Die strikten Besucherregelungen bleiben in den Lüner Kliniken auch weiter bestehen - erstmal jedenfalls. © Beate Rottgardt (A)
Coronavirus
Besuche in Klinik: Lockerere Regeln möglich, aber nicht überall in Lünen
Die Inzidenzzahlen fallen und in vielen Bereichen werden Einschränkungen zurückgenommen. Dürfen jetzt wieder Besucher in die Krankenhäuser? In Lünen könnte sich etwas ändern, aber nur zum Teil.
Bisher müssen Patienten in Kliniken auf Besuch verzichten. Zu groß ist die Sorge vor Ansteckung mit Corona. Das Thema Lockerungen wird in den Lüner Krankenhäusern unterschiedlich gesehen. „Wir sind noch in der Planung“, erklärt Klaus-Peter Wolter, Pressesprecher des Klinikums Westfalen, zu dem die Klinik am Park in Brambauer gehört. „Krankenhäuser sind ein sensibler Ort. Seit Beginn der Pandemie wägen wir ab zwischen dem Wohlgefühl der Patienten und dem bestmöglichen Schutz.“ Daher soll es bald neue Besuchsregelungen geben. Das Katholische Klinikum Lünen/Werne möchte dagegen keine Lockerungen einführen. Man sieht zu große Risiken.
Viele nicht Geimpfte im Krankenhaus
Klar ist, dass nicht einfach zu den Regeln wie vor der Pandemie zurückgekehrt werden kann. „Wir haben in unseren Krankenhäusern immer noch viele Menschen, die noch nicht geimpft sind“, betont Wolter. Diese gilt es weiter bestmöglich zu schützen. Daher wird es weiter Auflagen geben müssen. „Zum Beispiel kann nicht jemand in einem Zwei-Bett-Zimmer unbegrenzt Besuch bekommen.“ Grundlage der Regeln sind dabei immer die Coronaschutzverordnung und die Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts. „Wir überprüfen auch immer alles durch eigene Experten und stimmen alles mit den Gesundheitsämtern ab.“
„Wir planen definitiv erst mal keine Lockerungen bei den Besuchseinschränkungen“, erklärt Dr. Berthold Lenfers, Chefarzt und Leiter des Corona-Koordinations-Teams im Katholischen Klinikum Lünen/Werne. „Wir haben intensiv darüber diskutiert.“ Zwar würden nicht mehr so viele alte Menschen sterben. „Aber es sterben immer noch Menschen an Corona. Und die sind oft um die 50.“ Das Personal sei zwar zu 90 Prozent geimpft. „Aber bei den Patienten ist das ja noch längst nicht so.“
Man müsse weiter pingelig bei den Maßnahmen sein, so Lenfers. Manch ein Patient erweist sich erst auf Station als an Corona erkrankt. „Dann muss auch der Nachbarpatient in Quarantäne. Und der kann eine schwere Erkrankung haben.“
Besuch nur selten erlaubt
Derzeit sind Besuche in der Klinik am Park nicht erlaubt. Nur in besonderen Einzelfällen kann der behandelnde Arzt eine Ausnahme erlauben. Das gilt bei schweren Verläufen. Auch ist es nicht erlaubt, sich mit Besuchern auf dem Krankenhausgelände oder davor zu treffen, damit man sich nicht dort ansteckt.
Momentan gilt Maskenpflicht. Nur im Bett, solange kein Pfleger oder eine Ärztin im Raum ist, und auf Aufforderung darf die Maske abgesetzt werden. Jeder Patient, auch bei Notfällen, wird vor der stationären Aufnahme getestet.
Auch im Katholischen Klinikum Lünen/Werne dürfen Besucher nur aus wichtigen Gründen und nach Absprache mit den Ärzten das Krankenhaus betreten. Das gilt etwa, wenn ein Patient schwer krank ist oder wenn er länger als sechs Tage da bleiben muss. „Es soll aber nur ein Besucher aus der Familie kommen“, erklärt Lenfers. Dieser muss einen speziellen Antigentest machen. Pro Zimmer darf immer nur ein Besucher da sein.
Keine Kontakte zu haben ist schwer
Die Klinik am Park fördert virtuelle Kontakte. „Mit Video-Anrufen können die Kranken ihre Angehörigen sehen und sprechen. Wer dafür ein Tablet braucht, bekommt von uns eines gestellt“, beschreibt Wolter. Und die Handhabung wird bei Bedarf auch erklärt. „So kann man vom Krankenbett aus kommunizieren.“
„Es ist schwer, im Krankenhaus zu liegen und dann keine Kontakte haben zu dürfen“, zeigt Wolter Verständnis für die schwierige Situation der Patienten. Der überwiegende Teil der Kranken und Besucher akzeptiert die Regelungen. „Sie verstehen, dass es nur zu ihrem Schutz ist“, so Wolter. Nur ein geringer Teil zeigt Unverständnis. „Es gibt immer welche, die es nicht einsehen“, sagt auch Lenfers. „Wir erklären ihnen dann, dass es im Sinne ihrer Angehörigen ist. Dann verstehen sie das meist.“
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