Solar-Anlage
Aufregung um Solar-Anlage auf Rasenfläche in Lünen-Süd
Auf einer Rasen-Fläche nahe der A2 in Lünen-Süd soll eine Photovoltaik-Anlage entstehen – Stichwort Energiewende. Bei den Anwohnern regt sich aber Widerstand. Es geht um Tierschutz und fehlende Informationen.
So oder so ähnlich könnte sie aussehen – die geplante Solar-Anlage an der A2 in Lünen-Süd. dpa © picture alliance / dpa
Statt grünem Rasen könnten auf der Fläche nördlich der A2 und südwestlich der Straße Niersteheide in Lünen-Süd bald schon dunkle Solarzellen zu sehen sein. Das Gelände gehört der RAG. Ein Sprecher des Unternehmens berichtet auf Anfrage, dass die RAG die Fläche an die Firma WES Green aus Trier verpachten will. Die wiederum will dort eine sogenannte Photovoltaik-Freiflächenanlage aufbauen.
Kritik gab es beim Runden Tisch
Dabei handelt es sich um Solarzellen, die nicht auf Häuserdächern, sondern eben auf freien Flächen aufgebaut werden. Dort stehen sie dicht über dem Boden und werden im idealen Winkel zur Sonne ausgerichtet. Aus der Politik gibt es für das Projekt schon einen Aufstellungsbeschluss, denn bevor dort gebaut werden kann, braucht es einen Bebauungsplan und eine Änderung im Flächennutzungsplan. Beides ist momentan in Arbeit.
All das war Ende Juni auch Thema beim Runden Tisch Lünen-Süd, wo Verwaltung und Bürger zusammen über Entwicklungen im Stadtteil sprechen. Und wo es durchaus auch Kritik an dem Projekt gab. „Die Bürger fühlten sich nicht mitgenommen und vor vollendete Tatsachen gestellt“, sagt Dieter Börner, stellvertretender Vorsitzender des Runden Tisches. Außerdem, berichtet er weiter, hätten andere Anwohner beobachtet, dass dort häufiger Rehe zu sehen seien, auch Störche auf der Fläche landen würden.
Aufregung gibt es auch im benachbarten Kleingärtnerverein Lünen-Süd: „Wir sind unzureichend informiert worden“, sagt Erster Vorsitzender Carsten Beinhauer. Außerdem brauche der Verein schon länger mehr Fläche. Ob das jetzt noch geht? Weiß Beinhauer nicht.
Besser kommunizieren
Es habe in der Tat „etwas Aufregung gegeben“ beim Runden Tisch, sagt Stadtplaner Thomas Berger. „Wir werden auf jeden Fall nachsteuern und überlegen, wie wir solche Projekte künftig besser kommunizieren können.“ Es habe zwar öffentliche Bekanntmachungen gegeben, aber damit erreiche man eben nicht alle. Grundsätzlich seien Anmerkungen in laufenden Verfahren aber nichts Ungewöhnliches: „Da treffen immer irgendwelche Interessen aufeinander.“
Das Thema Artenschutz sei ebenfalls schon vorgeprüft worden. „Aber bei manchen Tierarten spielt es auch keine Rolle, wenn da mal eine Fläche wegfällt. Nicht alle sind planungsrelevant.“
Wie berichtet, hatte es insgesamt Anfragen für fünf Flächen im Stadtgebiet entlang von Autobahn oder Gleisen gegeben. Nur an einer weiteren sah die Stadt aber Möglichkeiten: An den nicht mehr genutzten Gleisanlagen südlich des Geistviertels.
Nicht wirtschaftlich
Dort wollten die Stadtwerke aktiv werden. Das habe man aber mittlerweile wieder verworfen, sagt Stadtwerke-Chef Dr. Achim Grunenberg auf Anfrage: „Das wäre dort zu kompliziert geworden und war dann wirtschaftlich dort nicht darstellbar.“