Vier Verletzte, ein Feuer, das stundenlang die Einsatzkräfte in Atem hielt und ein hoher Sachschaden: Der Brand in einem Mehrfamilienhaus in Lünen-Niederaden sorgte am Montag (22. Januar) für einen Großeinsatz der Feuerwehr. Auch die Kreisstraße musste für einige Zeit gesperrt werden.
Das Feuer brach auf der zweiten Etage des Hauses aus, wie Stadtsprecher Alexander Dziedeck mitteilte. Aber wie verhalten sich Bürgerinnen und Bürger eigentlich, wenn ein Feuer ausbricht. Der Deutsche Feuerwehrverband gibt Tipps zum Verhalten in Brandfall.
Schwer, die Gefahr abzuschätzen
Grundsätzlich sagt der Verband: Ein Feuer in einer Wohnung oder in einem Haus stellt für die Bewohner ein ungewöhnliches, unerwartetes und beängstigendes Ereignis dar. Die Wenigsten verfügen über Erfahrungen oder haben praktische Kenntnisse im Umgang mit einem Feuerschaden und dem richtigen Verhalten bei einer Belastung durch Brandrauch.
Im Allgemeinen ist es Betroffenen auch nicht möglich, die Gefahren für sich selbst oder ihre Mitbewohner abzuschätzen. Zudem ist es nur einer Minderheit bewusst, dass sie die Ausweitung der Bedrohung eindämmen oder verzögern können.
Welches Verhalten in einem Brandfall angemessen ist, variiert je nach der Wohnsituation der betroffenen Personen. Ein besonnener Umgang mit Feuer und Rauch kann dabei lebensrettend sein. Dabei ist grundlegend zwischen Ein- und Mehrfamilienhäusern zu differenzieren.
Fluchtwege freihalten
Im Falle eines Brandes in der eigenen Wohnung in einem Mehrfamilienhaus sollten Bewohner versuchen, das Feuer mit einfachen Mitteln wie einem Deckel oder einem Kleinlöschgerät zu löschen, wenn dies gefahrlos möglich ist.
Es ist wichtig, die Tür zum brennenden Raum zu schließen, um eine Ausbreitung des Feuers zu verhindern. Bewohner sollten sicherstellen, dass alle Personen in der Wohnung informiert sind und diese selbständig verlassen können. Sie sollten darauf achten, den Fluchtweg zum Wohnungsausgang freizuhalten und beim Verlassen der Wohnung die Tür zum Treppenhaus zu schließen.
Es ist essenziell, die Feuerwehr umgehend über den Notruf 112 zu informieren und Nachbarn vor der Gefahr zu warnen. Darüber hinaus ist es hilfreich, ausreichend Platz für die Feuerwehr zu schaffen und ihr wichtige Informationen über möglicherweise verbleibende Personen im Gebäude zu geben.

Wenn es in einer anderen Wohnung in einem Mehrfamilienhaus brennt, sollten sich Bewohner vergewissern, ob ihre eigene Wohnung unmittelbar bedroht ist und die Eingangstür zur Flucht benutzt werden kann. Auch in diesem Szenario ist das schnelle Informieren der Feuerwehr und das Warnen der Nachbarschaft unerlässlich.
Sollte der Treppenraum beim Verlassen der Wohnung verraucht sein, raten Experten dazu, in die eigene Wohnung zurückzukehren und die Feuerwehr aus sicherer Position zu alarmieren. Türritzen sollten mit nassen Tüchern abgedichtet und auf ein Fenster als potenzielle Fluchtmöglichkeit und zur Anzeige der eigenen Position für Rettungskräfte zurückgegriffen werden.
Diese Maßnahmen gelten auch für das Verhalten bei einem Brand in einem Einfamilienhaus. Hierbei sollten auch Nachbarn berücksichtigt werden, die durch Feuer oder Rauch gefährdet sein könnten. Die Kenntnis dieser Handlungsempfehlungen kann im Ernstfall entscheidend für das Überleben sein und unterstützt Einsatzkräfte bei ihrer Arbeit.
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