Grippewelle und viele Corona-Patienten Angespannte Lage im Klinikum Lünen-Werne

Grippe- und Erkältungswelle: Angespannte Lage im Klinikum Lünen-Werne
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Es sind keine leichten Zeiten momentan. Wo man hinhört, sind die Menschen krank. Nach zwei Corona-Jahren schlagen Grippe und Atemwegserkrankungen voll durch.

Es ist rappelvoll in der Zentralen Notaufnahme des katholischen Klinikums Lünen-Werne, zu dem das St. Marien Hospital Lünen und das St. Christophorus-Krankenhaus Werne gehören. „Ein Großteil der Patienten leidet an Atemwegsbeschwerden“, teilt Pressesprecherin Paul Klein auf Anfrage der Redaktion mit. Viele würden positiv auf Influenza und das Respiratorische Synzytialvirus (RSV) getestet.

Trotz der hohen Belastung vor den Feiertagen sei die Notfallversorgung aber unverändert gegeben, heißt es aus dem Klinikum. Allerdings könne es punktuell dazu kommen, dass kurzzeitig Betten abgemeldet werden müssen. Denn die Krankheitswelle zeige sich auch beim Klinikpersonal. „Aktuell können die Personalausfälle noch kompensiert werden, nicht zuletzt dank der hohen Einsatzbereitschaft und des Engagements der Mitarbeitenden“, berichtet Paula Klein.

Aufwendige Isolationsmaßnahmen

Zusätzlich ist auch die Zahl der Covid-Patienten weiterhin hoch. 56 Corona-Infizierte werden (Stand 19.12., 10 Uhr) im St. Marien Hospital behandelt, drei von ihnen liegen auf der Intensivstation. Davon müssen zwei beatmet werden.

Im St. Christophorus-Krankenhaus werden aktuell acht Corona-Patienten versorgt. Von ihnen muss aber niemand intensivmedizinisch betreut werden.

Bei den meisten Covid-Patienten sei Corona nach Klinik-Angaben inzwischen eine Begleiterkrankung. Oft stellt sich die Infektion als Zufallsbefund heraus, Patienten kommen meist wegen anderer Probleme ins Krankenhaus. „Aber auch bei diesen Covid-Patienten sind dieselben umfangreichen Isolationsmaßnahmen erforderlich wie bei den Patienten, die primär wegen Covid zur Aufnahme kommen“, erläutert Paula Klein. Das bedeutet erheblich mehr Aufwand und bindet zusätzlich Kapazitäten.

Einige OPs werden verschoben

Auch im St. Marien Hospital in Lünen (Archivbild) kann es zu kurzzeitigen Schließungen von Betten kommen.
Auch im St. Marien Hospital in Lünen (Archivbild) kann es zu kurzzeitigen Schließungen von Betten kommen. © Goldstein (A)

Noch müssen aktuell geplante Operationen und Eingriffe nicht aufgrund von corona-bedingten Personalausfällen abgesagt werden. Es komme jedoch vereinzelt zu Verschiebungen. Das liegt teilweise daran, dass Patienten bei der Aufnahme positiv getestet werden. Geplante Eingriffe würden dann nicht empfohlen.

Allerdings verschärften auch krankheitsbedingte Ausfälle von Mitarbeitenden in einzelnen Bereichen den grundsätzlichen Personalmangel. Das führt zu einer Verschiebung von planbaren Eingriffen, mitunter um wenige Tage.

Wie sich die Situation im Klinikum Lünen-Werne über die Feiertage entwickeln wird, sei zurzeit schwer vorhersehbar. „Erfahrungsgemäß möchten viele Menschen über Weihnachten nicht im Krankenhaus sein“, weiß Paula Klein. Daher finden in der Zeit vor und um die Weihnachtsfeiertage kaum planbare Eingriffe und Operationen statt.

Ob es in der Notaufnahme brummt, bleibt abzuwarten. Es hängt auch davon ab, wie sich die Krankheitswelle in den nächsten Tagen entwickelt.

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