Matthias Flechtner aus Lünen betreut als einer der Ehrenamtlichen den Ordnungsdienst in der Gemeinde St. Marien. © Daniel Magalski

Corona

Gottesdienst: Matthias Flechtner ist „Kirchen-Türsteher“ in Lünen

Vor Diskotheken entscheiden sie über Feier-Lust oder Feier-Frust: „Türsteher“ haben in der Corona-Pandemie aber auch viele Kirchen. Ehrenamtliche wie Matthias Flechtner aus Lünen.

Nordlünen

, 19.02.2022 / Lesedauer: 3 min

Matthias Flechtner ist ein freundlicher Mensch. Der Lüner lacht oft beim Termin an der St. Norbert-Kirche. Wenn der Mann, den viele als Schulleiter der Leoschule kennen, und die anderen aus dem Team so eine Art Türsteher sind, dann aber vollkommen anders als die vor der Disko. Ihr Job ist es nicht, die Gäste auszusortieren, deren Schuhe die falsche Farbe haben oder deren T-Shirt nicht schick genug ist - im Gegenteil.

„Unser Ziel ist es, so viele Menschen wie nur erlaubt in die Kirche zu bekommen“, erzählt Matthias Flechtner. Was Flechtner macht, nennt die Gemeinde deshalb selbstverständlich auch nicht „Türsteher“, sondern Ordnungsdienst.

„Kirche ist die seelische Heimat“

Ordnung sollen sie schaffen im Wirrwarr der Corona-Regeln und deshalb hat die Gemeinde St. Marien, zu der auch die Kirche St. Norbert an der Ulmenstraße gehört, sie im Grunde schon seit Beginn der Pandemie im Einsatz.

Kirche, das weiß Flechtner, ist vor allem für viele ältere Menschen die seelische Heimat. „Wenn Gottesdienste am Sonntag für diese Menschen wegfallen, dann trifft sie das besonders hart und viele andere auch“, erklärt der Lüner. Für Flechtner einer der Gründe, warum er etwa alle vier Wochen zusammen mit einer Kollegin oder einem Kollegen den Ordnungsdienst übernimmt - im Ehrenamt.

Wenn in Corona-Zeiten in den Kirchen weiter Gottesdienste gefeiert werden können - hier ein Archivbild -, dann ist das auch ein Verdienst der Ehrenamtlichen aus dem Ordnungsdienst. © Daniel Magalski

70 statt 400 Plätze in den Kirchenbänken

In Zeiten ohne Corona bietet die St.-Norbert-Kirche an der Ulmenstraße im Norden von Lünen rund 400 Plätze. Wenn Abstände beachtet werden müssen, wie nun in der Pandemie, sinkt diese Zahl auf nur noch 70 Plätze. „In Kirchenbänken dicht an dicht zu sitzen, ist nur Personen aus einem Haushalt erlaubt, wir haben markierte Plätze.“ Die Plätze sind versetzt wie auf einem Schachbrett angeordnet, so haben alle Besucher möglichst viel Abstand. Matthias Flechter macht es froh, wenn er mit seinem Einsatz dazu beitragen kann, dass Kirche auch in Zeiten der Pandemie möglich ist und so ist er gerne einer der „Kirchen-Türsteher“. Im Laufe der Pandemie musste er nur wenige Situationen erleben, die nicht so schön waren, aber die bleiben im Gedächtnis.

Christen hoffen auf Gemeinschaft

„Eine Familie hatte für einen Verstorbenen eine Messe bestellt und dann konnten nicht mehr alle in die Kirche.“ Die Menschen an der Tür abweisen zu müssen, sei sehr unangenehm gewesen, denn das widerspreche dem Gedanken von Kirche. Flechtner hofft nicht nur deshalb, dass die Pandemie bald vorbei ist, damit in den Kirchen wieder ohne Abstand das stattfinden kann, was Christen wichtig ist: Gemeinschaft.

Jetzt lesen

Vielen Dank für Ihr Interesse an einem Artikel unseres Premium-Angebots. Bitte registrieren Sie sich kurz kostenfrei, um ihn vollständig lesen zu können.

Jetzt kostenfrei registrieren

Einfach Zugang freischalten und weiterlesen

Werden auch Sie RN+ Mitglied!

Entdecken Sie jetzt das Abo, das zu Ihnen passt. Jederzeit kündbar. Inklusive Newsletter.

Bitte bestätigen Sie Ihre Registrierung

Bitte bestätigen Sie Ihre Registrierung durch Klick auf den Link in der E-Mail, um weiterlesen zu können.
Prüfen Sie ggf. auch Ihren Spam-Ordner.

E-Mail erneut senden

Einfach Zugang freischalten und weiterlesen

Werden auch Sie RN+ Mitglied!

Entdecken Sie jetzt das Abo, das zu Ihnen passt. Jederzeit kündbar. Inklusive Newsletter.

Sie sind bereits RN+ Abonnent?
Jetzt einloggen