Viruserkrankung

Dr. Krüger zu Affenpocken: „Wir nehmen dieses Thema wachsam zur Kenntnis“

Die Fälle von Affenpocken nehmen auch in NRW zu. Lüner Praxen bereiten sich darauf vor. Noch gibt es aber keinerlei Grund zur Sorge, berichtet Lünens Ärztesprecher Dr. Arne Krüger.

Lünen

, 01.06.2022 / Lesedauer: 3 min

Mit Stand vom 1. Juni sind in Deutschland im Mai 44 Fälle von Affenpocken aus acht Bundesländern registriert worden. Das meldet das Robert-Koch-Institut (RKI). Acht bestätigte an Affenpocken Erkrankte gibt es bereits in NRW.

In Lünen und auch im Kreis Unna gab es aber bisher keine Patienten, die dem Gesundheitsamt gemeldet wurden, so Kreis-Sprecher Max Rolke am Mittwoch (1. Juni).

Impfung nur für Kontaktpersonen

Auch Allgemeinmediziner und Lüner Ärztesprecher Dr. Arne Krüger hatte noch keine Patienten, die Affenpocken aufwiesen, in seiner Praxis. Ebenso wenig hat er von seinen Lüner Ärztekollegen gehört, dass in deren Praxen die Infektionskrankheit diagnostiziert worden wäre. „Die Lage ist entspannt“, berichtet Dr. Krüger. „Im Moment ist Abwarten und Beobachten angesagt.“ Er betrachte die Situation mit einer gewissen Wachsamkeit und befasse sich mit der Lage. Sprich: Bei gewissen Hautveränderungen seiner Patienten (Flecken oder Pusteln) beziehe er die Affenpocken als Diagnosemöglichkeit mit ein.

Während Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach am Sonntag (29.5.) die Bestellung von 40.000 Impfdosen gegen die Viruserkrankung bekannt gab, ist in Krügers Praxis bisher noch keine Affenpocken-Impfung vorgesehen. „Zum jetzigen Zeitpunkt ist eine solche Impfung ja auch lediglich für Kontaktpersonen aus der direkten Umgebung von nachweislich Infizierten empfohlen“, kommentiert Krüger. „Wir haben ein Auge darauf und wenn tatsächlich Fälle auftreten sollten, werden wir auf Anweisung des Gesundheitsamtes entsprechende Therapien und Vorgehensweisen entwickeln.“

„Corona deutlich gefährlicher“

Dabei schließt sich Dr. Krüger der Einschätzung des RKI an: Eine Gefährdung für die Gesundheit der breiten Bevölkerung in Deutschland sei nach derzeitigen Erkenntnissen als gering einzuschätzen, heißt es in der Situationsbeschreibung auf der Institutshomepage. „Corona ist die deutlich infektiösere und gefährlichere Erkrankung“, sagt Dr. Krüger.

Das Besondere am Auftreten von Affenpocken ist, dass die Betroffenen zuvor nicht, wie in der Vergangenheit, in afrikanische Länder gereist waren, in denen das Virus weit verbreitet ist. Für die Infektion bedarf es - anders als zum Beispiel bei Corona - engen Kontaktes. Affenpocken können in den Epidemie-Gebieten durch Bisse oder auch den Verzehr von nicht ausreichend erhitztem Fleisch von Tier zu Mensch übertragen werden. Die Übertragung von Mensch zu Mensch erfolgt durch den Austausch von Körperflüssigkeiten, zum Beispiel auch bei kleinen Hautverletzungen.

Anders als bei den klassischen Menschen-Pocken (die seit 1980 als ausgerottet gelten) ist der Verlauf von Affenpocken beim Menschen meist deutlich milder, informiert das RKI.

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