
© Markus Wüllner
Feuer vernichtet Wohnhaus in Heil – Familie ist obdachlos
Großbrand
Weihnachten endete für eine Familie in Heil mit einer Katastrophe: Ihr Einfamilienhaus ist fast komplett ausgebrannt. Zwei der vier Bewohner mussten ins Krankenhaus.
Weihnachten 2021 endete für eine Familie in Heil mit einem unfassbaren Unglück. Das Einfamilienhaus am Westenhellweg, in dem sie lebte, brannte am Abend des zweiten Weihnachtstags komplett aus. Rund 100 Einsatzkräfte konnten es nicht mehr retten.
Die Feuerwehr war um 23.37 Uhr am zweiten Weihnachtstag alarmiert worden. Als die ersten Einsatzkräfte eintrafen, schlugen schon Flammen aus dem Dachstuhl und aus den Fenstern im Dachgeschoss des Einfamilienhauses, das etwas zurückgesetzt am Westenhellweg steht.
Feuerwehrmann rettet 20-Jährigen aus dem brennenden Dachgeschoss
Die Feuerwehr war zunächst davon ausgegangen, dass ein 20-Jähriger, der die Rettungsleistelle alarmiert hatte, noch im brennenden Dachgeschoss eingeschlossen war. Er wurde durch einen sehr glücklichen Umstand gerettet. Ein Feuerwehrmann, der privat unterwegs war, hatte den Feuerschein von weitem gesehen. Er eilte sofort mit seinem Auto zum brennenden Haus.

Das Haus am Morgen nach dem Brand: Das Dach- und das Obergeschoss sind zerstört. Das Erdgeschoss macht von außen noch einen intakten Eindruck, ist aber ebenfalls unbewohnbar. © Stefan Milk
Als er dort eintraf, waren die anderen drei Bewohner gerade dabei, eine lange Leiter zum Haus zu tragen, um den 20-Jährigen zu befreien. Ein 53 Jahre alter Mann und zwei 51 und 78 Jahre alte Frauen waren noch aus eigener Kraft aus dem Haus entkommen. Der Feuerwehrmann half ihnen und rettete den 20-Jährigen mithilfe der Leiter aus dem Dachgeschoss.
Unverletzt kamen die Hausbewohner jedoch nicht davon. Der 20-Jährige und der 53-Jährige mussten unter anderem wegen Verdacht auf Rauchgasvergiftung zur stationären Behandlung ins Krankenhaus. Die beiden Frauen wurden vor Ort vom Rettungsdienst und den Notärzten ambulant behandelt. Sie kamen zunächst bei Verwandten unter.
Hund kommt bei dem Feuer ums Leben
Der Hund der Familie überlebte das Feuer nach Angaben der Polizei jedoch nicht. Die Feuerwehr hatte zunächst noch die Hoffnung, dass er sich möglicherweise doch aus dem brennenden Haus gerettet hatte und weggelaufen war. Sie hatte ihn in den noch begehbaren Teilen des Hauses nicht gefunden.

In dem Haus gibt es zwei separate Wohnungen. Beide sind nach dem Brand unbewohnbar. © Stefan Milk
Die Bergkamener Feuerwehr, die mit Einsatzkräften aus allen Stadtteilen bis auf Bergkamen-Mitte vor Ort war, kämpfte mehrere Stunden lang gegen die Flammen, bis sie das Feuer unter Kontrolle hatte. Der Westenhellweg war über Stunden voll gesperrt. Zu dem Haus führt nur ein schmaler Feldweg, der vom Westenhellweg abzweigt und auf dem die Feuerwehr- und Rettungsfahrzeuge keinen Platz hatten.
Im Einsatz waren neben der Feuerwehr auch fünf Rettungswagen, zwei Notärzte und der leitende Notarzt. Die Feuerwehr-Einheit Bergkamen-Mitte blieb sicherheitshalber in Reserve, falls es gleichzeitig in der Stadt noch zu einem anderen Notfall kommen sollte.
Tanklöschfahrzeuge müssen Wasser bringen
Die Feuerwehr startete den Löschangriff von drei Seiten von außen – über den Teleskopmast und über zwei B-Rohre. Ein Vordringen in das Haus sei wegen des starken Feuers nicht möglich gewesen, sagte Stadtbrandmeister Dirk Kemke. Die Feuerwehrleute mussten wegen der starken Rauchentwicklung auch draußen Atemschutz tragen.

Die Polizei hat das Gebäude beschlagnahmt und versiegelt. Ein Sachverständiger soll klären, wie es zu dem Feuer kam. © Stefan Milk
In der Nähe des Hauses befindet sich zwar ein Hydrant. Das Wasser aus der Leitung reichte jedoch nicht aus, um das Feuer zu löschen. Die Feuerwehr brachte weiteres Wasser mit Tanklöschfahrzeugen aus einem Hydranten an der Ecke Königslandwehr/Jahnstraße heran.
Der Einsatz war erst um 3.30 Uhr beendet. Die Einheit Heil kam am Morgen noch einmal für Aufräumarbeiten zurück. Außerdem kontrollierte sie das Gebäude mit einer Wärmebildkamera. Sie gab danach endgültig Entwarnung: Es befanden sich keine Glutnester mehr im Haus.
Polizei und Feuerwehr gehen davon aus, das das Haus unbewohnbar ist. Die Polizei hat das Gebäude beschlagnahmt und versiegelt. Ein Brandsachverständiger soll jetzt klären, wie es zu dem Feuer kam.