Demo gegen Rechts jetzt auch in Lünen „Dortmund war der Auftakt - wir müssen dranbleiben“

Nach Großdemo gegen Rechts in Dortmund jetzt auch Kundgebung in Lünen
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So voll wie am Samstag (20. 1.) sind die Züge von Lünen nach Dortmund selten. Zahlreiche Lünerinnen und Lüner waren dem Aufruf des überparteilichen Lüner Aktionskreises gegen Rechtsextremismus und anderer Gruppen gefolgt und hatten an der Großdemo in der Nachbarstadt Dortmund teilgenommen, die mit 30.000 Menschen zu einer der größten in NRW gehörte. „Großartig“ findet das Rainer Schmeltzer, Koordinator des Aktionskreises und Landtagsabgeordneter aus Lünen (SPD). „Aber es muss weitergehen. Wir müssen dranbleiben.“ Wie überall in der Republik gelte es auch in Lünen, den weithin sichtbaren Einsatz zum Schutz der Demokratie und gegen Menschenverachtung fortzusetzen - mit einer möglichst großen Demonstration auf dem Willy-Brandt-Platz. Den Termin können sich alle jetzt schon vormerken.

Für Samstag (27.1.) um 14 Uhr hat Schmeltzer am Montag die Lüner Demonstration gegen Rechts angemeldet. Er ruft dazu auf, dass sich möglichst viele Menschen in der größten Stadt des Kreises Unna vor dem Rathaus versammeln, um ein weiteres Zeichen zu setzen gegen rechte Bestrebungen, die Demokratie auszuhöhlen.

Wie tief die Erschütterung ist über die Geheimpläne von Rechtsextremisten und AfD-Mitgliedern, Millionen Menschen aus Deutschland zu deportieren, habe sich in Dortmund und in anderen Großstädten gezeigt, so Schmeltzer. Jetzt gelte es, den Protest auszudehnen und zu verstetigen.

Landrat Löhr hat schon zugesagt

Vertreter des Lüner Aktionskreis gegen Rechts hatten bereits am Samstag unter dem überwältigenden Eindruck der großen Beteiligung in Dortmund beschlossen, auch in Lünen eine Kundgebung zu veranstalten. Die Planungen stehen noch ganz am Anfang. Landrat Mario Löhr hat aber bereits seine Teilnahme zugesagt. Auch Bürgermeister Jürgen Kleine-Frauns werde als Redner auftreten, sagt Schmeltzer, der auch selbst sprechen will.

Gedenktag gegen Nazi-Terror

In den vergangenen Jahren hatten sich bereits einige Male viele hundert Menschen in der Lüner Innenstadt versammelt, um ein Zeichen zu setzen gegen Rechtsextremismus und für Toleranz: ein Protest aus der bürgerlichen Mitte der Stadt, der von verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen mitgetragen wurde. Das wünschen sich die Organisatoren der Demo am Samstag wieder.

Der 27. Januar ist nicht nur Veranstaltungstag für die Demo gegen Rechts, sondern auch ein Gedenktag, der die Folgen von rechtsradikaler Terrorherrschaft und Rassenwahn vor Augen führt. Am 27. Januar 1945 war das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau von sowjetischen Soldaten befreit worden. Seit 1996 gilt der 27. Januar in der Bundesrepublik als „Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“: Erinnerung an die Millionen von Menschen,

die unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft entrechtet, verfolgt und ermordet worden waren.

In Lünens Nachbarstadt Dortmund war die Beteiligung an der Demo gegen rechts enorm groß. Auf ebenfalls großen Zulauf setzen auch die Organisatoren der Demo in Lünen.
In Lünens Nachbarstadt Dortmund war die Beteiligung an der Demo gegen Rechts enorm groß. Auf ebenfalls großen Zulauf setzen auch die Organisatoren der Demo in Lünen. © Sylvia vom Hofe

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