Von den Badeseen in Nordrhein-Westfalen hat nur der Horstmarer See negative Schlagzeilen bekommen. Alle anderen Badegewässer sind vom Umweltministerium mit ausgezeichnet bis gut bewertet worden. Der künstliche See in Lünen-Horstmar bekam als einziger die Note ausreichend. Eine „einmalig auffällige Probe 2022“ hatte zu diesem Ergebnis geführt, hieß es aus dem Ministerium.
Das blieb nicht ohne Folgen: Damals hatte die Stadt Lünen ein Badeverbot verhängt, denn die Werte für Escherichia coli und Intestinale Enterococcen waren um ein Mehrfaches erhöht. Dabei handelt es sich um Darmbakterien, die auch im menschlichen Darm vorkommen. Gelangen sie aber in offene Wunden, können sie Infektionen verursachen.
Warum die Werte an dem einen Tag im vergangenen Jahr so hoch waren, dafür lasse sich laut Pressestelle der Stadt Lünen nicht die eine Ursache finden. Ein Grund könne der Kot vieler Wasservögel sein. Die leben allerdings auch an anderen Seen. Daniel Claeßen, Pressesprecher der Stadt Lünen, sagt dazu: „Grundsätzlich sind Wasservögel nie gut für ein Badegewässer. Eine Teilschuld trifft hier bestimmt zu, da sich nicht gerade wenig Wasservögel am See niederlassen.“ Doch auch die geringe Gewässertiefe von sechs bis sieben Metern an der tiefsten Stelle spiele eine Rolle. Dadurch erhitze sich das Wasser schneller.
Werte aktuell unauffällig

Eine klare alleinige Ursache werde man hier nicht nennen können, so Claeßen weiter. Vermutlich sei es eine Kombination aus allen Faktoren, die dazu führen, dass die Gewässerqualität in Mitleidenschaft gezogen wird: Wasservögel, Gewässerbeschaffenheit und -struktur, Vielzahl von Badegästen, extreme Hitze und auch wenig Niederschlag.
Die Note ausreichend für den Horstmarer See setzt sich aus den Messergebnissen der vergangenen vier Jahre zusammen. Nach jetzigem Stand habe die Bewertung keine Folgen für die aktuelle Badesaison. Das Baden im See könne bedenkenlos erfolgen. Die am 26. April gemessenen Werte sind unauffällig. „Wir proben regelmäßig und beobachten Auffälligkeiten“, erklärt Claeßen.
Wenn es zu heiß und zu trocken wird, werde im Notfall dem See Wasser aus dem benachbarten Datteln-Hamm-Kanal zugeführt, „bevor der Gewässerpegel auf ein bedenkliches Niveau sinken kann“, so Claeßen. Der Horstmarer See hatte in der Vergangenheit unterschiedliche Bewertungen bekommen: 2022 ausreichend, 2021 gut, 2020 ausgezeichnet und 2019 ausreichend.
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