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Beethoven wird 250 - Junge Lüner Musik-Talente lassen ihn hoch leben
Konzert
Beethovens Jubiläum wurde von der Lüner Musikschule mit dem ersten Live-Konzert nach langer Corona-Pause gewürdigt. Die jungen Nachwuchs-Talente überzeugten auf ganzer Linie.
Beim Namen Beethoven denken viele sofort an die Ode „Freude schöner Götterfunken“. Der Schlusschor seiner 9. Symphonie stand zwar nicht auf dem Programm, mit dem die Musikschule Lünen am Donnerstag im Hansesaal den 250. Geburtstag des Komponisten würdigte. Trotzdem dominierte die Freude der Veranstalter, Akteure und Zuschauern über ein gelungenes Konzert.
„Wir freuen uns riesig, dass wir nach einem halben Jahr Zwangspause wieder ein Konzert auf der Bühne anbieten können“, verriet Musikschulleiter Frank Fischer, „denn das Live-Erlebnis ist sowohl für die Akteure als auch für die Zuschauer durch nichts zu überbieten.“
Junger Pianist überzeugt die Zuschauer
Als grandiosen Auftakt präsentierte der 17-jährige Luca Aaron Vazgec Beethovens Sonate C-Dur op. 2 Nr. 3. Schon mit den ersten Tönen verzauberte der Nachwuchs-Musiker das Publikum.

Als grandiosen Auftakt präsentierte der 17-jährige Luca Aaron Vazgec Beethovens Sonate C-Dur op. 2. © Foto Textoris
Zuschauerin Erika Eschert, die zu Hause unzählige Aufnahmen weltberühmter Beethoven-Interpreten hat, meinte: „Der junge Künstler war technisch so perfekt, dass der eigentlich nichts mehr dazu lernen kann. Er hatte zwar Noten vor sich liegen, spielte aber den größten Teil, ohne drauf zu gucken.“
Ganz auf die Notenvorlagen verzichtete sein Musiklehrer Michael Kuhlmann, der gekonnt Beethovens Sonate c-moll op.13 Pathetique auf dem Flügel darbot. Kuhlmann verstand es vorzüglich, die pathetische Intention des Stückes für das Publikum fühlbar zu machen, welches zu der Zeit entstand, als der Komponist seine beginnende Taubheit spürte und sich dagegen aufzubäumen versuchte.
Zusätzlich zum Instrumentellen gab es auch Gesangseinlagen
Auf dem Programm standen auch zwei seiner Gesangsstücke. Aus seiner einzigen Oper Fidelio sang die Sopranistin Ella Bierfreund „O wär ich schon mit dir vereint“. Mit Inbrunst drückte sie die Gefühle eines jungen Mädchens aus, das seine Sehnsüchte nur vorsichtig äußern und sich schon gar nicht zu ihrem Geliebten bekennen darf.
Die zweite Solistin des Abends, die 18-jährige Sopranistin Mira Cöppikus, wird von Monika Bergmann seit ihrem 4. Lebensjahr betreut. Sie überzeugte mit der Konzertarie „Ah perfido“, in der sie eine dramatische Begebenheit aus der antiken Mythologie schilderte.
Glückwünsche zum 30-jährigen Jubiläum des Musikschulleiters
In einem verbalen Intermezzo bedankte sich Sabine Patschinsky im Namen von Kollegium und Schülern bei Frank Fischer und beglückwünschte ihn mit einem Blumenstrauß zum 30-jährigen Musikschulleiterjubiläum.
„Ich bin richtig glücklich“, äußerte Erika Eschert, „ein ganzer Abend mit meinem Lieblingskomponisten und das auf einem so hohen Niveau.“