Gesundheit und Wohlbefinden

Dreifache Mutter aus Lünen wagt erfolgreich Schritt in die Selbstständigkeit

Gesundheit und Wohlbefinden gehören für Naoual Pfundtner zusammen. Mitten in der Pandemie wagte die Lünerin den Sprung in die Selbstständigkeit. Ihr Mut wurde belohnt.

Lünen

, 07.06.2022 / Lesedauer: 4 min

Die Mischung macht es beim erfolgreichen Projekt „Yoko & Ove“ der Lünerin Naoual Pfundtner aus Lünen. Und das gilt nicht nur für den auf den ersten Blick ungewöhnlichen Namen, den die 40-Jährige dem Ganzen gab. „Yoko & Ove“ ist eine Mischung aus asiatischen und nordischen Traditionen. Yoko steht für Sonnenschein, Ove für die Schwertspitze. Der Oberbegriff für Naoual Pfundtners Konzept ist, dass sie eine Begegnungsstätte anbieten wollte, in der die Menschen, die dorthin kommen, Prävention finden, sich um ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden kümmern. Mit Hilfe von Fachleuten, die Kurse und Klassen bieten.

„Ich wollte weg vom normalen Fitnessstudio, in dem man sich anmeldet und dann oft als Karteileiche endet, weil man keine Lust mehr hat, dorthin zu gehen“, so die dreifache Mutter. Denn so eine Situation kennt sie aus eigener Erfahrung nur zu gut. Während ihres Studiums in Essen meldete sie sich in einem Fitnessstudio an, merkte aber schnell, „dass ich eher zur Karteileiche wurde“ Und das störte sie sehr, weil sie Ähnliches auch aus dem Freundeskreis kannte.

So sieht es in den Räumen von "Yoko & Ove" an der Münsterstraße aus. © Michael Doert

Eine erfolgreiche Mischung aus Angeboten für Menschen vor Ort in Lünen und zugleich Aufträgen von Firmen, die auf Gesundheitsvorsorge für ihre Mitarbeiter setzen, ist ihre Firma, die sie vor zwei Jahren in Lünen gründete.

Vor allem wohl fühlen sollen sich die Menschen, die zu „Yoko & Ove“ kommen, ins Studio für Fitness und Wohlbefinden, das Naoual Pfundtner gegründet hat. Die Idee dazu hatte die dreifache Mutter aus Lünen schon während ihres Studiums.

Gute Zeit erleben

„Es ist ein Ort, an dem Menschen sich wertschätzend begegnen, sich austauschen und gemeinsam eine gute Zeit erleben,“ so die 40-jährige Lünerin. Sie ist ausgebildete Krankenschwester und entschloss sich, auf dem zweiten Bildungsweg neue berufliche Wege zu gehen. „Als mein drittes Kind in die Kita kam, habe ich mich ehrenamtlich engagiert und dann überlegt, dass ich am Berufskolleg in Dortmund mein Abitur machen will. Dann kam meine Tochter in die Grundschule und wir haben zeitgleich die Schulbank gedrückt.“

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Ihr Bruder ist Sozialpädagoge und kam auf die Idee, dass der Studiengang „Gesundheit und Sozialmanagement“ doch genau das Richtige für seine Schwester wäre, die sich immer für Medizin interessierte und auch „eher der soziale Typ“ ist. Betriebliche Gesundheitsvorsorge, Volkswirtschafts- und Betriebswirtschaftslehre, Privatrecht - all das gehörte zu ihrem Studium. „Ich habe schnell gemerkt, dass es zwar in Betrieben immer öfter mal Gesundheitstage gibt, bei denen auch Sportangebote organisiert werden, aber dass dann das ganze übrige Jahr das Thema keine Rolle mehr spielt.“ Um wirklich etwas zu ändern, müsse da mehr kommen, überlegte Naoual Pfundtner.

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Corona störte Pläne

Vor zwei Jahren tat sie sich mit einer Freundin zusammen, die Heilpraktikerin ist. Gemeinsam gründeten sie in Wethmar ihr Projekt, doch dann kam die Pandemie und die Lockdowns. „Wir hatten vorher mit den Mitarbeitenden der Lüner Wirtschaftsförderung gesprochen, die uns Mut machten, weil unsere Idee eine echte Nische ausfüllt.“ Corona machte es nicht einfach, alle Angebote mussten auf online umgestellt werden. Auch ein Team mit Honorarkräften zusammenzustellen, war nicht so unkompliziert wie vor der Pandemie. Doch Naoual Pfundtner gelang es, Fachleute für Angebote wie Yoga beispielsweise für Schwangere und junge Mütter, Fitness bewusst ohne Geräte oder Kurse für innere Ruhe zu finden. „Meine Teammitglieder sind meine Kooperationspartner.“ Je nach Bedarf kommen auch Pädagogen oder Ernährungsberater dazu: „Mein Ziel ist es, regional gute Leute einzubeziehen.“

In den Räumlichkeiten finden Kurse und sogenannte "Klassen" statt, bei denen der Wohlfühlfaktor im Mittelpunkt steht. © Michael Doert

Für Firmen, die auf Gesundheitsvorsorge für ihre Teams setzen, bietet sie Steuerungsmodule an. Da geht es beispielsweise um gesunde Mittagspause, die Kommunikationsstruktur und auch eine gesunde Führung der Mitarbeitenden. Naoual Pfundtner hat schon erfolgreich Aufträge aus Hamburg erledigt. Ein Chemie- und ein Ölkonzern sind durch ein Social Netzwerk für Berufstätige auf die Lünerin aufmerksam geworden.

Sport unter freiem Himmel im Sommer

„Eigentlich hatte ich mir eine maximale Grenze von 50 Mitarbeitenden gesetzt, für die ich Konzepte ausarbeite, nun waren es deutlich mehr. Aber in Pandemiezeiten habe ich mich dann entschieden, es trotzdem zu wagen und die Aufträge auch erfolgreich durchgeführt, unter anderem auch die vorgeschriebene psychische Gefährdungsbeurteilung.“ So erfolgreich, dass die Firmen sie schon weiterempfohlen haben und auch erneut mit ihr arbeiten wollen: „Das Ganze soll in zwei Jahren wiederholt werden. Es lief alles online über Teams. Dafür habe ich auch Fachleute aus Hamburg rekrutiert und auch gute Leute gefunden.“

Mitten in der Pandemie entschied sich ihre Geschäftspartnerin auszusteigen, und dazu kam, dass „Yoko & Ove“ umziehen musste, an die Münsterstraße 55 in ehemalige Praxisräume. „Langsam füllen sich die Kursräume nach langen Zeiten, wo alles hybrid angeboten wurde.“ Der Austausch der Menschen ist ein wichtiger Bestandteil ihres Konzepts: „Man kommt an, kann sich einen Tee nehmen, kann abschalten.“ Das war in der Pandemie nicht möglich. Nach den Kursen gerade für die frisch gebackenen Mamas bleibt auch Zeit zu reden oder zu stillen.

Im Sommer bietet das Team auch Sport im Freien: „Man ist ein bisschen wie ein Chamäleon, muss sich anpassen.“ Auch Anfragen von Schulen für Projekttage gibt es. Naoual Pfundtner ist offen für neue Ideen und hatte „immer das Gefühl, dass es laufen wird.“

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