Ihr Name Les Sirènes ist Programm: Bie ihrem Konzert verzauberten Freya Deitling, Dagmara Daniel, Jelena Likusic und Christine Hanl (v.l.) das Publikum. © Diethelm Textoris
Großes Cellofestival
Celloherbst feiert gelungene Premiere im Museum der Stadt Lünen
Es ist das größte Cellofestival der Region - für das Museum der Stadt Lünen ist es eine Premiere. Am Samstag (10. Oktober) verzauberten „Les Sirènes“ das Publikum mit musikalischen Grenzsprengungen.
Seit 2004 findet alle zwei Jahre mit dem „Celloherbst am Hellweg“ das größte Cellofest der Welt in unserer Region statt. In diesem Jahr wird erstmalig auch das Museum der Stadt Lünen als Veranstaltungsort einbezogen. Das Premierenprogramm gestaltete das Streichquartett „Les Sirènes“. Danach waren Veranstalter, Musikerinnen und Publikum sich einig: Der neue Veranstaltungsort hat seine Bewährungsprobe mit Bravour bestanden und könnte mit seinem intimen Flair ein weiterer Lüner Kulturtempel werden.
Les Sirènes, das sind die europaweit ausgebildeten Musikerinnen Freya Deiting und Dagmara Daniel (Violine in wechselnder Rangordnung), Christine Hanl (Viola) und Jelena Likusic (Violoncello). Der Name ist Programm. Die Verzauberung des Publikums gelang ihnen mühelos. Musikalische Grenzen sprengen, Schubladen aufreißen, Inhalte neu entdecken und umpacken, das war die Devise der vier ausgezeichneten Solistinnen.
Von Mozart bis Queen
Als Türöffner für die Herzen der Zuhörer fungierte Mozarts Divertimento in F Dur (KV. Nr. 138), traditionell präsentiert mit vier Sätzen. Als Kontrast setzten sie danach Gershwins Rhapsody in Blue, bestehend aus „kleinen Ohrwürmchen vertrauter Melodien“, wie sie betonten. Mit wechselnder überleitender Moderation führten die Solistinnen die Zuhörer durch die musikalischen Genres.
Bei Stevie Wonders „Sir Duke“, das das Ensemble auch schon in China aufgeführt hatte, zeigte Jelena Lukusic, dass das Cello, bei entsprechender Behandlung, auch als Schlagzeug oder als Zupfinstrument fungieren kann. Die weitere musikalische Reise führte über Eleanor Rigby der Beatles zu einem Medley aus Bernsteins Westside Story, bei dem ein leises Mitsummen der Zuhörer zu hören war, dann zu Nothing else matters von Metallica bis zur gewaltigen Bohemian Rhapsody von Queen. Alle Arrangements waren geschickt auf die Ausdrucksmöglichkeiten eines Streichquartetts zugeschnitten, was neue Hörerlebnisse bot. Das Besondere dieses Abends war die Mischung aus perfektem Zusammenspiel gepaart mit weiblichem Charme.
Im Zugabenteil gab es den ungarischen Tanz Nr. 5. von Brahms, bei dem man als Zuhörer seine Beine unter Kontrolle halten musste. Ein besserer Schlusspunkt als „Torna a Sorriento“ hätte für dieses musikalische Crossover nicht gewählt werden können. Hatten es doch sowohl berühmte wie Tenöre Caruso und Pavarotti, als auch Pop-Größen wie Elvis Presley und Meat Loaf in ihrem Repertoire. Das Quartett bot es mit italienischem Flair und schickte das Publikum mit der Sehnsucht nach dem sonnigen Süden in die kalte und verregnete Lüner Herbstnacht.
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