Glasfaseranschlüsse in Lünen Geförderter Ausbau endet im Juni

Glasfaseranschlüsse in Lünen: Geförderter Ausbau endet im Juni
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Der Glasfaserausbau, den die Stadtwerken Lünen (SWL) an vielen Stellen der Stadt übernehmen, hängt den Planungen des Unternehmens weiterhin hinterher. Zumindest ist für die erste Ausbauphase ein Ende in Sicht. Diese Erwartungen präsentierte die zuständige SWL-Projektmanagerin Rebecca Krause-Hameister den Mitgliedern des Ausschusses für Arbeitsmarkt, Wirtschaftsförderung und Innovation (AWI) im März.

Die Stadtwerke hatten in der Vergangenheit ihr Angebot, den Anschluss kostenlos zu verlegen, mehrmals verlängern müssen – trotz einer möglichen Ersparnis in Höhe von 1242,36 Euro. Diese Summe verlangen die SWL normalerweise für die Glasfasererschließung einzelner Gebäude oder Wohnungen. Das kostenlose Angebot galt zunächst bis zum 30. September, dann bis zum 31. Oktober 2022 und zuletzt bis Ende 2023.

Vor allem die sogenannten „Weißen Flecken“ – also Standorte, deren Internetanbindung weniger als 30 Mbit pro Sekunde empfängt – möchten die Stadtwerke erschließen. Im Sommer vergangenen Jahres waren in Lünen 28 Schulen, 501 private und 66 gewerbliche Adressen nicht an ein solch schnelles Internet angeschlossen.

Für deren Anschluss ans Glasfasernetz fördern Bund und Land das Glasfaserprojekt der Stadtwerke zu gleichen Teilen mit insgesamt 13,3 Millionen Euro. Weitere 3000 Adressen entlang der 100 Kilometer langen Glasfasertrasse, die die „Weißen Flecken“ miteinander verbinden, erschließen die Stadtwerke ohne Zuschüsse und rechnen dafür mit Kosten in Höhe von neun Millionen Euro. Bis Juni dieses Jahres planen die SWL die Verlegung der Glasfasertrasse und der Hausanschlüsse abzuschließen, so Krause-Hameister im AWI.

Nicht erst seit dem ersten Spatenstich – hier im Oktober 2022 – hat Rebecca Krause-Hameister als Projektmanagerin der Stadtwerke den Überblick über den Glasfaserausbau in Lünen. Realisiert werden die Arbeiten von Fibra KOM unter Leitung der Geschäftsführer Marc Wilhelm (links) und Patrick Hesters.
Nicht erst seit dem ersten Spatenstich – hier im Oktober 2022 – hat Rebecca Krause-Hameister als Projektmanagerin der Stadtwerke den Überblick über den Glasfaserausbau in Lünen. Realisiert werden die Arbeiten von Fibra KOM unter Leitung der Geschäftsführer Marc Wilhelm (links) und Patrick Hesters. © Schober

Gute Datengeschwindigkeit in Lünen

Insgesamt stellt die neuste Datenerhebung für den Breitbandatlas der Bundesnetzagentur der Stadt Lünen ein gutes Zeugnis aus. Die Abdeckung von Privathaushalten mit Internetanschlüssen mit einer Geschwindigkeit von 30 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) lag Mitte vergangenen Jahres bei 99,76 Prozent. Im Kreis Unna waren es 96,81 Prozent, bundesweit 96,1 Prozent.

Solche Geschwindigkeiten sind allerdings auch ohne Glasfasertechnologie möglich, etwa mit einem VDSL-Netz, das die Telekom erstmals 2006 an den Start brachte. Streng genommen kann die Bundesregierung ihre selbst gesteckten Ziele ohne Glasfaserausbau erreichen – zukunftsfest ist diese Geschwindigkeit aber nicht.

Glasfaserleitungen ermöglichen dagegen bereits heute Datenübertragungsraten in Höhe von 1000 Mbit/s. 83,45 Prozent der Lüner Privathaushalte können bereits mit dieser Geschwindigkeit durchs Netz surfen, im Kreis Unna sind es 76,23 Prozent und bundesweit 73,57 Prozent. In Zukunft sollen Glasfaser gar bis zu 10.000 Mbit/s transportieren können.

Stadtwerke zu Glasfaserausbau in Lünen : „Bei der Nachfrage hinken wir hinterher“