Falk Hoffmann-Berling stellte die Entwurfspläne zu den Lüner IGA-Brücken im Ausschuss für Sicherheit und Ordnung vor. Eine der beiden Brücken wird sich erheblich ändern. © Marx Krontal Partner

IGA-Radweg

Brückenbau für IGA: Stadt Lünen setzt bei einer Brücke den Rotstift an

Die neue Lippebrücke soll ein echter Hingucker werden für Lünen. Bei dem zweiten Brückenbauwerk, das die Stadt Lünen für die IGA plant, setzen die Verantwortlichen aber den Rotstift an.

Lünen

, 04.04.2022 / Lesedauer: 3 min

Lünen bekommt einen Radweg, der nicht nur nach Bergkamen führen wird, sondern auch eine durchgehende, nahezu autofreie Verbindung der Stadtteile Lünen-Süd, Niederaden und Horstmar zur Innenstadt ermöglichen wird. Anlass ist die internationale Gartenbauausstellung 2027 (IGA). Dieser Radweg wird auch über zwei neue Brücken führen. Wie diese aussehen könnten, hat das Unternehmen Marx Krontal Partner dem Ausschuss für Sicherheit und Ordnung vorgestellt. Das Unternehmen aus Hannover hatte die Ausschreibung für sich entschieden. Bei einer Brücke wird es aber deutlich abweichen von seinem Wettbewerbsvorschlag - wohl oder übel.

Verwandtschaft in der „Brückenfamilie“

Vorgestellt hat die Brücken Falk Hoffmann-Berling, Projektleiter und Hochbau-Ingenieur. Geplant ist eine sogenannte Brückenfamilie“, sagte er. Das heißt nichts anderes, als dass die zwei geplanten Brücken - die Lippebrücke und die Brücke über die Kamener Straße, beide hinter der Rundporthalle - , optisch verwandt erscheinen werden. Es solle also auch für Touristen auf den ersten Blick erkennbar sein, dass sie aus der selben Feder stammen - selbst jetzt noch, wo eine Brücke aus Spargründen deutlich abspecken musste.

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Vom ursprünglichen Wettbewerbsentwurf ist gleichwohl nicht mehr viel übriggeblieben. Die Brücke über die Kamener Straße wird in einer schlichteren und technisch weniger anspruchsvollen Version gebaut werden. Das hatte auch schon der Stadtentwicklungsausschuss erfahren. Der exzentrisch angeordnete Tragbogen, der aber keinerlei statische Aufgaben hatte, ist im neuen Entwurf verschwunden. Und an die Stelle einer geschwungenen Freitreppe werden einfache Blockstufen treten. Kosten lassen sich auch vor allem dadurch sparen, dass die Mittelstütze wegfallen wird, da die Brücke sich weniger weit über die Straße spannen wird.

Exklusiver Blick in das Schutzgebiet Lippeaue

Bei der Lippebrücke neben der bestehenden Bahnbrücke will die Stadt an dem ursprünglichen Entwurf unbedingt festhalten. Denn er verspricht Lünen eine Attraktion. „Ein echtes Wahrzeichen“, sagte der technische Beigeordnete der Stadt, Arnold Reeker. Der geschwungene Bogen werde Passanten auf der Brücke die Möglichkeit geben, in das Flora-Fauna-Habitat-Schutzgebiet (FFH) Lippeaue hineinzuschauen, ohne es selbst betreten zu müssen.

Der exzentrische Bogen der Brücke, die über die Kamener Straße führen wird, soll wegfallen. Die Freitreppe ebenfalls. © Marx Krontal Partner

Hendrik Lütke Brintrup von der Stadtverwaltung hatte im Stadtentwicklungsausschuss Details bekanntgegeben. Über die gesamte Länge der geschwungenen Lippebrücke mit vier Meter breiter Nutzfläche werde sich eine Holzbank ziehen und zum Verweilen einladen. Indirekte mit Solarenergie betriebene Beleuchtung am Handlauf soll für Sicherheit in der Dunkelheit sorgen, ohne Tiere und Pflanzen zu sehr zu irritieren. Ein Edelstahlnetz werde dafür sorgen, dass niemand abstürzt.

Reeker: Lieber nur eine Radwegetrasse

Der IGA-Radweg soll weitgehend ohne Störung durch den Kfz-Verkehr das Pendeln zwischen den Lüner Stadtteilen und der Nachbarstadt ermöglichen. Dafür soll es nach aktuellem Stand nur eine Wegetrasse geben. „Die Tendenz geht dahin, auf die zweite Trasse lieber zu verzichten“, sagte Arnold Reeker - nicht nur aus Kostenersparnis: Südöstlich der Bahnlinie, nahe der Spundwand des Kanals, habe der Kampfmittelräumdienst am Kanal mehrere Verdachtsflächen ausgemacht. Das bedeute „einen Riesenaufwand“. Und die Zeit sitzt den kommunalen Brückenbauern im Nacken. „Es gilt, den engen Zeitplan bis zur Baufertigstellung am 30. September 2025 einzuhalten.“

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Reeker ging auch auf die 37 markierten Bäume ein im Bereich Schwansbeller Weg. Ob alle tatsächlich gefällt werden müssten, sei noch völlig offen, sagte er. „Wir greifen nur da in den Baumbestand ein, wo es wirklich sein muss.“

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