Die Inhaberin von Babyhaus Mönninghoff, Sigrid Wiese, ist Ende April gestorben. Jetzt startet der Räumungsverkauf des Traditonsgeschäfts.

© Matthias Stachelhaus

Babyhaus Mönninghoff startet Räumungsverkauf - Suche nach Nachfolge

rnLüner Traditionsgeschäft

Nach dem unerwarteten Tod der Inhaberin des Babyhauses Mönninghoff in Lünen startet Anfang Juni der Räumungsverkauf. Eine Nachfolge wird gesucht.

Lünen

, 07.06.2021, 19:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Anfang Juni soll der Räumungsverkauf im Babyhaus Mönninghofff starten. Die Inhaberin Sigrid Wiese war am 28. April unerwartet gestorben.

Seit dem gehört das Lüner Traditionsgeschäft dem Bruder Hans-Wilhelm Wiese. Der musste nicht nur mit dem schweren privaten Schicksalsschlag umgehen, sondern auch von heute auf morgen die Geschäftsführung übernehmen. Dass das keine dauerhafte Lösung sein kann, war von Anfang an klar, wie die Familie von Wiese bereits im Mai erklärte. Denn der neue Inhaber ist zwar, genau wie seine Schwester, in Lünen geboren und aufgewachsen, wohnt heute aber nicht nur ganz woanders. In Kombination mit seinem eigenen Beruf sei die Übernahme des Lüner Traditionsgeschäftes für ihn schlicht nicht möglich.

98 Jahre Familienunternehmen

Ob das Babyhaus Mönninghoff, das 2023 sein 100-Jähriges bestehen gefeiert hätte, endgültig aus der Lüner Innenstadt verschwinden wird, ist aber noch unklar. In dritter Generation hatte Sigrid Wiese das Babyfachgeschäft an der Lange Straße 33 seit 1993 geführt.

„Zumindest diese Familientradition wird enden“, sagt Wiese. Ob das Geschäft selbst weitergeführt wird, war bis Montag noch nicht klar. „Es laufen Gespräche und Verhandlungen.“ Denkbar seien verschiedene Szenarien. Von der Fortführung als Babygeschäfts - unter Umständen mit neuem Namen - bis hin zu einer Nachvermietung an neue Geschäftsleute mit anderem Sortiment.

Zukunft für Geschäft noch unklar

Um hier einen möglichst einfachen Übergang zu ermöglichen, wird ab Donnerstag (10.6.) alles abverkauft, was noch im Lager ist, erklärt Rolf Klein, Unternehmensberater für Geschäftsschließungen, den die Familie Wiese mit der Abwicklung beauftrag hat. Kinderwagen, Buggies, Autositze, Kindermöbel, Bekleidung von Größe 86 bis 128 und Spielzeug werden mit teils erheblichen Rabbatten abverkauft.

Was aus den teils langjährigen Mitarbeitern werden wird, ist demnach ebenfalls noch unklar. Das Geschäft selbst übernehmen werden sie aber wohl nicht.

Seit der Gründung des Unternehmens 1923 von Paul und Hermine Mönninghoff hat sich in den Räumen an der Lange Straße 33 immer wieder etwas geändert. Wurden zunächst neben Fahrrädern und Eisenwarn noch Schallplatten, Abspielgeräte, Wasch- und Nähmaschinen verkauft, ging der Fokus nach dem 2. Weltkrieg immer stärker in Richtung Fahrräder und Babyausstattung.

Marianne (geb. Mönninghoff) und Hans Wiese übernahmen später die Babysparte, die sie 1993 an ihre Tochter Sigrid weitergaben. Günther und Liselotte Mönninghoff führten die gleichnamige Fahrradsparte, die 1993 von einem Mitarbeiter übernommen wurde und seit dem ohne Familienbeteiligung weitergeführt wird.

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