Totschlag
Erstochene Frau in Lünen: Tatverdächtiger bleibt in Untersuchungshaft
In Lünen hat ein 29-jähriger Mann am Montag, 20. Juni, seine Mutter tot in ihrer Wohnung gefunden. Zu dem Tatverdächtigen, den die Polizei festgenommen hat, gibt es am Mittwochabend weitere Infos.
Eine 59-jährige Frau wurde am Montagvormittag, 20. Juni, in ihrer Wohnung von ihrem Sohn (29) tot aufgefunden. Dieser habe sie besuchen wollen, sich mit einem Schlüssel Zugang zu den Räumlichkeiten verschafft und seine Mutter im Anschluss mit Messerstichen im Körper aufgefunden (wir berichteten). Nun gibt es weitere Erkenntnisse in dem Fall, wie die zuständige Staatsanwaltschaft aus Dortmund am Mittwoch, 22. Juni, bekannt gab.
Bereits am Dienstagabend kam es zu einer Festnahme in dem Fall der toten Lünerin, die im Geistviertel in der Friedrichstraße lebte. Wie Carsten Dombert, zuständiger Sprecher der Staatsanwaltschaft bestätigt, sei ein 34-Jähriger dringend tatverdächtig, die Frau getötet zu haben. Der Mann komme ebenfalls aus Lünen und sei ein unmittelbarer Nachbar der toten Frau, die in einem Mehrfamilienhaus ihre Wohnung hatte.
Tatortspuren führten zur Festnahme eines Mannes
Durch die Auswertung von Tatortspuren ist die Mordkommission, die am Montag (20. Juni) die Ermittlungen aufgenommen hat, auf den Lüner gestoßen. Welche Spuren dies genau sind, konnte der zuständige Staatsanwalt aus ermittlungstaktischen Gründen nicht sagen. Es gab neben der Spurensicherung in der Wohnung auch Befragungen im Umfeld der Toten. „Dort wurden zwar Vermutungen geäußert, aber dies sind keine Beweise“, erklärt Carsten Dombert. Somit seien die Spuren am Tatort ausschlaggebend für die Festnahme gewesen.
Der Tatverdächtige wurde noch am Mittwoch, 22. Juni, dem Haftrichter vorgeführt, der Haftbefehl erlassen und Untersuchungshaft für den 34-jährigen Mann angeordnet hat. „Wir werden nun weitere Ermittlungen durchführen und dann wird der Anwalt Akteneinsicht erhalten. Im Anschluss klärt sich, ob ein hinreichender Tatverdacht begründet werden kann, der notwendig ist, um Anklage zu erheben“, erläutert Carsten Dombert das weitere Vorgehen in dem Fall.
Die Obduktion der Frau ergab, dass sie durch die Messerstiche in ihrem Körper zu Tode gekommen ist. Laut dem Gerichtsmediziner habe die Leiche der Lünerin zudem nicht länger als 24 Stunden in der Wohnung gelegen. Der zuständige Staatsanwalt spricht derzeit erst einmal von Totschlag und nicht von Mord. „Wir konnten bisher keine Mordmerkmale feststellen. Daher kommen wir zu diesem Schluss.“ Ein Mord liegt laut Paragraf 211 des Strafgesetzbuches vor, wenn die Täterin oder Täter, beispielsweise aus Habgier, zur Befriedigung des Geschlechtstriebs, mit gemeingefährlichen Mitteln oder heimtückisch tötet.
2021 so wenig Gewaltkriminalität wie seit zehn Jahren nicht
In Lünen gab es 2021 insgesamt 205 Gewaltdelikte, zu denen unter anderem auch Mord und Totschlag gezählt werden. Dies geht aus der Kriminalitätsstatistik der Polizei Dortmund aus diesem Jahr hervor. 2020 kam es zu 223 solcher Straftaten, die unter dem Begriff Gewaltkriminalität aufgeführt werden. Damit ist die Anzahl der Fälle um acht Prozent gesunken.
Ein Blick auf die vergangenen zehn Jahre zeigt, dass es 2016 mit insgesamt 282 Delikten die höchste erfasste Gewaltkriminalität in Lünen gab. Im Jahr 2021 konnte mit 205 registrierten Straftaten der niedrigste Wert seit mehr als zehn Jahren erreicht werden, heißt es in der Kriminalitätsstatistik der Polizei Dortmund.
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