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Einschulung zu Corona-Zeiten: Weniger Programm, weniger Begleiter
Grundschulen bereiten sich vor
Die angehenden i-Dötzchen fiebern der Einschulung entgegen. Im Schatten der Corona-Pandemie fällt dieser ganz besondere Tag an den Grundschulen in Lünen in diesem Jahr anders als sonst aus.
Trotz des Pandemie-Geschehens der vergangenen Monate hat das Schulministerium in Nordrhein-Westfalen weiterhin am regulären Einschulungstermin festgehalten. Am kommenden Donnerstag (13.8.) stehen daher auch an den zwölf Lüner Grundschulen die Einschulungsfeiern der i-Männchen auf dem Programm.
Gefeiert werden darf aber nur, wenn die aktuell geltenden Hygiene- und Abstandsregeln eingehalten werden. Das bedeutet überdies, dass die Anzahl derer, die die Kinder beim ersten Schultag begleiten dürfen, von Seite der Grundschulen begrenzt werden musste. Und auch sonst wird eher kleiner gefeiert, als man es ansonsten bei Einschulungsterminen gewohnt ist.
Keine festen Vorgaben
Von der Landespolitik wurden keine festen Vorgaben gemacht. Das heißt, dass jede Grundschule ein eigenes Konzept erarbeiten musste, um den Ablauf der Einschulungsfeierlichkeiten unter Auflagen zu realisieren. Daher wird an den Lüner Grundschulen ein weitaus kleineres Programm als gewohnt präsentiert werden.
An der Osterfeldschule sind zum Beispiel alle musikalischen Aufführungen zur Einschulung dem Corona-Rotstift zum Opfer gefallen.
„Die Abstandsregeln lassen es nicht zu, dass sich Kinder zum Chor aufstellen könnten. Außerdem war es durch die Schulschließungen vor den Ferien auch nicht möglich, dass mit den Klassen ausreichend geübt hätte werden können“, erklärt Schulleiterin Iris Lüken.
Ganz verzichten auf eine kleine Aufführung für die Neuschüler will man aber dann doch nicht. „Die Klasse 4 hat ein kleines Programm zusammengestellt“, so Lüken. Gefeiert wird an der Osterfeldschule aufgrund der Hygienebestimmungen unter freiem Himmel bei Maskenpflicht. Maximal zwei Erwachsene dürfen ein Kind zur Einschulung begleiten.
Zwei Begleiter pro Kind
Mit einem Gottesdienst in der Gottfriedkirche startet hingegen die Einschulung an der Gottfriedschule. „Zum Gottesdienst darf nur ein Elternteil mit in die Kirche. Das liegt daran, dass wir 27 neue Schülerinnen und Schüler haben, aber die Maximalbesucherzahl der Kirche auf 50 Personen begrenzt ist“, erklärt Schulleiterin Kirsten Moritz-Berger. Im Anschluss an den Gottesdienst wird vor der Schule gefeiert – hierbei dürfen dann bis zu zwei Familienmitglieder ein Kind begleiten.
Maximal zwei Angehörige dürfen auch die Kinder bei der Einschulung an der Schule Auf dem Kelm mitbringen. Vor der ersten Unterrichtsstunde wird es eine kleine Begrüßung der i-Männchen in der Turnhalle geben. Darüber informiert die Schulleitung aktuell auf der Homepage der Schule.
Dennoch schwingt auch ein Maß an Unsicherheit bei den Lehrkräften und Schulleiterin in Lünen mit, was die Einschulung unter Corona-Bedingungen angeht, wie Iris Lüken von der Osterfeldschule meint: „Derzeit kann sich immer noch alles vom einen auf den anderen Tag ändern. Wir können nur so planen, wie es das aktuelle Infektionsgeschehen zulässt.“
Fabian Paffendorf, Jahrgang 1978, kam 2003 zum Journalismus. Ursprünglich als Berichterstatter im Bereich Film und Fernsehen unterwegs, drehte er kleinere Dokumentationen und Making-Of-Berichte für DVD-Firmen. In diesem Zusammenhang erschienen seine Kritiken, Interviews und Berichte in verschiedenen Fachmagazinen und bei Online-Filmseiten. Seit 2004 ist der gebürtige Sauerländer im Lokaljournalismus unterwegs. Für die Ruhr Nachrichten schreibt er seit Herbst 2013.