Musa Özer ist Wirt seit mehr als 30 Jahren. Und das ist er nicht irgendwie. Sondern mit viel Leidenschaft. Als er nach dem Rückzug aus dem Lüner Szene-Lokal Shaggy´s ein halbes Jahr Zuhause war, um neue Pläne zu schmieden, fiel das in der Familie auf. „Meine Frau hat gesagt: Du hast dich ziemlich verändert“, sagt der 54-jährige Lüner schmunzelnd, als er in seinem neuen Lokal in Kamen steht und Hand anlegt bei der Renovierung des rund 90 Quadratmeter großen Schankraums, aus dem nun ein italienisches Restaurant wird.
Musa is back. Er ist zurück im neuen Lokal, das sich nicht an irgendeiner Stelle befindet. Sondern an der Weststraße 82 in Kamens Fußgängerzone, genauer: Im ehemaligen „82West“, der Kult-Kneipe von Wirtin Alex Rabe. Die hatte ihr Lokal jüngst geschlossen, als sie aus unterschiedlichen Gründen keine Perspektive für den Fortbestand sah.
Pizza, Nudeln, Salate – vielleicht auch Schnitzel
Das neue Restaurant in Kamen trägt den Namen „Pasadena“. Das ist eigentlich eine Stadt im US-Bundesstaat Kalifornien. Dass die Stadt trotzdem zum Namensgeber eines italienischen Restaurants wird, hat einen einfachen Grund. „In Lünen gab es einmal ein Restaurant, das diesen Namen trug. Und da habe ich beste Erinnerungen dran“, sagt der Wirt.
Seine neue Aufgabe speist sich freilich nicht nur aus Erinnerungen, sondern aus handfester Arbeit. Die Küche hat er bereits fertig. Ein nagelneuer Pizzaofen im XXL-Format bildet den Mittelpunkt. Es wird demnach Pizza auf der Speisekarte stehen – wie die Pizza Pasadena. Es gibt zudem Nudelgerichte und Salate. „Je nach Kundenwunsch bin ich auch offen für andere Gerichte – wie Schnitzel mit Pommes“, sagt er. Den Barbetrieb, durch den der Standort bekannt ist, wird Özer erhalten. „Also gern auf ein Bierchen oder einen Wein vorbeikommen“, sagt er.

Mehr Platz, um im Restaurant zu speisen
Bis zur Eröffnung, vermutlich Mitte Februar, gibt es noch ein wenig Arbeit. Unter anderem die Tische erhalten eine Auffrischung und werden mit größeren Tischplatten versehen, die ein Schreiner aus Lünen anfertigt. Damit ist mehr Platz, um vor Ort zu speisen. Und das ist für Özer ein wichtiger Punkt. „Eine reine Kneipe, das funktioniert heutzutage nicht mehr. Man muss auch etwas zu Essen anbieten.“ Dafür hat er einen Koch aus Lünen mitgebracht. Für Özer ist es das erste Speiselokal, das er dann betreibt. „Das ist dann auch für mich eine Art Neuanfang“, sagt er gespannt.
Özer ist in Dortmund-Lanstrop aufgewachsen und arbeitete als junger Mann zunächst als Schlosser auf Haus Aden. „Ja, ich habe aufm Pütt angefangen“, sagt er. Dann wechselte er aber schon früh in die Gastronomie, weil das sein Traum war. „Das wollte ich schon immer.“

Vorfreunde auf neue Herausforderung
In Kamen wird Özer dienstags bis donnerstags bereits um 12 Uhr öffnen, weil er auch einen Mittagstisch anbieten will. Wenn am Abend die Küche schließt, ist aber noch nicht ganz geschlossen. Dann serviert der Gastronom Cocktails und hat unter anderem Bier (wie Köpi, Kronen, Hövels, Benediktiner und Bergmann Export), Longdrinks und Wein im Ausschank. Etwa bis 23 Uhr hält er das Lokal dann geöffnet. Freitags, samstags und sonntags geht es später los. 16 Uhr, aber dann etwas länger. Montags ist Ruhetag. „Ansonsten wird alles sein, wie bei Frau Rabe – außer der Küche soll es keine großen Veränderungen geben.“
Özer freut sich auf die neue Herausforderung in Kamen – und hofft auf das alte Stammpublikum wie auch neue Gäste rund um die markante Theke in Hufeisenform. „Ich muss einfach Leute um mich herum haben.“

Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien ursprünglich am 27. Januar 2025.