Laut der Kriminalstatistik des Bundeskriminalamtes (BKA) steigt die Anzahl der Autodiebstähle immer weiter an. So stieg sie im Vergleich von 2022 im Jahr 2023 um neun Prozent auf 15.924 gestohlene Wagen. Auch die Anzahl der registrierten Tatverdächtigten im Tatbereich der „Kfz-Kriminalität“ stieg um 10,2 Prozent auf 19.660 Personen an.
„Ein Großteil der Täterinnen und Täter sind in organisierten Gruppierungen aktiv“, heißt es in einer Pressemitteilung des BKA. Bei den Diebstählen werden dabei verschiedene Methoden angewendet, um die Wagen zu stehlen. „Dazu zählen zum Beispiel ‚Funkstreckenverlängerer’, die eine Öffnung von Fahrzeugen mit sogenannten Keyless-Systemen auf eine längere Distanz ermöglichen, oder die Überwindung der Wegfahrsperre und Herstellung neuer Autoschlüssel mit passender Codierung“, heißt es in der Mitteilung. Über Weihnachten wurde vermutlich genau diese Methode angewendet, um in Lünen-Brambauer den Audi Q5 vom Daniel Pischniok zu stehlen.
Dieses Vorgehen ist laut dem Pressesprecher der Polizei in Dortmund, Peter Bandermann, den Beamten schon seit Jahren bekannt und sei gängige Praxis bei Autodieben. Um sich davor zu schützen, rät er, die Schlüssel isoliert zu bewahren, damit die Funkdaten zwischen Schlüssel und Auto nicht mehr fließen können, wie er erklärt. Dazu gibt es verschiedene Methoden.

Schlüsselboxen
Eine Methode zum Schutz ist das Aufbewahren der Autoschlüssel in Schlüsselkästen oder -schränken, die speziell abgeschirmt sind und dadurch die Signale des Schlüssels zum Auto unterbrechen. Diese Methode kann auch die sogenannte „Homejacking“-Methode der Autodiebe verhindern. „Zunehmend beobachtet die Polizei beispielsweise, dass reisende Tätergruppen Wohnungseinbrüche begehen, Fahrzeugschlüssel entwenden und dann das dazugehörige Auto stehlen“, erklärt das BKA in in seiner Pressemitteilung diese Methode.
Schutzhüllen
Es gibt aber nicht nur die Möglichkeit, die Schlüssel in eine spezielle Box oder Schrank einzuschließen. So gibt es spezielle Hüllen für Autoschlüssel, die den Funkverkehr verhindern sollen. Diese kann man mit einem Karabiner oder Ähnlichem an den Schlüsselbund befestigen. Die Preise für solche Schutzhüllen variieren.
Haushaltstipps und Lagerung
Allgemein rät der ADAC dazu, Fahrzeuge über Nacht möglichst in einer verschlossenen Garage abzustellen und die Funkschlüssel innerhalb von Gebäuden nicht in der Nähe von Außentüren, Außenwänden und Fenstern aufzubewahren.
Für diejenigen, die sich keine Schlüsselhülle oder -box kaufen möchten, gibt der ADAC noch weitere Tipps, wie man seine Schlüssel isoliert aufbewahren kann. So kann es funktionieren, wenn man die Schlüssel in eine Metalldose, ein abschirmendes Etui oder einen Kochtopf legt oder ihn in Alufolie wickelt. Auch wird erklärt, wie man testen kann, ob diese Methode beim eigenen Schlüssel funktioniert: „Den Schlüssel in Alufolie wickeln oder in die Dose, den geschlossenen Kochtopf oder in das Etui geben und vorschriftsgemäß verschließen. Dann damit direkt an die Fahrertür des Autos gehen und ausprobieren, ob sich das Schloss öffnen beziehungsweise verriegeln lässt, ohne Bedienung des Schlüssels. Falls ja, ist die Methode nicht wirksam.“
Funktion deaktivieren
Besitzer von Autos mit einem sogenannten „Keyless-Schließsystem“, in dem das Auto schon früh erkennt, dass der Besitzer sich in der Nähe des Autos befindet und die Türen öffnet, können aber auch einfach diese Funktion laut dem ADAC deaktivieren. Wie das bei den einzelnen Modellen funktioniert, ist in der Betriebsanleitung nachzulesen. Man verzichtet dann aber auf den Keyless-Komfort.
Laut dem Verbraucherportal Chip.de kann diese Funktion aber auch in Werkstätten deaktiviert werden. Mercedesfahrer haben es da laut dem Portal einfacher: Ein Doppelklick auf die Schließen-Taste soll die Funktion deaktivieren.