Das war Hans Wilhelm Stodollicks letzte Ratsitzung
Applaus für Bürgermeister
„Da fehlen ja nur noch ein Morgenmantel und die Filzpantoffeln.“ Kurz und knapp bedankte sich Bürgermeister Hans Wilhelm Stodollick am Donnerstag zum Auftakt der 112. und damit letzten von ihm geleiteten Ratssitzung für das Abschiedsgeschenk der Ratsmitglieder, einen Gartenstuhl für die Terrasse. Wir haben die schönsten Fotos vom Abschied und von Stodollicks Amtszeit.
Eindrücke von der letzten Ratssitzung unter der Leitung von Bürgermeister Hans Wilhelm Stodollick.
Bis zum Ruhestand und dem damit verbundenen Wechsel vom Chefsessel auf den Gartenstuhl ist es zwar noch ein paar Wochen hin – dennoch ging mit der gestrigen Ratssitzung eine Ära zu Ende. 16 Jahre stand Stodollick diesem Gremium vor. Das nahmen die Ratsmitglieder zum Anlass, ihrem Vorsitzenden Danke zu sagen, bevor sie die „stramme Tagesordnung“ (Stodollick) abarbeiteten.
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Verabschiedung von Bürgermeister Hans-Wilhelm Stodollick bei seiner letzten Ratssitzung
Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus: Nach der Bürgermeisterwahl am 13. September findet wenige Wochen später, am 2. Oktober, die offizielle Verabschiedung von Bürgermeister Hans Wilhelm Stodollick (M.) im Rathaus statt. Einen kleinen Vorgeschmack auf das, was ihm an diesem Tag so alles bevorstehen kann, bekam der scheidende Verwaltungschef und Erste Bürger Lünens gestern Nachmittag im Rathaus. Dort leitete Stodollick seine 112. und letzte Ratssitzung. Die erste von Stodollick geleitete Ratssitzung fand nach seiner Wahl zum Bürgermeister am 7. Oktober 1999 statt.
Die „extra“ kurz gehaltene Dankesrede hielt Ratsmitglied Dr. Roland Giller (FDP). „Lünen hat sich unter Deiner Führung zu einer attraktiven Stadt entwickelt“, sagte das älteste Ratsmitglied. Als Beispiele nannte er das Lippe Bad, den Preußenhafen, die Lippeaue, den Umbau des ehemaligen Hertie-Gebäudes zu einem Wohn- und Geschäftshaus.
Dass Stodollick 1999 zum ersten hauptamtlichen Bürgermeister Lünens gewählt wurde, sei nicht von ungefähr gekommen, betonte Roland Giller: „Das hat Dich Deine Zielstrebigkeit, Deine Intelligenz erreichen lassen.“ Von vielen Seiten geschätzt, so Giller, werde auch Stodollicks „hintergründiger Humor und Deine ruhige, aber bestimmte Art“. Damit war die erste Abschiedsrede beendet und der Rat nahm unter dem Vorsitz von Stodollick die Arbeit auf.
Stunden später ergriff Lünens scheidender Bürgermeister noch einmal das Wort: „Das Amt, meine Damen und Herren, hat mir die einmalige Chance gegeben, als Bürgermeister mein Hobby zum Beruf zu machen – und unter Zurückstellung vieler anderer Interessen einfach das zu leben, was mir nach meiner Familie am wichtigsten war: die Stadt Lünen.“
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Impressionen aus dem Bürgermeister-Alltag von Hans Wilhelm Stodollick
16 Jahre lang war er Bürgermeister von Lünen: Hans Wilhelm Stodollick. 1999 wurde der vorherige Stadtdirektor gewählt. Auch die Wahlen 2004 und 2009 gewann er. Wir blicken zurück auf die Termine. Mal war Angela Merkel da, mal nur eine Frau, die es an Weiberfastnacht auf seinen Schlips abgesehen hatte.
Die Beurteilung dessen, was er mit dem Rat und der Verwaltung geleistet habe, unterliege der subjektiven Einschätzung eines jeden, erklärte Stodollick: „Ich für meine Person bin nicht unzufrieden und stolz auf das, was wir in den vergangenen Jahren in und für Lünen geleistet und auf den Weg gebracht haben.“
Für die Zukunft dieser Stadt, sagte Stodollick, wünsche er sich, „dass die Kommunalpolitik die Weisheit besitzt, nach vorne zu gehen, neue Dinge in Angriff zu nehmen“.