Luftfilter können dabei helfen, Aerosole aus der Luft in den Klassenräumen herauszufiltern und so das Infektionsrisiko für Schülerinnen und Schüler senken. © picture alliance/dpa
Schule
Corona-Schuljahr in Lünen startet: Eltern plädieren weiter für Luftfilter
Die Stadt Lünen hat keine Luftfiltergeräte für die Schulen angeschafft. So muss auch bei Kälte wieder regelmäßig gelüftet werden - zum Ärger einiger Eltern. Sie fordern deshalb weiter Luftfilter.
Der erste Tag im neuen Schuljahr rückt immer näher. Am kommenden Mittwoch (18.8.) beginnt für tausende Schülerinnen und Schüler nach sechseinhalb Wochen Sommerferien der Alltag. Zumindest der Alltag, der sich erst wenige Wochen vor den Zeugnissen etabliert hat.
Hygienemaßnahmen sollen Infektionsrisiko senken
Der Präsenzunterricht ist geprägt von Maßnahmen, die eine Infektion mit dem Coronavirus verhindern sollen. Dazu gehört das Testen, das Tragen von Masken und das regelmäßige Lüften. Auch bei der Kälte des nahenden Herbstes und dem anschließenden Winter werden dann wieder regelmäßig die Fenster geöffnet.
Iris Lüken, Leiterin der Osterfeldgrundschule, sagt dazu mit Blick auf das vergangene Jahr: „Die Kinder hatten dicke Jacken und Handschuhe an. Das war einer Schule nicht würdig.“ Fiona Gores, Schulpflegschaftsvorsitzende der Osterfeldschule, pflichtet ihr bei. Sie sehe die geltenden Regeln mehr als kritisch: So sei kein adäquater Unterricht möglich. „Es hat sich seit einem Jahr nichts geändert“, sagt sie.
Stadtschulpflegschaft verärgert über fehlende Luftfilter
Verärgert über das Lüften zeigt sich ebenfalls die Stadtschulpflegschaft (SSPL). „Ich finde es eine Frechheit, dass in vielen öffentlichen Gebäuden Luftfilter installiert sind, aber nicht in den Schulen“, sagt deren Sprecher Robert Goelzner. Er fragt sich: „Sollen wir unsere Kinder wieder mit dicken Jacken, Decken und Handschuhen in die Schule schicken?“
Aus seiner Sicht lautet die indirekte Antwort der Stadt: ja. Denn ein unabhängiger Gutachter, der von den Zentralen Gebäudebewirtschaftung (ZGL) beauftragt wurde, kam Ende 2020 zu dem Ergebnis: Fast alle Schulen könnten durch Fensteröffnungen ausreichend belüftet werden. Dementsprechend habe Lünen keinen Anspruch auf Fördermittel, die das Land für die Anschaffung der Luftfilter zugesichert hatte.
Stattdessen sollen mobile CO2-Ampel an das regelmäßige Lüften erinnern. Gleichzeitig sollen diese verhindern, dass Fenster in der kalten Jahreszeit dauerhaft geöffnet sind.
Robert Goelzner geht das nicht weit genug. Durch das Lüften würden verstärkt Grippe-Symptome auftreten. Die betroffenen Schülerinnen und Schüler stünden deshalb unter Verdacht, sich mit dem Coronavirus infiziert zu haben.
Luftfilter sollen in Ausschüssen thematisiert werden
Um solche Situationen zu verhindern, möchte sich Goelzner Anfang September in den städtischen Ausschüssen weiter für die Anschaffung von Luftfiltern einsetzen.
Für die Umsetzung sei allerdings ein neues Gutachten mit einem entsprechenden Ergebnis nötig. Denn nur dann bekäme die Stadt Fördergelder und könnte Luftfilter anschaffen. Goelzner ergänzt: „Es gibt außerdem leise Luftfilter, die die Konzentration kaum stören.“
Auf Nachfrage dieser Redaktion teilt die Pressestelle der Stadt Lünen mit, dass die Stadt die entsprechenden Fördermittel beantragen würde. Zumindest dann, wenn sich die Anforderungen dafür verändern würden. Bis dahin werden tausende Schülerinnen und Schüler aber erneut bei regelmäßig geöffneten Fenstern lernen.
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