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Coronavirus im Kreis Unna: Sorge wegen steigender Zahl von Patienten in Kliniken
Lagebericht
Die Pandemielage im Kreis Unna spitzt sich weiter zu: 119 Neuinfektionen mit dem Coronavirus vermeldete das Gesundheitsamt nach dem Wochenende. Die Einweisungen in Kliniken nehmen dabei wieder zu.
Der Erfolg der stufenweise verschärften Corona-Regeln lässt so kurz nach Inkrafttreten freilich noch auf sich warten. Zunächst sehen sich die Krisenmanager in Gesundheitsamt und Kreishaus weiter mit deutlich steigenden Fallzahlen konfrontiert: Am Montag (12. Oktober) meldete die Behörde 92 zusätzliche Fälle nach.
119 zusätzliche Fälle über das Wochenende
Die Zahl der mit dem Coronavirus Infizierten ist am Wochenende insgesamt um 119 gestiegen. Aktuell liegen 19 Covid-19-Patienten im Krankenhaus, das sind sieben mehr als noch am vergangenen Freitag.
Nicht zu beantworten war vom Kreisgesundheitsamt die Frage, in welchem Alter die Klinikpatienten sind und in welchen Krankenhäusern die Infizierten isoliert werden. Diese Informationen erhalte man selbst nicht, so die Pressestelle.
Sorge um Infizierte, die ins Krankenhaus mussten
Jedenfalls handelt es sich nicht um zusätzliche Erkrankte, sondern um bereits in den zurückliegenden Tagen gemeldete Infektionsfälle, in denen der Krankheitsverlauf sich verschlimmert hat, sodass über das vergangene Wochenende eine klinische Behandlung angezeigt war.
Den aktuell recht deutlichen Zuwachs an Klinikpatienten sieht der Kreis Unna durchaus mit Besorgnis. „Schließlich sind wir zeitweise bei Null gewesen“, so Kreispressesprecherin Constanze Rauert.
Auffallende Zahlen, aber keine Hotspots
Auffällig ist, dass allein in der Kreisstadt Unna am Samstag 21 Fälle sowie in Lünen 13 und zehn Fälle in Bergkamen und Selm gemeldet worden sind. Allerdings gebe es nach allem, was man weiß, keine neuen Hotspots in diesen Städten.
Man müsse aktuell davon ausgehen, dass es sich tendenziell um eine Häufung von Einzelfällen handelt; denn auch die Testungen in Schulen, etwa in Lünen, zeigten ganz überwiegend negative Ergebnisse.
In Unna wiederum stehen noch Testergebnisse für zwei Schulen aus, zuletzt wurden zwei Infektionen am Geschwister-Scholl-Gymnasium gemeldet, zudem gab es in der vergangenen Woche drei Fälle im Seniorenheim Haus Husemann, wo sämtliche Bewohner eines Trakts unter Quarantäne gestellt werden mussten.
Die meisten Neu-Fälle am Samstag
Nach dem Zahlen-Update des Kreisgesundheitsamtes am Freitag, 9. Oktober, kamen laut der Behörde für denselben Tag noch jeweils weitere drei Fälle in Holzwickede, Lünen und Schwerte sowie jeweils zwei Fälle in Kamen und Unna dazu. Für Selm ist ein Fall nachzumelden.
Am Samstag gab es die meisten positiven Testergebnisse: Allein 21 Fälle meldete die Kreisstadt Unna, 13 Fälle Lünen, jeweils zehn Fälle kommen aus Bergkamen und Selm hinzu, sechs Fälle aus Bönen, drei aus Kamen und zwei aus Schwerte.
Von Sonntag meldet das Kreisgesundheitsamt jeweils vier Fälle in Bergkamen und Lünen sowie jeweils einen Fall in Kamen, Holzwickede und Schwerte.
Hinzu kamen am Montag elf Fälle in Lünen, acht in Bergkamen, drei in Unna, zwei in Fröndenberg und jeweils eine Infektion in Bönen, Kamen, Schwerte, Selm und Werne.
Jede Kommune im Kreis Unna betroffen
Damit ist aus jeder der zehn kreisangehörigen Kommunen in den vergangenen vier Tagen mindestens eine Infektion gemeldet worden.
Lünen hat mit Stand Montagnachmittag die mit Abstand meisten akut Infizierten zu beklagen: Mit 132 Patienten liegt die Stadt an der Lippe deutlich vor Bergkamen mit 76 und Unna mit 72 Infektionsfällen.
Dagegen gibt es derzeit in Fröndenberg (15), Werne (13) und Holzwickede (11) verhältnismäßig wenig akute Infektionsfälle.
Geboren 1972 in Schwerte. Leidenschaftlicher Ruhrtaler. Mag die bodenständigen Westfalen. Jurist mit vielen Interessen. Seit mehr als 25 Jahren begeistert an lokalen Themen.
