Bei schönem Wetter und mit steigenden Temperaturen macht der Weg zur Arbeit mit dem Fahrrad noch mehr Spaß. Iris Ehrke ist als Pendlerin zwischen Lünen und Selm aber auch im Winter unterwegs. © Matthias Stachelhaus

Radfahren

Fahrradpendlerin zwischen Lünen und Selm: „Kleidung ist entscheidend“

Als Berufspendlerin ist Iris Ehrke zwischen Selm und Lünen mit dem Fahrrad unterwegs. Auch im Winter. Entscheidend ist die richtige Kleidung, sagt sie. Nicht nur was Kälte und Regen angeht.

Lünen, Selm

, 24.03.2022 / Lesedauer: 3 min

Fast jeden Morgen steigt Iris Ehrke in Selm-Bork auf ihr Fahrrad. Rund neun Kilometer sind es bis zu ihrer Arbeit in Lünen bei der Wohnungsbaugesellschaft (WBG) in Lünen. Seit drei Jahren auch im Winter. „Eigentlich bin ich nicht mehr aufs Rad gestiegen, wenn es unter acht Grad waren“, sagt Ehrke, stieg dann aufs Auto um. Heute setzt sie sich nur noch hinters Steuer, wenn es schon morgens stark regnet. „Ein bisschen Regen ist aber kein Problem, auf dem Heimweg sowieso nicht.“

Dafür genießt Ehrke andere Vorteile: Die Route entlang der Alstedder Straße, von der sie dann am Coldinne Stift in Richtung Lippedamm abbiegt, bevor es in Richtung Lüner Innenstadt geht, sei so schön, wie sie es sich nur wünschen könne. „Für mich fühlt sich das nicht wie ein Weg zur Arbeit an, sondern es ist eine Fahrrad-Tour. Da komme ich gleich entspannter im Büro an.“

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Gelegentlich fahre sie extra etwas früher los, um auf dem Weg mit Fotos die Morgenstimmung einzufangen. „Der Sonnenaufgang mit Nebel über den Feldern ist wunderschön.“

Manchmal fährt Iris Ehrke extra früher los, damit sie die schöne Morgenstimmung auch auf Fotos festhalten kann. Wie hier auf dem Lippedamm. © Iris Ehrke

Auto bleibt erstes Verkehrsmittel bei Pendlern

Damit gehört Ehrke zu den rund 10 Prozent der Berufspendler in Deutschland, die beim Arbeitsweg von fünf bis zehn Kilometern auf das Fahrrad zurückgreifen. Mehr als zwei Drittel der Pendler (69 Prozent) nutzten laut Bundesstatistikamt im Jahr 2020 das Auto, rund 18 Prozent Bus und Bahn. Ob sich das beim Blick auf die aktuellen Spritpreise ändert, bleibt abzuwarten.

Dass Iris Ehrke auf dem Weg mit dem Fahrrad nur eine statt acht Ampeln mit Auto überqueren muss, gibt es als Bonus. „Wenn es ungünstig läuft, brauche ich mit dem Auto 20 Minuten. Mit dem Fahrrad sind es normalerweise 25.“

Entscheidender ist für die Selmerin mit Schwerter Wurzeln aber der sportliche Aspekt. Ursprünglich hatte sie der dazu bewogen, zunächst in den Sommermonaten mit dem Fahrrad zur Arbeit zu fahren. „Ich wollte dann einfach Mal austesten, wie lange ich auch im Winter mit dem Fahrrad zurecht komme.“

Ohne Helm würde Iris Ehrke nicht mit dem Rad fahren. Nicht nur, weil der schützt, sondern auch, weil er mit zusätzlichen Reflexionsstreifen und Licht für bessere Sichtbarkeit sorgt. © Matthias Stachelhaus

Gute sichtbar und trocken mit richtiger Kleidung

Das wichtigste beim Umstieg vom Auto aufs Rad sei die richtige Kleidung. „Klar, durch eine Jeans pfeift schon ordentlich der Wind durch.“ Mit winddichter Hose, langer Unterwäsche und vor allem einer guten Regenjacke ist nasskaltes Wetter kein Problem mehr. Gegen kalte Temperaturen hilft außerdem das Zwiebelprinzip, also mehrere Kleidungsschichten übereinandern zu tragen.

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Entscheidend, besonders im frühmorgendlichen Straßenverkehr, ist für Ehrke auch, gut sichtbar zu sein. Warnweste, zusätzliche Reflexionsstreifen am Fahrrad und ein beleuchteter Helm sind für sie ein Muss. „Als Autofahrerin finde ich es auch besser, wenn Radfahrer im dunkeln gut ausgeleuchtet sind.“ Diskussionen um Helme, die Frisuren ruinieren, kürzt Ehrke knapp ab: „Wer ein Hirn hat, der schützt es. Fertig.“

Auspowern, wenn der Tag stressig war

Dass ihr Arbeitgeber eine eigene Umkleide für Fahrradpendler eingerichtet hat, hat natürlich Vorteile. „Früher haben wir uns auf der Toilette umgezogen. Das ging natürlich auch.“ Dass das Angebot der WBG nicht nur von Iris Ehrke geschätzt wird, zeigen auch die vielen Fahrräder, die am hauseigenen Fahrradständer geparkt sind.

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Auf ein Pedelec (E-Bike) umzusteigen kann sich die 50-Jährige zwar vorstellen, aber noch nicht jetzt. In ein paar Jahren vielleicht. Bis dahin fährt sie mit eigener Muskelkraft. Schließlich gibt es nur wenige Höhenmeter zwischen Lünen und Selm zu bewältigen. „Aber ja, wenn es windig ist, denke ich mir schon, dass ein Motor jetzt eine schöne Sache wäre“, fügt sie lächelnd hinzu. Bis dahin hat das Radfahren für Ehrke noch einen anderen Vorteil: „Wenn der Arbeitstag mal stressig war, kann ich mich auf dem Heimweg auspowern und Dampf ablassen.“

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