Dritte Corona-Welle: So steht es um freie Intensivbetten in Lünen

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Dritte Corona-Welle: So steht es um freie Intensivbetten in Lünen

rnSt.-Marien-Hospital

Die dritte Corona-Welle rollt an. Mediziner warnen vor einer Überlastung der Krankenhäuser. Werden Intensivbetten in Lünen knapp? Chefarzt Dr. Berthold Lenfers ordnet die Situation ein.

Lünen

, 09.04.2021, 07:09 Uhr / Lesedauer: 2 min

Allgemein steigen die Infektionszahlen an. Auch Krankenhäuser melden bundesweit zunehmend mehr Covid-Patienten. Für das St.-Marien-Hospital, das zum Katholischen Klinikum Lünen/Werne gehört, erklärt der Leiter des Covid-Koordinationsstabes Dr. Berthold Lenfers: „Die Situation ist konstant.“ Zurzeit liegen fünf Corona-Patienten auf der Intensivstation, drei müssen beatmet werden. Zwölf Infizierte werden auf der normalen Covid-Station des Klinikums behandelt.

Es gab schon mal andere Zahlen, die deutlich höher waren. Daher hat das Krankenhaus Mitte März seine Corona-Intensivstation von 15 auf sechs Betten verkleinert. Das war nötig, weil Intensivplätze auch für Patienten mit anderen Erkrankungen wichtig sind. Lange Zeit seien planbare Operationen verschoben worden, um Kapazitäten freizuhalten. „Doch Patienten waren nicht mehr bereit, sich hinten anzustellen“, berichtet Lenfers.

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Menschen mit Schmerzen wollen nicht warten

Gab es zwischenzeitlich europaweit die problematische Situation, dass Menschen mit Schlaganfällen oder Herzinfarkten keinen Rettungsdienst gerufen haben, weil sie nicht ins Krankenhaus wollten, habe sich das jetzt geändert. Auch Leute mit Schmerzen wollten nicht mehr warten. „Wir haben im Normalbereich einen deutlich höheren Bedarf“, sagt Lenfers.

Am Donnerstag (8.4.) war das St.-Marien-Hospital bei der Rettungsleitstelle des Kreises Unna abgemeldet. Es wurden keine zusätzlichen Covid-Patienten auf der Intensivstation mehr aufgenommen. Allerdings könne die Situation jederzeit verändert werden. „Wir können die Intensivplätze auch wieder auf zehn bis 15 Patienten erhöhen“, so Lenfers.

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Patienten werden jünger

Auch im St.-Marien-Hospital würden die Covid-Patienten auf der Intensivstation jünger. Bis Ende Februar seien viele Patienten aus Pflegeheimen mit anderen Erkrankungen ins Krankenhaus gekommen, bei denen dann eine Covid-Infektion festgestellt wurde. Das sei inzwischen nicht mehr der Fall. Die Patienten auf der Intensivstation sind zurzeit zwischen 54 und 84, die auf der Covid-Normalstation zwischen 45 und 96. Da das Virus über Kinder jetzt an Menschen mittleren Alters weitergegeben werde, rechnet Lenfers zunehmend mit jüngeren Patienten. Zumal sich die Infektion durch Mutationen weiter verbreitet. Die britische Variante werde vom Robert Koch-Institut nicht mehr als kritisches Virus eingestuft, sondern als Regelfall. Denn 70 bis 80 Prozent der Infizierten hätten schon diesen Virus-Stamm.