
© Marie Rademacher
Familien und Paare können jetzt mit vier Alpakas die Natur erkunden
Alina Rotte
Erst waren es zwei Alpakas, jetzt stehen vier der flauschigen Anden-Bewohner auf dem Gelände eines Bauernhofes in Brambauer. Mit ihnen bietet Alina Rotte besondere Wanderungen an.
Alina Rotte mag Alpakas und weiß auch, wie die flauschigen Tiere, die aus Südamerika stammen, artgerecht gehalten werden. Als sich die 25-Jährige, die in Brambauer lebt und in Nordkirchen arbeitet, entschloss, Alpakas anzuschaffen, fand sie die zwei Hengste Casimir und Chicco bei einem Züchter in der Nähe von Leipzig. Nun stehen mittlerweile noch zwei andere Alpaka-Hengste auf dem Gelände der Reitanlage Fischer-Neuhoff in Brambauer.

Chicco (l.) und Casimir (r.) sind der ganze Stolz von Alina Rotte. © Rotte
Neben den beiden zehn und elf Jahre alten Alpakas aus Sachsen tummeln sich noch zwei ganz junge Alpakas dort. „Die vier Tiere verstehen sich gut“, freut sich Alina Rotte. Der dunkelbraune „Teddy“ und der weiße „Marshmallow“ sind gerade eineinhalb Jahre alt, aber keine Brüder. Die beiden niedlichen Tiere fand Alina Rotte durch Kleinanzeigen in Kaarst in der Nähe von Düsseldorf.
In der ersten Woche hatte die junge Frau als Rückzugsmöglichkeit für die beiden Neuen ihren Pferdeanhänger offen im Gehege stehen. Dann bestellte sie ein kleines Weidezelt als Schutz vor Regen für „Teddy“ und „Marshmallow“ - und ganz schnell waren alle vier dann in dem Zelt.

Die vier Alpakas verstehen sich gut. © Rotte
Bald bekommen die Alpakas neben Heu und Gras auch ihre Sommerpellets als Futter. Im Winter gibt es spezielle Pellets mit mehr Mineralien, die die Tiere im Frühling und Sommer aber beim Grasen auf der Weide zu sich nehmen.
„Die Hengste sollten ursprünglich in den Streichelzoo eines Erlebnis-Gartencenters“, erzählt die junge Alpaka-Besitzerin. Deshalb sind es „Teddy“ und „Marshmallow“ auch gewohnt, angefasst zu werden. Das mögen dagegen ihre älteren vierbeinigen Freunde „Chicco“ und „Casimir“ nicht gerne, vor allem nicht, am Kopf angefasst zu werden.
Ältere Tiere brachten Jüngeren das Wandern bei
Dafür aber waren die beiden älteren Alpakas schon bestens mit dem Wandern vertraut und brachten das ihren jüngeren Artgenossen bei. Am liebsten sind alle vier Tiere gemeinsam mit Alina Rotte unterwegs in der Natur. Schließlich sind Alpakas ja auch Herdentiere. Und haben ein bekannt freundliches Wesen. Deshalb sind sie auch bestens für Spaziergänge mit Menschen geeignet, die durch den Kontakt mit den Tieren den alltäglichen Stress vergessen und sich ganz auf die Natur und die Vierbeiner konzentrieren wollen.
Solche Spaziergänge bietet Alina Rotte auch an. „Einige Leute haben schon zu Weihnachten Gutscheine verschenkt, die nun eingelöst werden können, wenn das Wetter besser wird.“ Natürlich alles streng nach Corona-Regeln. Deshalb darf derzeit auch immer nur ein Haushalt mit den Alpakas und ihrer Besitzerin wandern. „Meistens ist es eine Familie und wir nehmen dann auch nur zwei der Tiere mit.“ Aber auch Paare können ein „Alpaka-Date zu zweít“ buchen.

Die beiden Alpakahengste Marshmallow (l.) und Teddy haben sich gut in die kleine Gruppe integriert. © Rotte
Demnächst - wenn die Corona-Krise endlich überwunden ist - können Interessenten sogar Spaziergänge mit noch mehr Tieren buchen. Neben ihren vier Alpakas plant Alina Rotte nämlich, künftig zwei Esel mit in die Natur zu nehmen. Die Freundin ihres Bruders hat seit zwei Wochen die beiden schlauen Grautiere wieder auf dem Gelände ihrer Reitanlage stehen. „Seit wenigen Tagen sind sie tagsüber bei den Alpakas und verstehen sich gut mit ihnen“, so Alina Rotte.
Esel könnten bald auch mitwandern
Da die beiden Esel erfahren mit Reitern sind, könnten sie beispielsweise bei Wanderungen kleine Kinder, die müde geworden sind und nicht mehr laufen wollen, auf ihrem Rücken tragen. Aber das ist noch Zukunftsmusik.
Will Alina Rotte neben ihrem flauschigen Quartett noch mehr Alpakas anschaffen? „Nein, es bleibt erstmal bei den Vieren. Ich habe vom Veterinäramt die Genehmigung für die vier Tiere bekommen, die zwei Jahre gilt.“ Danach muss ein Vertreter des Veterinäramtes die Genehmigung verlängern.
Beate Rottgardt, 1963 in Frankfurt am Main geboren, ist seit 1972 Lünerin. Nach dem Volontariat wurde sie 1987 Redakteurin in Lünen. Schule, Senioren, Kultur sind die Themen, die ihr am Herzen liegen. Genauso wie Begegnungen mit Menschen.
