Pascal Faber und seine Frau und Muse "Kitty" mit einem der großformatigen Köpfe aus "Dibord", kaschiertem Aluminium. © Beate Rottgardt
Ausstellung im Hansesaal
Beuys-Schüler Pascal Faber: Farbenfrohe Bilder aus verschiedenen Blickwinkeln
Ein Kölner, der in Düsseldorf bei Joseph Beuys studiert hat und von Kollegen als „kleiner Matisse“ bezeichnet wird - das ist Pascal Faber. Der fröhliche Künstler stellt im Hansesaal aus.
Es ist schwül-warm in der Stadtgalerie im Hansesaal. „Willkommen in Kuba“ meint Pascal Faber angesichts der Temperaturen. Die Laune lässt sich der kreative Kölner aber nicht verderben. Mit Blick auf das Handtuch um seine Schultern meint er, man habe ihn schon für einen Boxer gehalten.
Doch statt Schläge auszuteilen, sorgt er mit seiner Kunst für gute Laune. Die meisten der Bilder, die der Schüler von Joseph Beuys in Lünen ausstellt, strahlen eine beeindruckende Farbigkeit aus.
Kölner studierte in Düsseldorf
„Ich komme aus Köln und hab in Düsseldorf bei Joseph Beuys studiert, wo ich den Minimalismus gelernt habe“, erzählt Faber. Für den Mann aus der Domstadt war es - trotz vieler Vorurteile von Kölnern - gar nicht schlimm, in der „verbotenen Stadt“ Düsseldorf zu leben. „Ich hab mich da wohl gefühlt.“
Pascal Faber (2.v.l.) mit seiner Muse und Frau "Kitty" und Kulturbüroleiter Uwe Wortmann - sie rahmen ein Bild ein, das von Schamanen und den Maya inspiriert ist. © Beate Rottgardt
Viele Jahre hatte Faber auch eine eigene Galerie in Berlin. Seine Bilder zeigen die verschiedenen Schaffensphasen des Künstlers, der mittlerweile seine Muse „Kitty“ geheiratet hat, die beim Aufbau der Ausstellung in Lünen auch dabei ist.
„Blickwinkel“ lautet der Titel der Ausstellung. Denn dem Künstler ist es wichtig, zu zeigen, dass man sich selber und andere betrachtet, aber auch von innen nach außen reflektiert. Dafür stehen besonders die neuesten Arbeiten aus dem August 2019, Köpfe mit mehreren Augen.
Inspiration durch Reisen und andere Künstler
Wann die verschiedenen Bilder entstanden sind, kann jeder Besucher auf Anhieb sehen - die Daten schreibt der Künstler immer auf seine Bilder. Nur die Signatur ist nicht immer dieselbe. 17 Jahre lang hat er eine Signatur gewählt mit einem Copyright-Vermerk, danach etwas Neues.
Faber reist gerne und viel, lässt sich von anderen Kulturen und Künstlern inspirieren. Als er in New York war, malte er eine Szenerie aus SoHo. „Hinter mir war die Bar, in der Woody Allen einmal im Monat Klarinette spielt.“
Die Mitarbeiter der Bühnentechnik brachten am Donnerstag Bilder von Pascal Faber an den Wänden der Stadtgalerie im Hansesaal an. © Beate Rottgardt
Den bei Beuys erlernten Minimalismus zeigen seine 100 Köpfe aus der New Yorker Zeit, von denen er eine Auswahl an Bildern mit nach Lünen brachte. „Ich war 1998 in New York und natürlich auch auf dem World Trade Center, nach den Anschlägen vom 11. September bin ich noch nicht wieder dort gewesen.“
Mit seiner Muse besuchte er Museen „in aller Welt“ und dort beeindruckte die Beiden nicht nur die Kunst, sondern auch alten Rahmen, in denen die Bilder präsentiert werden.
Alte Rahmen mit neuem künstlerischen Leben gefüllt
„Ich hab einen Möbelrestaurator gefunden, der uns Rahmen zur Verfügung gestellt hat, von denen einige weit über 100 Jahre alt sind.“ Speziell für diese Rahmen hat Faber passende Bilder gemalt. Auf vielen seiner Arbeiten tragen die Personen Kronen. „Sie symbolisieren für mich Stärke und Macht, aber auch eine gewisse Neutralität.“
Neu sind Bilder in „Dibond“, einer Technik mit Aluminiumverbundplatten. Hier wurden aus Bildern Wimpel und großformatige Skulpturen, die den Betrachter sofort in ihren Bann ziehen. „Vor 120 Jahren haben namhafte Künstler auch Anfragen bekommen von Menschen, die die Arbeiten mochten, sich aber nicht leisten konnten. So sind die Litographien entstanden.“ 120 Jahre später ist es nun die „Dibond“-Technik für die Bilder von Faber.
Pascal Faber mit Werken, die von Miro inspiriert sind, und die nach einem Aufenthalt in Barcelona in diesem Jahr entstanden. © Beate Rottgardt
Künstlerkollegen bezeichnen den Maler als „kleinen Matisse“. Er selbst lässt sich auch von anderen Malern inspirieren. So wie bei einer 14-tägigen Reise nach Barcelona im Juni.
„Dort bin ich hinter das Geheimnis von Miró gekommen.“ Im Kopf hatte er danach 1000 imaginäre Bilder. Realisiert hat Faber dann 200 Bilder, von denen auch einige in Lünen zu sehen sind.
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