In Lünen ist nach dem Bombenfund am Donnerstag (20. März) wieder Normalität eingekehrt – auch bei den Bauarbeitern der „Märkischen Tiefbau“, die die Bombe gefunden haben. Axel Konwert ist der Baggerführer, der auf die Bombe aufmerksam geworden ist. „Wir waren bei den Kanalarbeiten, als mir die Bombe aufgefallen ist. Ich bin schon länger Baggerfahrer, da bekommt man ein Gefühl dafür. Ich habe versucht, oben die Sohle abzuziehen und habe dabei etwas gemerkt, das starken Widerstand gab. Zuerst bin ich davon ausgegangen, dass das eine Gasleitung ist. Daraufhin habe ich die Erde darauf weggeräumt, dabei habe ich die Bombe leicht berührt“, erinnert er sich im Gespräch mit der Redaktion.
„Als wir gesehen haben, dass das eine Bombe ist, haben wir natürlich sofort alle Arbeiten eingestellt, den Bagger weggedreht vom Gefahrenort und haben die Polizei informiert“, sagt Konwert.
Nicht die erste Bombe für Baggerfahrer
Für den Baggerfahrer ist es nicht die erste Bombe, die er in seiner Laufzeit auf den Baustellen gefunden hat. „Ich habe insgesamt mittlerweile drei Bomben ausgegraben“, so Konwert. Das gehöre einfach zu seiner Arbeit dazu, man wisse nie, „was unter der Erde steckt“. Angst dürfe man laut Konwert keine haben, wenn man auf dem Bagger sitzt: „Man macht sich keine Gedanken darüber. Wenn man Angst hat, dann dürfte man nicht auf dem Gerät sitzen. Es kann immer etwas passieren. Das kann eine Gasleitung sein, es kann aber auch eine Bombe sein.“

Schulungen für den Ernstfall
Dementsprechend ist es für ihn Normalität, auf eine Bombe zu stoßen – es gehört zum Beruf dazu. „In dem Moment, wenn man die Bombe sieht und darüber spricht, ist man schon nervös“, gibt Konwert zu.
Dennoch mache man sich keine großen Gedanken darüber, wie ernst diese Lage wirklich ist: „Obwohl man ja gesehen hat, dass die Evakuierung sehr weitläufig war. Damit ist eigentlich nicht zu spaßen.“ Von seiner Firma aus seien alle Mitarbeiter für den Ernstfall geschult worden, wie man sich dann verhalten muss.
Weitere Arbeiten untersagt
Noch bevor die Arbeiten an der Roonstraße und vor der Moschee begonnen haben, gab es eine „Kampfmittelfreigabe“, wie der Baggerführer erklärt. „Da geht man nicht unbedingt davon aus, dass da noch eine Bombe liegt“, sagt er. Bis die Baustelle kontrolliert und ausgeschlossen wurde, dass dort weitere Kampfmittel unter der Erde liegen, darf am Fundort nicht weitergearbeitet werden. Trotzdem sitzt Konwert einen Tag nach dem Bombenfund wieder hinter dem Steuer eines Baggers – an der Ecke Roonstraße/Markgrafenstraße darf weiter gebaut werden.