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Erster Tag ohne Maskenpflicht in Lüner Schulen: „Wunsch wurde umgesetzt“
Maskenpflicht
Mit Unterrichtsbeginn in den Lüner Schulen begann am Montag (4. April) auch der erste Tag ohne Maskenpflicht. Dabei kommt das eine Woche vor den Ferien nicht bei allen Schulleitern gut an.
Während am vergangenen Wochenende die Maskenpflicht im Einzelhandel fiel, müssen auch die Schülerinnen und Schüler seit Montag (4. April) keinen Mund-Nasen-Schutz mehr tragen. Die Lüner Schulen haben hier zwar kein Mitspracherecht, dennoch gab es Schulleitungen, die eine Empfehlung zum Tragen einer Maske aussprachen.
Einer davon war Christian Gröne von der Geschwister-Scholl-Gesamtschule. „Angesichts weiterhin bestehender Infektionsgefahr empfehle ich bis zum Beginn der Osterferien weiterhin im Schulgebäude eine entsprechende Maske zu tragen“, teilte er auf der Internetseite der Schule mit.
Akzeptanz bei Schülern und Eltern
Am ersten Schultag mit der neuen Regelung berichtet er: „Der Wunsch wurde nahezu von allen Schülerinnen und Schülern umgesetzt.“ Per Durchsage in der Schule und über den E-Mail-Verteiler seien die Regelungen jüngst erläutert worden. In einem Gespräch mit der Schulpflegschaft habe sich gezeigt, dass für die meisten Eltern eine weitere Woche Maskentragen ihrer Kinder bis zu den Osterferien kein Problem darstellt – schließlich wollen einige von ihnen unbeschwert in den Urlaub fahren.
„Nach den Ferien müssen wir schauen, wie es weiter geht“, so Christian Gröne. Dann fallen zusätzlich die anlasslosen Testungen der Schülerinnen und Schüler weg. „Ich würde mir wünschen, dass nach den Ferien noch getestet werden kann.“ Das sieht das Schulministerium allerdings dann nicht mehr vor. Laut Schulmail des Ministeriums waren Bestellungen von Antigen-Schnelltests noch bis zum 1. April möglich. „Allerdings bitten wir Sie nachdrücklich, nur noch dann weitere Tests zu bestellen, wenn Sie diese für die Testungen bis zum letzten Schultag vor den Osterferien benötigen“, teilte das Ministerium mit.
Sollte das Ministerium wegen steigender Zahlen dann doch kurzfristig wieder Testungen einführen müssen, sieht GSG-Schulleiter Gröne da keine großen Schwierigkeiten: „Die Bestellung der Tests läuft gut. Nach zwei Tagen ist die Lieferung da.“ Allerdings ergänzt er: „Wir hoffen ja, dass die Zahlen runter gehen.“ Bei Anzeige von Krankheitssymptomen sollten die betroffenen Schülerinnen und Schüler ja ohnehin zu Hause bleiben.
„Schießen mit Schrot“
Reiner Hohl, Schulleiter des Gymnasiums Altlünen, sprach seinen Schülerinnen und Schülern zwar keine Empfehlung für oder gegen das Tragen einer Maske aus, konnte aber ähnliche Erfahrungen wie sein Kollege machen: „Das Kollegium geht komplett mit Maske in den Unterricht. In den Lerngruppen, in denen ich heute war, haben 90 Prozent eine Maske getragen. Das war aber in der Oberstufe.“
Hohl berichtet aus der Erfahrung der Vergangenheit, dass in den jüngeren Jahrgängen häufiger auf die Maske verzichtet werde. Das habe zum einen mit der Mimik zu tun, die durch den Mund-Nasen-Schutz nur kaum wahrnehmbar ist. Zudem gebe es auch bestimmte Situationen, in denen auf die Maske verzichtet würde, wenn die Wahrung des Abstandes möglich sei. Seine Schule setze ohnehin weiter auf das Hygienekonzept und die Einhaltung von Abständen.
Zu den bisherigen anlasslosen Testungen sagt Hohl: „Das ist Schießen mit Schrot – es waren aber auch immer Treffer dabei.“ Daher will er auch künftig nicht ganz auf Testungen verzichten. Anlassbezogen – also wenn sich Symptome zeigen – sollen sich die Schülerinnen und Schüler auch nach den Ferien testen können. Dann aber nur mit den Restbeständen, die in der Schule noch lagern.
Schulleiter Hohl glaubt nicht, dass die Infektionszahlen in der letzten Woche vor Ostern noch einmal steigen werden. Und nach den Osterferien? „Da hoffe ich, dass die Inzidenz um 1000 geringer ist.“ Sicherlich wird sich Reiner Hohl dann nicht die Zeit vor wenigen Wochen zurückwünschen: „Im Februar hatten wir Klassen, da war ein Drittel der Schüler in Quarantäne.“
1989 im Ruhrgebiet geboren, dort aufgewachsen und immer wieder dahin zurückgekehrt. Studierte TV- und Radiojournalismus und ist seit 2019 in den Redaktionen von Lensing Media unterwegs.
