Dirk Holstein kehrt der Lüner CDU den Rücken

Nach Parteiaustritt fraktionslos

Der Lüner Ex-CDU-Ratsherr Dirk Holstein nimmt im Rat der Stadt Lünen künftig neben den fraktionslosen Sandra Dee-Schülken und Mustafa Kurt Platz. Ex-CDU-Ratsherr deswegen, weil Holstein (47) aus der Partei ausgetreten ist. Sein Ratsmandat will er trotzdem behalten. Eine Kurzschluss-Reaktion war das laut Holstein jedoch nicht.

Lünen

, 01.09.2015, 06:14 Uhr / Lesedauer: 2 min
Dirk Holstein ist aus der Lüner CDU ausgetreten. Seine Ratsmandant möchte er aber trotzdem behalten - als Fraktionsloser.

Dirk Holstein ist aus der Lüner CDU ausgetreten. Seine Ratsmandant möchte er aber trotzdem behalten - als Fraktionsloser.

"Ja, das stimmt. Ich bin aus der Partei und der Fraktion raus", sagte Dirk Holstein auf Anfrage unserer Redaktion. Seinen Austritt aus der Partei und der Fraktion habe er im nicht-öffentlichen Teil der Ratssitzung am vergangenen Donnerstag bekannt gegeben.

Dabei habe es sich keineswegs um eine Kurzschluss-Reaktion gehandelt. Die Entscheidung sei lange gereift und er "habe sie auch schweren Herzens getroffen", sagte Holstein weiter. Die CDU-Spitze und seine Person seien "uneins über die politische Ausrichtung" gewesen. Holstein: "Ich bin der Meinung, dass die CDU ihre Oppositionsrolle im Rat nicht ausreichend wahrnimmt." Beispiele dafür nannte Dirk Holstein keine - "aus Rücksicht auf die Partei".

Einbehaltene Mitgliedsbeiträge als Druckmittel auf die Partei

Dass sein Parteiaustritt mit nicht gezahlten Mitgliedsbeiträgen zu tun habe, verneinte Holstein: "Es ist richtig, dass ich Mitgliedsbeiträge im Rahmen der Statuten einbehalten habe. Damit wollte ich deutlich machen, dass ich mit verschiedenen inhaltlichen Dingen nicht einverstanden bin."

Darüber habe er sowohl mit CDU-Fraktionschefin Annette Droege-Middel und dem CDU-Stadtverbandsvorsitzenden Andreas Kops jeweils "unter vier Augen" gesprochen. Die Frage, ob er sich künftig für eine andere Partei engagieren werde, ließ Holstein offen. "Dafür ist es noch zu früh. Ich muss das alles erst einmal sacken lassen."

Parteikollegen sind enttäuscht von Holsteins Aussagen

Annette Droege-Middel und Andreas Kops zeigten sich am Montag im Gespräch mit unserer Redaktion enttäuscht über das Verhalten ihres früheren Parteikollegen. Kops sagte, dass er von dem Zeitpunkt und der Form des Rücktritts Holsteins überrascht war. Dieser habe ihm gegenüber nie erklärt, dass er mit der politischen Zielrichtung in Teilen nicht einverstanden sei. "Das stimmt einfach nicht", sagte CDU-Stadtverbandschef Kops.

Ähnlich äußerte sich Annette Droege-Middel. "Wir haben nie ein Vier-Augen-Gespräch über inhaltliche Dinge geführt." Im Gegenteil: "Nach den Sommerferien habe ich ihm mehrere Termine angeboten", sagte die CDU-Fraktionschefin: "Darauf hat er aber nicht reagiert."

Dass Dirk Holstein sein Ratsmandat behalten will, stößt Droege-Middel und Kops sauer auf. Holstein sei schließlich für die CDU in den Rat der Stadt gewählt worden, sagen sie.

 

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