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Corona-Patienten aus Teilen des Kreises Unna werden jetzt in Dortmund behandelt
Corona-Pandemie
Wer im Kreis Unna wohnt und wegen Corona ins Krankenhaus muss, wird nicht mehr unbedingt vor Ort behandelt. Um Patienten aus Kamen, Bergkamen, Brambauer und Bönen kümmert sich nun ein Krankenhaus in Dortmund.
Mit den Corona-Infektionen steigt seit einigen Tagen auch die Zahl der schweren Verläufe. Es müssen wieder mehr Menschen stationär behandelt werden. Am Mittwoch führte das Gesundheitsamt des Kreises Unna in seiner Statistik 23 Corona-Patienten in Krankenhäusern.
Diese Zahl bezieht sich freilich nur auf Covid-Kranke, die in Krankenhäusern im Kreis Unna behandelt werden, wie eine Anfrage unserer Redaktion beim Kreis ergab. Laut Sprecher Max Rolke nehmen die Krankenhäuser in Lünen (St.-Marien-Hospital), Werne, Schwerte und Unna derzeit Covid-19-Patienten auf.
Statistik des Kreises bezieht sich auf Krankenhäuser im Kreis Unna
Wer in Kamen, Bergkamen, Lünen-Brambauer oder Bönen wohnt und coronabedingt ins Krankenhaus muss, wird dagegen in Dortmund behandelt – und taucht in der Statistik der stationären Fälle des Kreises Unna nicht auf.
„Unser mit den Gesundheitsämtern in Dortmund und dem Kreis Unna abgestimmtes Konzept sieht vor, dass wir im Hellmig-Krankenhaus Kamen wie in unserem Haus in Lünen (Klinik am Park im Stadtteil Brambauer; Anm. d. Red.) derzeit keine bestätigten Covid-Fälle betreuen“, sagt der Sprecher des Klinikums Westfalen, Klaus-Peter Wolter. Zum Klinikum Westfalen gehören außerdem Krankenhäuser in Dortmund-Brackel und Lütgendortmund.
Knappschaftskrankenhaus ist „Corona-Schwerpunkt-Krankenhaus“
Das Knappschaftskrankenhaus Dortmund im Stadtteil Brackel fungiert in dem Klinik-Verbund als „Corona-Schwerpunkt-Krankenhaus“. In der Klinik am Park in Brambauer sowie im Hellmig-Krankenhaus in Kamen finde bei Bedarf die Verdachtsdiagnostik statt, so Klaus-Peter Wolter.
Der Kliniksprecher erklärt: „Bei allen Patienten wird bei uns spätestens bei der Aufnahme ein Corona-Abstrich gemacht. Sollte bei einem als Notfall in Kamen aufgenommenen Patienten eine Covid-Erkrankung diagnostiziert werden, so wird dieser in das Knappschaftskrankenhaus Dortmund verlegt.“
In Brackel gibt es jetzt eine zweite Station nur für Covid-Patienten
Dort würden permanent Kapazitäten für Covid-Patienten für die Betreuung auf einer spezialisierten Normal-Station wie für intensivmedizinische Betreuung vorgehalten. „Wir haben dort wegen der jüngst gestiegenen Infektionszahlen in dieser Woche eine zweite komplette Station ausschließlich für die Betreuung von Covid-Patienten und Covid-Verdachtsfällen eingerichtet“, so Wolter weiter.
Wie viele Covid-Patienten derzeit im Schwerpunkt-Krankenhaus in Brackel behandelt werden, vermochte Wolter mit Verweis auf eine Absprache mit dem Gesundheitsamt jedoch nicht zu sagen. In ganz Dortmund waren es zuletzt (Stand 20. Oktober) 51. Doch diese verteilen sich mit dem Klinikum Nord, dem Johannes-Hospital in der Innenstadt und eben dem Knappschaftskrankenhaus auf insgesamt drei Kliniken.
Klinische Versorgung im Kreis Unna ist „im grünen Bereich“
Im Kreis Unna, so Behördensprecher Max Rolke, sei die klinische Versorgung von Covid-19-Patienten, derzeit „im grünen Bereich“, die Kapazitäten sind also nicht ausgeschöpft. Sollte sich das ändern, wären die Krankenhäuser in Lünen-Brambauer und Kamen darauf vorbereitet, wieder Corona-Patienten zu betreuen, versichert Klinikum-Sprecher Klaus-Peter Wolter: „Für unsere Häuser insgesamt gibt es vorbereitete Konzepte, um bei Bedarf schrittweise weitere Kapazitäten freizugeben.“
Die Möglichkeiten dafür seien seit dem Frühjahr deutlich ausgeweitet worden, inklusive neuer intensivmedizinischer Technikausstattung wie entsprechender Mitarbeiterschulung.