
© Günther Goldstein
Einsätze der Feuerwehr: Sturmtief „Ylenia“ hinterlässt in Lünen seine Spuren
Unwetterbericht
Mit Sturmböen bis Windstärke zehn ist „Ylenia“ über Lünen hinweggefegt. Das Tief hat Schäden hinterlassen und die Lüner Feuerwehr beschäftigt. Am Freitag folgt schon Orkantief „Zeynep“.
„Mit Windgeschwindigkeiten bis über 100 km/h ist „Ylenia“ in der Nacht durch unsere Region gebraust. Das sind Geschwindigkeiten, die einen Baum entwurzeln können“, berichtet Ines von Hollen, vom Deutschen Wetterdienst in Essen.
Für die Lüner Feuerwehr bedeutete der Sturm in der Nacht auf Donnerstag (17.2) und über den Tag hinweg vor allem Arbeit.
Beschädigte Autos
Schon vor dem Morgengrauen mussten die Einsatzkräfte fünf mal ausrücken. Hauptsächlich um herabgefallene Äste und umgestürzte Bäume von Straßen und Gehwegen zu beseitigen. Dabei wurden drei parkende Autos beschädigt, die von umgestürzten Bäumen getroffen wurden, erklärt Daniel Claeßen, Sprecher der Stadt und der Lüner Feuerwehr.
Im Laufe des Vormittags hätten die Einsätze dann zugenommen. Vor allem weil sich dann immer mehr Bürger meldeten, die Sturmschäden in ihrer Umgebung entdeckt hatten.
In diesem Zusammenhang bat die Feuerwehr darum, nur in Notfällen gerufen zu werden. Bei umgestürzten Bäumen in Privatgärten seien die Besitzer selbst dafür zuständig, die gefallenen Hölzer zu beseitigen - zur Not mit Hilfe eines entsprechenden Unternehmens. Die Feuerwehr sei für die Gefahrenabwehr zuständig.

Die provisorischen Fahrbahnmarkierungen an der Bausstelle Dortmunder-/Evingerstraße löste der Sturm einfach von der Fahrbahn. © Günther Goldstein
Umgestürzte Ampel und Birke an der B236
An der Baustelle an der Auffahrt der B236 Richtung Dortmund riss der Sturm eine Baustellenampel um. Außerdem stürzte an der Kreuzung eine Birke um, die sich über der Fahrbahn in umstehenden Bäumen verfing und von der Feuerwehr entfernt werden musste.
Über den Tag hinweg erhöhte sich die Zahl der Einsatzfahrten der Feuerwehr auf über 25. Zu den herabstürzenden Bäumen kamen außerdem eine Photovoltaik-Anlage, die sich von einem Häuserdach gelöst hatte, herabgefallene Dachschindeln und ein vom Winde weggewehtes Trampolin.
Trotz einiger Sachschäden gab es glücklicherweise keine Verletzten. Dennoch hat die Stadt ein Aufenthaltsverbot für städtische Wälder und Parkanlagen verhängt. Für Spaziergänger droht hier Gefahr durch herabstürzende Äste.
Auch das städtische Museum bleibe aus Sicherheitsgründen bis einschließlich Sonntag geschlossen.
Weniger Kinder in den Kitas und Zugausfälle
In den Kindergärten, die im Gegensatz zu den Schulen am Donnerstag geöffnet blieben, fanden sich deutlich weniger Kinder ein. „In die städtischen Kindergärten sind maximal 20 Prozent der zu betreuenden Kinder gekommen. Viele Eltern haben sich glücklicherweise an die Empfehlungen zum Schutze der Kinder gehalten“, sagt Sprecher Claeßen.
Jutta Beese von der Verbundsleitung der katholischen Kindergärten hat Ähnliches beobachtet. „Es sind auf jeden Fall weniger gekommen. Ich finde aber auch gut, dass die Leute das selbst entscheiden konnten. Es gibt manche Menschen in systemrelevanten Berufen, die können die Kinder nun mal nicht zu Hause behalten.“
Auf der Zugstrecke zwischen Dortmund und Enschede kam es zu Einschränkungen. Aufgrund von herabgefallenen Ästen, die in Selm die Gleise blockierten, war der Zugverkehr nur zwischen Lünen und Dortmund möglich.
Ähnliche Voraussetzungen für Sturm „Zeynep“
Auf Sturmtief „Ylenia“ soll am Freitagmittag Orkantief „Zeynep“ folgen. „Wir erwarten den Sturm bereits um die Mittagszeit“, erklärt Ines von Hollen vom Deutschen Wetterdienst. „Nachmittags können dann mancherorts bereits Windstärken von bis zu zehn Beaufort erreicht werden. Am Abend erwarten wir den Sturm in seinem vollen Ausmaß. Gegen Mitternacht, sollte es sich aber schon wieder beruhigen“, sagt sie.
Den Menschen empfiehlt die Meteorologin das Haus nur zu verlassen, wenn es wirklich nötig ist. „Es gibt immer noch genug Bäume und Äste, die einem auf den Kopf fallen können.“
Mahad Theurer, geboren 1989 in Witten, ist studierter Musikjournalist, davon abgesehen ist er stark sportbegeistert und wohnt als Schalke-Fan manchmal einfach in der falschen Stadt. Aber Ruhrgebietscharme, den es zu beschreiben gilt, haben Dortmund und Umgebung auch reichlich.
