Die Anspannung durch das Hochwasser in den letzten Wochen geht allmählich wieder zurück. Einige Flüsse weisen aber immer noch einen hohen Wasserstand auf. Darüber hinaus sorgen die niedrigen Temperaturen dafür, dass viele Gewässer gefrieren. Das kann Wanderer und Wintersportler auf das Eis locken. Betreten sollte man die Eisflächen aber nicht, mahnt die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG).
Es gibt laut Thomas Wiewiora, Pressesprecher der DLRG-Kreisgruppe Lünen, ein paar Indikatoren, wann man eine Eisfläche auf keinen Fall betreten sollte. „Zum Beispiel wenn dunkle Stellen im Eis zu erkennen sind. Dann haben sich Luftblasen unter dem Eis gebildet und die Schicht ist deutlich zu dünn.“ Auch wenn schon am Ufer ein Knacken zu hören sei, wenn man das Eis betritt, werde es nicht dick genug sein, um den menschlichen Körper zu tragen.

Genaue Regeln zum Betreten von Eis
„Das Hauptproblem bei gefrorenen Gewässern ist die Tragfähigkeit der Eisfläche“, so Wiewiora. Es gibt eine festgelegte Mindestdicke, ab der eine Eisfläche erst betreten werden sollte. Bei Seen liegt diese bei 15 Zentimetern. Fließende Gewässer gelten sogar erst ab einer Dicke von 20 Zentimetern als sicher begehbar.
„Wie dick die Eisfläche aber wirklich ist, ist für Bürgerinnen und Bürger schwer bis gar nicht einschätzbar“, sagt der DLRG-Sprecher. „Dafür müssen am besten Bohrungen mit einem Messstab unternommen werden. Deshalb sollte man immer warten, dass die Stadt eine Eisfläche zum Betreten frei gibt.“
Besonders wichtig sind auch eine dauerhaft niedrige Temperaturen, damit eine dicke Eisschicht entstehen kann. „Wenn in der Nacht Minusgrade herrschen, aber es tagsüber wieder fünf bis acht Grad sind, baut sich die Schicht zu schnell wieder ab“, sagt Wiewiora. „Es müssen deshalb über mehrere Tage durchgehend Minusgrade vorherrschen.“

Beim Einbrechen schnell handeln
Wenn man durch das Eis gebrochen ist, sei das Schlimmste schon passiert. „In dem Fall sollte man das Körpergewicht auf eine große Fläche verteilen“, erklärt der DLRG-Sprecher. Dabei sollten die Arme, oder noch besser der Oberkörper, auf das Eis in Uferrichtung liegen, so Wiewiora. „Denn dort hat das Eis ja vorher schon gehalten.“ Ist das Loch klein genug, solle man sich bestenfalls dann mit den Füßen von der gegenüberliegenden Lochkante abstoßen. Wenn man anderen helfen will, die in das Eis gebrochen sind, könne man gut ein Objekt wie eine Leiter oder einen Schlitten nutzen.

Die DLRG listet auf ihrer Homepage noch weitere Regeln auf, die für das Betreten von Eisflächen gelten. So sollen Bürgerinnen und Bürger nicht gleich am ersten Tag und nicht allein aufs Eis gehen. Wenn eine Person aus dem Wasser gerettet wurde, sollte sie mit trockenen Decken und Kleidung aufgewärmt sowie sofort ein Notarzt gerufen werden.
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