Natur

Experte warnt vor Pilzvergiftungen: „Nicht auf Apps allein verlassen“

Dieser Tage sind etliche Pilzsammler in den Wäldern unterwegs. Pilz-Experte Jochen Beier bietet Pilzwanderungen in Cappenberg an und gibt Tipps, worauf zu achten ist, um Vergiftungen zu vermeiden.

Cappenberg

, 13.09.2022 / Lesedauer: 3 min

Mit dem Herbst und den nassen Tagen schießen wieder die Pilze aus dem Waldboden – dann sind in den hiesigen Wäldern wieder etliche Pilzsammler unterwegs. Doch bei den Schwämmen ist Vorsicht geboten. Denn einige der Waldfrüchte sind giftig. Nach dem Verzehr von einigen Pilzen wie dem Grünen Knollenblätterpilz besteht sogar Lebensgefahr.

Kein Sammeln im Naturschutzgebiet

„Ich gehe im Wald keine Pilze sammeln, weil mir das Fachwissen fehlt. Ich habe das im Studium zwar einmal gelernt, aber sicher bin ich mir nicht mehr“, sagt Elmar Berks, Förster im Cappenberger Wald. In seinem Forst müsse er sich ohnehin keine Gedanken ums Pilze sammeln machen „Im Naturschutzgebiet ist das Sammeln von Pilzen verboten“, stellt er klar.

An der Waldschule Cappenberg werden allerdings Pilzwanderungen angeboten. Diese werden in Kooperation mit der Volkshochschule Lünen auf die Beine gestellt. Von dort komme auch der Referent. Die Waldschule stelle den Forst zur Verfügung.

Jochen Beier bietet in Kooperation mit der VHS Lünen und der Waldschule Cappenberg Pilzwanderungen an. Er empfiehlt, das Pilz-Wissen immer wieder aufzufrischen. © Foto: Marie Rademacher

Viele Pilz-Doppelgänger

Jochen Beier, Referent der VHS, der die Pilzwanderungen in Cappenberg anbietet, empfiehlt allen Pilzsammlern, sich mit dem Thema intensiv zu beschäftigen. „Zwar sind die wenigsten Pilze in unseren Wäldern giftig, aber sie werden oft verwechselt“, sagt der Pilz-Experte. Auch er hört immer wieder von Pilzvergiftungen.

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Besonders der Weiße Knollenblätterpilz werde oft mit dem Champignon verwechselt. Genau wie der ebenfalls giftige Grüne Knollenblätterpilz wächst er vor allem unter Eichen, wie Jochen Beier erklärt.

Wissen regelmäßig auffrischen

Bei seinen Seminaren legt er daher besonders großen Wert darauf, dass die Teilnehmenden auch die Gattungen und die Biologie der Waldfrüchte kennenlernen. „Ein Seminar reicht aber nicht aus, da muss man schon am Ball bleiben“, sagt er.

In Zeiten von Smartphones und Apps würde sich Jochen Baier aber nicht allein auf die Technik verlassen. „Verschiedene Apps bestimmen manche Pilze auch unterschiedlich. Da muss man vorsichtig sein“, sagt er. Lieber solle man sich ein gutes Buch zur Bestimmung zulegen und darin regelmäßig blättern, um die Pilze zu verinnerlichen und richtig identifizieren zu können.

Pilz-Hochsaison steht kurz bevor

Die besten Tage zum Pilzesammeln sind feuchte Tage im Herbst. „Die Pilzsaison beginnt bereits im Juli, zwischen September und Oktober ist dann Hochsaison“, so Beier. Neben Champignons wachsen in den Wäldern auch viele Steinpilze. Doch das eifrige Sammeln hat Folgen: „Es wachsen seit einigen Jahren weniger. Aber dafür wächst auch der Maronenröhrling, der sehr schmackhaft ist“, sagt Jochen Beier.

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