Christ: "Verteilerkasten gefährdet die Sicherheit"

Ärger um Standort

Anwohner der Münsterstraße in Lünen sehen ihre Sicherheit gefährdet. Ein neu platzierter Breitband-Verteilerkasten der Telekom versperrt die Sicht auf die Straße und bietet deshalb eine Gefahrenquelle für Rad- und Autofahrer und Passanten. Die Telekom sieht die Sache anders. Wir haben uns vor Ort ein Bild gemacht.

WETHMAR

, 10.08.2015, 16:49 Uhr / Lesedauer: 2 min
Rainer Christ sieht in dem derzeitigen Standort des Breitband-Verteilerkastens ein erhebliches Sicherheitsrisiko für spielende Kinder, Radfahrer und Fußgänger.

Rainer Christ sieht in dem derzeitigen Standort des Breitband-Verteilerkastens ein erhebliches Sicherheitsrisiko für spielende Kinder, Radfahrer und Fußgänger.

„Es ist nur eine Frage der Zeit, bis da mal ein Unfall passiert!“ Rainer Christ (68) ist besorgt. Der Grund dafür ist ein Breitband-Verteilerschrank der Telekom, der zwischen den Zufahrten zu seinem Haus und zu einem Wohngebiet des Bauvereins zu Lünen an der Münsterstraße platziert wurde. Dieser gefährde seiner Meinung nach dort erheblich die Sicherheit der Anwohner.

Grundsätzlich habe Christ kein Problem damit, dass ein Breitband-Verteilerkasten in der Nähe seines Hauses stehe, aber er sehe nicht ein, warum ausgerechnet an dieser Stelle. Eigentlich geplant sei die Platzierung auf der anderen Seite der Zufahrt des Wohngebietes gewesen. Da hätte es niemanden gestört, so Christ. „Ein Loch wurde gegraben und der Kasten war sogar schon drin.“

Telekom zeigt kein Interesse

Dann die Kehrtwende: Der Kasten sollte plötzlich auf der anderen Seite zwischen den Grundstücken stehen. Von der Telekom habe Christ keine befriedigende Erklärung für die Planänderung erhalten. Dort habe man sich nicht für seine Belange interessiert und nur auf die vorliegende Genehmigung verwiesen.

Durch den großen grauen Klotz müssen Autofahrer nun sehr weit auf den Gehweg fahren, um die Münsterstraße einsehen zu können. Das sei besonders bei der Zufahrt zum Wohngebiet der Fall, wo täglich starker Durchfahrtsverkehr herrsche und viele Familien leben, so der 68-Jährige. Andersherum können Fußgänger oder Radfahrer auch erst sehr spät einen Blick in die Zufahrt werfen.

 

Ärger um Breitbandverteilerkasten in Lünen-Wethmar

Ein von Ruhr Nachrichten (@rnlive) gepostetes Video am 22. Jul 2015 um 2:45 Uhr

Die Sorge des Rentners gilt vor allem den dort spielenden Kindern. Er selbst hat eine neunjährige Enkelin, die auch in seinem Haus lebt. „Die Stadt Lünen ist doch bemüht, die Sicherheit im Straßenverkehr zu verbessern. Diese Aktion hier ist ein Schritt in die falsche Richtung“, so Christ.

Entscheidung der Telekom nicht nachvollziehbar

Der Rentner war selbst im IT-Bereich tätig und kann das Handeln der Telekom nicht nachvollziehen. Ein Grund könnte sein, mutmaßt Christ, dass im Bereich der Zufahrt kein Leerrohr sei, mit dessen Hilfe die Glasfaserkabel verlegt werden. Aber die zwei Meter hätte man doch weiter aufnehmen können, ist sich der 68-Jährige sicher. Außerdem sei diese Begründung für ihn hinfällig, da die Kabel weiter Richtung Wethmar verlegt werden müssten. Das würde bedeuten, dass die Kabel auch durch den verworfenen Standort verlaufen.

Für Rainer Christ sei es bei solchen Entscheidungen sinnvoll, wenn sich die Verantwortlichen mit den Anwohnern abstimmen würden. Nach seinen Aussagen, soll es aber ein Gespräch zwischen der Stadt und der Telekom gegeben haben.

Telekom: "Nur da realisierbar"

Die Telekom äußerte sich zu dem Fall: „Wir haben uns nichts vorzuwerfen, das Gehäuse war an dieser Stelle geplant und ist wegen umliegender Fremdtechnik auch nur da realisierbar“, so ein Pressesprecher. Außerdem bestehe auch kein Sicherheitsrisiko, da der Rad-Gehweg dort fünf Meter breit sei.

Die Platzierung der Gehäuse geschehe immer in Absprache mit der Kommune und die Genehmigung liege nun mal vor. Notwendig sei das neue Gehäuse gewesen, aufgrund des dort vorangetriebenen Netzausbaus. Zuvor stand an diesem Standort ein kleineres Gehäuse, das mit neuer Technik ergänzt wurde und dadurch mehr Platz mit einem größeren Gehäuse einnimmt. Die Stadt konnte sich bisher nicht zu dem Fall äußern.