Erschütterung über frühen Tod Daniel Dauster (44) aus Brambauer war „ein echter Kumpel“

Trauer über frühen Tod: Daniel Dauster (44) „war ein echter Kumpel“
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„Einfach nur Ruhe und schlafen“: So lautet der letzte Eintrag, den Daniel Dauster auf Facebook gemacht hat. Vielleicht ein Scherz des politisch interessierten Mannes. Denn er schrieb das am 26. September 2021: am Ende eines aufregenden Wahlabends, der der Ampelkoalition zum Erfolg verhalf. Aus heutiger Sicht wirken die Worte wie ein letzter Gruß vor der letzten Ruhe. Daniel Dauster ist am Montag (22. Mai) gestorben. Er wurde nur 44 Jahre alt.

Gesundheitliche Probleme hatte er immer wieder in den vergangenen Jahren: der Grund, warum sich der vielseitig engagierte Daniel Dauster zunehmend aus der Öffentlichkeit zurückgezogen hatte. Wie ernst es um ihn wirklich stand, ahnten die Freunde und Bekannten aus Sport und Politik nicht. Sie traf die Todesnachricht ihres langjährigen Weggefährten entsprechend unvorbereitet. Seine Eltern und nahen Verwandten wussten indes mehr. „Wir wussten: Die Zeit wird kommen“, ist in der Todesanzeige zu lesen. Und: „Du wirst uns fehlen.“

Dass Daniel Dauster ihm fehlen werde, sagt auch Werner Smuda, der zweite Vorsitzende des BV Brambauer. Er hatte den Jüngeren als „sehr zurückhaltenden, aber stets zuverlässigen und beliebten“ Mannschaftsbetreuer erlebt. Während Smuda sportlicher Leiter beim BV Brambauer war, engagierte sich Dauster als Mannschaftsbetreuer der Fußballer. Eine schöne Zeit, wie Smuda sagt. Und eine erfolgreiche zudem. Damals waren die Kicker aus Brambauer noch in der Westfalen- und Landesliga. BVB-Geschäftsführer Oliver Basdorf sagt über Dauster in einer kurzen Nachricht via Mail: „Er war ein toller, rücksichtsvoller Mann, Betreuer und auch Freund.“

Vor 25 Jahren zu den Jusos

Daniel Wolski las von dem Tod seines Namensvetters im Urlaub. „Ganz erschüttert“ sei er, sagt der stellvertretende Bürgermeister von Lünen, den weit mehr als der Vorname mit Daniel Dauster verbindet. Die beiden sind politische Weggefährten seit 25 Jahren. 1998 waren beide bei den Jusos eingetreten. Auf einem Neumitgliederseminar lernten sie sich kennen. Auf Schulungen und Bildungsveranstaltungen vertieften sie diese Bekanntschaft. „Daraus wurde dann schnell eine tiefe Freundschaft“, sagt SPD-Ratsherr Wolski: „Daniel Dauster war ein echter Kumpel: immer hilfsbereit, zuverlässig und loyal.“

Und engagiert war er auch. Daniel Dauster beließ es nicht bei der Mitgliedschaft. Er wurde zu einem echten Motor der sozialdemokratischen Jugend - wenn auch nicht in der ersten Reihe. 2004 wurde er stellvertretender Vorsitzender des Stadtverbandes. In dieser Funktion verstand er sich als Sprachrohr vieler jungen Leute.

Den 2007 erfolgten Wandel von der dezentralen zur zentralen Jugendarbeit hatte er kritisch begleitet und sich nach der Schließung der Jugendzentren in den Stadtteilen für neue Angebote eingesetzt. Um dem politisches Gewicht zu verleihen, hat er 2008 eine Befragung von fast 750 Jugendlichen in Lünen mit initiiert. Die Befragten bewerteten damals das Angebot für Jugendliche mit der Durchschnittsnote 3,87. Anlass für Dauster, nicht locker zu lassen.

Dauster scheute sich auch nicht vor politischem Konflikt. Der stellvertretende Juso-Vorsitzende zeigte sich 2008 „hocherfreut über die erste Teilgenehmigung für das Trianel-Kohlekraftwerk“: eine Position, für die er und seine politischen Freundinnen und Freunde auch Kritik einstecken mussten.

Nachtportier im Ringhotel

Im September 2014 wurde der studierte Betriebswert Ehrenmitglied bei den Jusos. Er war damals 35 Jahre alt. Das Alter, in dem SPD-Mitglieder aus der Jugendorganisation herauswachsen. Die Lüner Jusos dankten Dauster damals für 16 Jahre engagierter Juso-Mitarbeit, darunter zwölf Jahre als stellvertretender Vorsitzender. Alles hatte seine Zeit, auch das politische Engagement.

Denn 2021 erklärte Dauster, froh zu sein, keiner politischen Partei mehr anzugehören: „Was für eine Befreiung.“ Auch beruflich hatte sich Dauster, der für die Lüner Bundestagsabgeordneten Dieter Wiefelspütz (SPD) und Michael Thews (SPD) gearbeitet hatte, verändert. Zwischenzeitlich war er bei Stolzenhoff beschäftigt und als Nachtportier im Ringhotel Am Stadtpark.

Die Trauerfeier mit anschließender Urnenbeisetzung findet am 31. Mai, 11 Uhr, in der Trauerhalle des Kommunalfriedhofes Brambauer statt. Statt Blumenschmuck zu kaufen, sollten die Trauergäste lieber für den Lüner Verein „Dach über dem Kopf“ spenden, heißt es in der Traueranzeige: eine Empfehlung ganz im Sinne des Mannes, der sich in seinen nur 44 Lebensjahren so gern für die Menschen in seiner Heimatstadt eingesetzt hat.

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