Pink ist seit knapp zwei Wochen die angesagte Farbe in der Lüner Cineworld. Denn dort läuft die erste Real-Verfilmung von „Barbie“ und viele Zuschauerinnen und Zuschauer kommen nicht einfach so ins Kino, sondern bereiten sich offenbar zuhause entsprechend optisch vor. „Sehr viel Pink ist im Kino zu sehen“, sagt Sarah Niesius, Assistentin der Geschäftsführung. Man sehe eigentlich sofort an der Farbe der Kleidung, wer in den „Barbie“-Film möchte.
Derzeit läuft der Film in der Woche dreimal am Tag, am Wochenende sogar bis zu sechsmal in den Sälen der Cineworld. „Die Säle sind voll“, freut sich Sarah Niesius. Der Erfolg beim Publikum habe die Erwartungen der Kinobetreiber sogar noch übertroffen. Und es kommen längst nicht nur - wie man vielleicht denken könnte - Frauen und Mädchen ins Kino, um die Abenteuer von Barbie und Ken zu sehen. Es sind auch viele Männer aller Altersgruppen im Kino - auch sie sind teilweise in Pink gekleidet. Sarah Niesius: „Kürzlich war eine ganze Gruppe junger Männer im Barbie-Film, die alle pinkfarbene Kappen trugen.“

Auch die Foto-Ecke, die zum Start des Barbie-Films und zur Ladies Night in der Cineworld eingerichtet wurde, ist nach wie vor sehr beliebt. Sarah Niesius: „Vor allem die Kinder freuen sich, wenn sie um die Ecke kommen und die Foto-Kulisse sehen. Deshalb lassen wir die Foto-Ecke zum Film auch noch länger stehen.“ Dass der Film in der Cineworld so erfolgreich läuft, hat auch ein bisschen etwas mit dem derzeitigen Wetter zu tun, das nicht wirklich sommerlich ist. Bestes Kinowetter, wie Cineworld-Betreiber Lutz Nennmann, immer sagt.
Eine der Besucherinnen des Films war nun auch die Lüner Gleichstellungsbeauftragte Heike Tatsch. Eigentlich wollte sie nicht unbedingt in den Film, doch dann schaute sie ihn sich doch an - zusammen mit ihrem Mann. „Ich war angenehm überrascht“, so Heike Tatsch. Der Film habe tatsächlich eine Message und trage durchaus feministische Züge. Wie es auch die Regisseurin und Drehbuchautorin Greta Gerwig geplant hatte. „Sie wollte zeigen, wie stark unsere Welt immer noch durch Männer geprägt ist. In der Barbie-Welt ist es genau anders herum“, so Heike Tatsch.

Als Heike Tatsch in der Woche im Kino war, erlebte sie den größten Saal der Cineworld „relativ voll“: „Kinder sind meiner Meinung nach nicht unbedingt die Zielgruppe des Films, der ist eher was für Teenager und Erwachsene.“ Das liege ihrer Meinung nach auch an den „ganz witzigen Dialogen, die Kinder vermutlich nicht verstehen“. Für Menschen, die feministisch interessiert sind, mache es Sinn, sich den Film anzusehen. Ihr Mann sei natürlich „ein bisschen durch mich beeinflusst. Er fand das Ganze teilweise etwas übertrieben dargestellt.“
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