Christoph Haumann sprach im Video-Interview mit unserer Redaktion über Brambauers Gegenwart und Zukunft.

© Claessen, Daniel

Ein Gespräch über Brambauer: Wird Lünens größter Stadtteil abgehängt?

rnVideo-Interview

Immer wieder gibt es Kritik aus Brambauer: Lünens größter Stadtteil würde von der Kommunalpolitik und der Verwaltung vernachlässigt. Wir wollen herausfinden, was dran ist - und was nicht.

Brambauer

, 25.11.2020, 13:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Mit rund 19.000 Einwohnern ist Brambauer mit Abstand der größte Stadtteil in Lünen. Im Grunde ist es eine Stadt in der Stadt - und mancher Einwohner in Brambauer fühlt sich eher nicht als Lüner. Entsprechend häufig hört und liest man in Leserbriefen oder in sozialen Netzwerken, dass Brambauer zu kurz kommt. Oder, wie es Michael Ristovitch von der Werbegemeinschaft „Bramis“ mal formulierte: „Brambauer wird abgehängt.“

Doch ist das wirklich so? Dem will unsere Redaktion auf den Grund gehen und hat deshalb zunächst einmal das Gespräch mit zwei Brambauer-Experten gesucht. Zum einen Michael Ristovitch selbst, zum anderen Christoph Haumann, Mitbegründer der Initiative „Brambauer 2030“. Wir wollten von beiden wissen, wo genau in Brambauer der Schuh drückt und ob die Situation wirklich so schlimm ist, wie es manchmal den Anschein hat.

Technische Probleme verhindern Dreier-Konferenz

Allerdings verlief unser Gespräch nicht ganz nach Plan - die Leitung zu Michael Ristovitch brach pünktlich zum Start zusammen. So musste Christoph Haumann alleine in die Bresche springen - und erläuterte zunächst, dass die Drähte zwischen Brambauer und der Lüner Politik deutlich besser geworden sind. Auch die Stadtverwaltung würde enger mit Brambauer Vereinen zusammenarbeiten: „Die Stadt war’s, die den Großteil der Kosten für die Instandsetzung und Anpassung der Weihnachtsbeleuchtung auf die neuen Straßenlaternen übernommen hat“, nennt Haumann ein Beispiel.

Aber es ist eben auch nicht alles eitel Sonnenschein in Brambauer. Hier sieht Haumann allerdings keine Unterschiede zu den Problemen, die es auch in anderen Städten gibt. Dass der Stadtteil aber dennoch ein vergleichsweise schlechtes Image hat, führte schließlich zur Gründung der Initiative Brambauer 2030. „Natürlich gab es auch schon vorher viele Menschen, die sich für den Stadtteil engagiert haben“, so Haumann. Diese Kräfte will die Initiative nun bündeln.

Quartiersmanagement und Leerstand-Bekämpfung

Einen ersten Erfolg gibt es bereits: Der Förderantrag der Stadt Lünen zur Bekämpfung des Leerstandes war erfolgreich. In den kommenden drei Jahren erhält Brambauer mehr als 200.000 Euro, um zum Beispiel verwaiste Ladenlokale anzumieten oder ein Quartiersmanagement auf die Beine zu stellen. Letzteres war ein expliziter Wunsch der Initiative Brambauer 2030, über die auch im Ausschuss für Stadtentwicklung debattiert worden war.

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Der dort verabschiedete Plan, ein solches Management über Sofortprogramme des Bundes zu realisieren, hat funktioniert. Es soll nur einer von mehreren guten Plänen für Brambauer sein, um das Bild vom Stadtteil auf dem absteigenden Ast wettzumachen.

Das Gespräch mit Michael Ristovitch holen wir natürlich nach.

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