
© Goldstein
Eine Volksbank für Brambauer: Dortmunder ziehen zu Waltroper Kollegen zur Mengeder Straße
Volksbank-Fusion
Im Mai wurde öffentlich, dass die Dortmunder Volksbank Gespräche über eine Fusion mit der Volksbank Waltrop führt. Nun ist Vollzug in Sicht - und auch eine Lösung für Brambauer gefunden.
Bankenzusammenschlüsse nehmen seit Jahren zu: Die Kunden erledigen immer mehr online und die anhaltend niedrigen Zinsen machen den Banken das Leben schwer. Die Entwicklung der Kosten sei, so heißt es in einer Erklärung der Waltroper Volksbank, für eine kleinere Bank dauerhaft nur mit Schließungen und Personalabbau aufzufangen. Am Dienstag (17.9.) meldete die Volksbank Waltrop erfolgreiche Sondierungsgespräche mit der Dortmunder Volksbank: Man habe den bestmöglichen Partner gefunden und werde - vorbehaltlich der Beschlüsse - zum neuen Jahr fusionieren.
„Die Volksbank Waltrop hat Bedingungen für eine Fusion gestellt, die unumstößlich seien“, sagte im Mai Martin Eul, Chef der Dortmunder Volksbank. Die Bedingungen hießen: keine Kündigungen und weiterhin Geschäftsstellen vor Ort. Das Ziel haben die Waltroper erreicht, denn die Niederlassungen im Herzen der Lüner Innenstadt am Markt und in Brambauer bleiben - und sie erhalten den Schriftzug Volksbank Lünen und Volksbank Brambauer am Gebäude. „Wir leben unsere Verbundenheit zur Region und das beginnt für uns bei der Namensnennung an unseren Gebäuden“, erklärt Gregor Mersman, Vorstandsmitglied der Waltroper Volksbank.

Die Volksbank zog in das komplett umgebaute ehemalige Hertiehaus vor das Rathaus. Auch hier demonstriert die Volksbank „Regionalität“. © Peter Fiedler
Und auch der Volksbankvorstand Ludger Suttmeyer, betont: „Es wird keinen fiktiven Namen geben, die Identität des Hauses vor Ort war uns wichtig“. Suttmeyer ist Gelsenkirchener und weiß, wovon er spricht: Aus der Volksbank im Stadtteil Buer wurde zum Beispiel die Volksbank „Ruhr Mitte“. Auch werde man mit der Fusion die Niederlassungsleiter vor Ort stärken, die „Regionalität der Bank gewinnt sogar“, betont der Vorstand.
Sonderfall Brambauer: Gleich zwei Volksbanken keine 200 Meter entfernt
Dass die Filiale der Waltroper Volksbank in Brambauer bleibt, davon konnte man im Vorfeld nicht unbedingt ausgehen: Im Stadtteil gibt es zwei Volksbank-Filialen, eine der Waltroper Volksbank an der Mengeder Sraße 1 a und eine Filiale der Dortmunder Volksbank an der Waltroper Straße 7.

Die Filiale der Dortmunder Volksbank an der Waltroper Straße verschwindet aller Voraussicht nach im kommenden Jahr. © Goldstein
Die beiden Banken sind keine 200 Meter voneinander entfernt, liegen zwei Minuten um die Ecke auseinander. „Wir freuen uns natürlich sehr, dass wir mit den Dortmunder Kollegen schnell übereingekommen sind, dass der Standort erhalten bleibt und wir Mitarbeiter (vier Vollzeitstellen) und Kunden (4000) der Dortmunder Volksbank aufnehmen“, sagt Suttmeyer.
Die Geschäftsräume an der Mengeder Straße wurden „großzügig umgebaut“
Damit haben die Waltroper sich hier gegen die insgesamt sieben Mal größere Dortmunder Volksbank durchgesetzt. Mit dem neuen Jahr übernimmt also die Brambauer Filiale der Waltroper Volksbank Kunden und Mitarbeiter der Dortmunder Filiale. Man habe die Bank in Brambauer gerade großzügig umgebaut, es fänden auch alle Platz, erklärt Suttmeyer. Es füge sich alles derzeit ganz wunderbar, weil in den beiden Brambauer Bankfilialen in den nächsten Monaten „eine ganze Reihe von Mitarbeitern in den Ruhestand geht“, sagt Suttmeyer.
Die Dortmunder Volksbank hat die Räume an der Waltroper Straße 7 gemietet. Wie es dann hier weitergeht, ist derzeit noch völlig offen.
Dortmunder Volksbank hat schon Erfahrungen mit Fusionen hinter sich
Die Dortmund Volksbank hat längst Erfahrungen mit Fusionen hinter sich: zuletzt 2003 mit der Volksbank Unna-Schwerte, und 2013 mit der Volksbank Hamm. Schon seit 1971, seit dem Zusammenschluss mit der Volksbank Castrop-Rauxel, fahre man das Konzept, dass der vor Ort gut eingeführte Name der fusionierten Bank erhalten bleibt. Die Gremien der Volksbanken entscheiden im November.
Leben erleben, mit allem was dazugehört, das ist die Arbeit in einer Lokalredaktion, und das wird auch nach mehr als 30 Jahren niemals langweilig, in der Heimatstadt Dortmund sowieso nicht. Seriöse Recherche für verlässliche Informationen ist dabei immer das oberste Gebot.
