Nicht öffentliche Runde Bürgermeisterkandidaten stellen sich Fragen von Pro-Lünen-Mitgliedern

Bürgermeisterkandidaten stellen sich Fragen von Pro-Lünen-Mitglieder
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Das dürfte spannend werden: Zum ersten Mal vor der Kommunalwahl im September dieses Jahres treffen die drei Bürgermeisterkandidaten für Lünen bei einer Fragerunde aufeinander. Die Initiative dazu geht vom Verein Pro Lünen aus. Die Veranstaltung findet unter Ausschluss der breiten Öffentlichkeit statt.

Unerwünscht ist auch die Presse. Nähere Angaben dazu machte der Vereinsvorsitzende Dirk Hartmann im Gespräch mit unserer Redaktion nicht.

Wie es in der schriftlichen Einladung an die Vereinsmitglieder heißt, freue man sich, Martina Förster-Teutenberg (SPD), stellvertretende Bürgermeisterin der Stadt Lünen, Dr. Christian Klicki (CDU), Beigeordneter der Stadt Lünen, und Jürgen Kleine-Frauns (parteilos), Bürgermeister der Stadt Lünen, im Rahmen eines Info-Lunches des Vereins am Donnerstag (20. März) von 12 bis 14 Uhr im Ringhotel am Stadtpark (Saal Verdi) begrüßen zu können.

Mit der Veranstaltung sollen die Vereinsmitglieder laut Einladung die Möglichkeit erhalten, den drei Bürgermeisterkandidaten Fragen zu stellen und deren Positionen zu wichtigen Themen aus erster Hand zu erfahren. Von einem klassischen Kandidatenduell könne man nicht sprechen, sagte Pro-Lünen-Chef Dirk Hartmann im Vorfeld des „barrierefreien Imbiss‘“.

Im Ringhotel am Stadtpark findet die Veranstaltung statt.
Im Ringhotel am Stadtpark findet die Veranstaltung statt. © www.blossey.eu

Vergiftetes Verhältnis

Spätestens seit Mitte Oktober 2024, der offiziellen Nominierung von Lünens Beigeordnetem Christian Klicki zum Bürgermeisterkandidaten der hiesigen CDU, gilt das Verhältnis von Kleine-Frauns und Klicki in Verwaltungs- und Politikkreisen als hochgradig vergiftet. Wobei dies in erster Linie auf die Äußerungen des amtierenden Bürgermeisters in den sozialen Medien zurückgehen soll. Dort hatte Kleine-Frauns die Kandidatur Klickis mehrfach als Vertrauensbruch bezeichnet, weswegen er Zuständigkeiten und Kompetenzen, die er Klicki im Vertrauen auf seine Loyalität überlassen habe, überdenken wolle. Überhaupt, so der Bürgermeister, würde die Kandidatur Klickis dem Ansehen der Stadt Lünen schaden. Nachfragen dieser Redaktion in der Sache verweigerte Bürgermeister Kleine-Frauns.

Für Kopfschütteln in weiten Teilen der Verwaltung, der Politik und der Öffentlichkeit sorgte Jürgen Kleine-Frauns nicht zuletzt, als er auf seiner Facebook-Seite in der Nacht zu Sonntag (13. Oktober 2024) den Post eines politischen Freundes teilte. Dazu gehörte auch ein rassistischer Kommentar, der auf Klickis polnische Wurzeln hinwies.

Es gehöre in der Politik dazu, dass das politische Gegenüber sage, es fehle jemandem an Qualifikation, Fachlichkeit, Integrität, hatte Klicki damals im Gespräch mit unserer Redaktion zu dem Vorfall gesagt und so einmal mehr verhalten auf das angespannte Verhältnis zu Kleine-Frauns reagiert: „Damit muss man sich dann auseinandersetzen. Wenn aber der Migrationshintergrund herangezogen wird, ist eine rote Linie überschritten.“

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Das steckt hinter Pro Lünen

  • Der Verein Pro Lünen existiert seit Juni 2003.

  • Bei den Mitgliedern handelt es sich in erster Linie um Unternehmer, die sich nach Vereinsangaben für ihren Standort, für die Bürger, für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und so für die Zukunft engagieren.

  • Erklärtes Ziel der überparteilich agierenden Mitglieder sei es seither, heißt es auf der Homepage weiter, die Kommunikation mit der Stadt und anderen Vereinigungen zu fordern und zu fördern und gemeinsame Projekte finanziell und ideell zu unterstützen, um Lünen lebens- und liebenswerter zu gestalten.

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