Drohanrufe nach Demo - 32-Jähriger unter Verdacht

Wohnung in Lünen durchsucht

Nach den Drohanrufen bei der Demo-Anmelderin Dorothea Moesch ist jetzt ein Tatverdächtiger ermittelt worden. Der 32-jährige Lüner soll die Frau am Telefon mit dem Tode bedroht haben, weil sie eine Demonstration gegen Neonazis und für Flüchtlinge angemeldet hatte. Bei der Durchsuchung seiner Wohnung fanden Polizisten ein Handy.

DORTMUND/LÜNEN

, 06.07.2015, 16:43 Uhr / Lesedauer: 1 min
Weil sie eine Flüchtlings-Demo angemeldet hat, hat Dorothea Moesch Drohungen von Neonazis erhalten.

Weil sie eine Flüchtlings-Demo angemeldet hat, hat Dorothea Moesch Drohungen von Neonazis erhalten.

Wie Polizei und Staatsanwalt am Montagnachmittag mitgeteilt haben, ist der verdächtige Drohanrufer ermittelt worden. Es handelt sich um einen 32-Jährigen aus Lünen. Bei der Durchsuchung seiner Wohnung an der Freiliggrathsstraße in Lünen haben Ermittler Beweismaterial festgestellt - unter anderem ein Handy. Verhaftet wurde der Mann jedoch nicht. Gegenüber der Polizei äußerte sich der Tatverdächtige nicht zu den Vorwürfen. 

Verdächtiger war der Polizei bekannt

Der 32-jähriger Lüner ist schon früher polizeilich aufgefallen, vor allem wegen Eigentumsdelikten. Er habe auch „gewisse Bezüge zum rechtsgerichteten Umfeld“, so Staatsanwältin Sonja Frodermann. Die Spur zu ihm als Drohanrufer führte über das auf seinen Namen angemeldete Handy, mit dem er die Drohanrufe getätigt hatte. Noch sei es aber nicht ausgewertet, so Frodermann. 

Demo-Anmeldung über Twitter verbreitet

Dorothea Moesch erreichten am vergangenen Dienstag zwei Anrufe - „Du Hexe wirst brennen!“ und „Wir stehen vor deiner Tür“ drohte eine männliche Stimme. Die Westerfilderin hatte eine Demo in Oestrich gegen Rechtsextreme und für Flüchtlinge angemeldet. Danach war den Neonazis Moeschs Demo-Anmeldung in die Hände gefallen - die Partei "Die Rechte" hatte ein Foto vom Anmeldebescheid mit ihrem Namen und ihrer Telefonnummer bei Twitter geteilt.

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