Festival Junges Theater

Deutsche Geschichte, Träume und die menschliche Psyche im Lüner Theater

Das Lampenfieber steigt – am 12. Juni beginnt das 12. Festival Junges Theater. Zwölf junge Ensembles proben derzeit für ihren Auftritt. In einer Serie stellen wir sie vor.

Lünen

, 21.05.2019 / Lesedauer: 3 min

In „Clara“ zeichnet das Freie Theater Team Lünen die Geschichte einer jungen Frau zu Zeiten des 1. Weltkriegs nach. © Freies Theater Team

Das Freie Theater Team (FTT) Lünen um Marie Hirschberg freut sich darauf, das Festival am Mittwoch, 12. Juni, um 19 Uhr mit seinem Stück „Clara“ im Hilpert-Theater, Kurt-Schumacher-Str. 39, zu eröffnen. „Das ist eine besondere Ehre für uns“, meint Marie Hirschberg, die kürzlich den Förderpreis des Lüner Kulturpreises bekommen hat. Auch diesmal stammt das Stück aus ihrer Feder, führte sie Regie. „Clara“ erzählt die Geschichte einer jungen Frau zur Zeit des Ersten Weltkriegs. Wie fühlte sie sich in einer von Männern dominierten Welt – diese Frage wird beantwortet.

Gerührt nahm Marie Hirschberg (l.) als Autorin, Regisseurin und Schauspielerin den Förderpreis von Bürgermeister Jürgen Kleine-Frauns (r.) entgegen. © Foto Beuckelmann

Die Zuschauer begleiten das FTT auf seiner Reise durch die deutsche Geschichte und erleben dabei die Geschichte von Clara Immerwahr. Das Stück ist etwa 75 Minuten lang und für Zuschauer ab zehn Jahren gedacht.

Julian Schlage (Gitarre) ist bei der Eröffnung zu hören. © Schlage

Zur Eröffnung am 12. Juni haben auch zwei musikalische Überraschungsgäste zugesagt. Julian Schlage (Gitarre) und Ayame Loona (Gesang) werden die Zuschauer unterhalten. Die 20-jährige Sängerin hat ein breites Repertoire – quer durch die vergangenen Jahrzehnte. Mal leise, mal laut, mal gefühlvoll und mal energiegeladen zieht Ayame Loona Zuhörer aus allen Altersgruppen in ihren Bann. Einfühlsam begleitet wird sie an der Gitarre von Julian Schlage, der dann auch in „Clara“ auf der Bühne stehen wird.

Ayame Loona (Gesang) zieht die Zuhörer in ihren Bann. © RN-Foto Textoris

Ein besonderes Gastspiel ist der Auftritt von Schülern der Schule im Heithof in der Universitätsklinik des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe für Kinder- und Jugendpsychiatrie in Hamm. Sie zeigen am Donnerstag, 13. Juni, um 15.30 Uhr das Stück „Abgehauen“. Darin laufen zwei Geschwister ohne Eltern von ihrem Zuhause weg in eine weit entfernte wunderbare Stadt. Damit beginnt eine aufregende Verfolgung.

„Abgehauen“ heißt das Stück, mit dem die „Szenengeiger“ der Schule im Heithof aus Hamm gastieren. © Schule im Heithof

Das besondere Unterrichtsangebot „Theater und Musik“ der Schule im Heithof hat sich dabei von dem Buch „Der Herr der Diebe“ inspirieren lassen und nach eigener Aussage eine „spannende Story entwickelt mit Träumen, Sehnsüchten und Wünschen, die Kinder, Jugendliche aber auch Erwachsene wahrscheinlich gut kennen.“ Das Stück der Gruppe „Die Szenengeiger“ dauert 40 Minuten und ist für Zuschauer ab acht Jahren gedacht.

Wieder mit dabei sind die jungen Akteure des „Jungen Theaters im Flöz K“ aus Werne. Sie spielen am Donnerstag, 13. Juni, um 19 Uhr ihr Stück „Mr. Pilk´s Irrenhaus“.

Das Ensemble des Jungen Theaters im Flöz K. spielt „Mr. Pilk´s Irrenhaus“. © Junges Theater im Flöz K.

Den Zuschauern wird sich bei dem Stück immer wieder die Frage stellen: Was ist Wirklichkeit in diesem Spiegelkabinett? Julia Klunkert führt nicht nur Regie, sondern auch durch das Programm.

„In schrägen und verrückten bis skurrilen Szenen stellen die acht jungen Darsteller die Welt für einen Abend ein bisschen auf den Kopf“, kündigt das Ensemble aus Werne an.

Das Stück über die Irrungen und Wirrungen der menschlichen Psyche wurde im Jahr 1988 von Ken Campbell geschrieben und – da sind sich die Akteure sicher – nicht nur aber vor allem Anhänger des berühmten britischen Humors erfreuen. Gespielt wird 75 Minuten mit Pause. Gedacht ist das Stück für Zuschauer ab 13 Jahren.