Auch Lüner Muslime wollen Flüchtlingen helfen

Ditib-Selimiye-Moschee

Hunderttausende Flüchtlinge strömen nach Deutschland. Zigtausende davon landen in NRW. Rund 1100 Flüchtlinge leben oder sind vorübergehend in Lünen untergebracht – viele von ihnen sind Muslime. Bei deren Versorgung und Integration will die Ditib-Selimiye-Moschee an der Roonstraße in Lünen "noch stärker helfen".

LÜNEN

, 20.09.2015, 14:08 Uhr / Lesedauer: 1 min
Bei der Versorgung und Integration der Asylsuchenden will die Ditib-Selimiye-Moschee an der Roonstraße "noch stärker helfen".

Bei der Versorgung und Integration der Asylsuchenden will die Ditib-Selimiye-Moschee an der Roonstraße "noch stärker helfen".

Es sei doch eine menschliche und religiöse Pflicht den Flüchtlingen zu helfen, sagte Moschee-Sprecher Yahya Dindarol. Weil ein Teil der Neuankömmlinge aus islamisch geprägten Ländern stamme, sagte Dindarol weiter, hätten die Muslime hierzulande oft einen besonderen Zugang zu ihnen. Dies zeige sich regelmäßig bei den Freitagsgebeten, „die in den vergangenen Wochen zunehmend von vielen Flüchtlingen besucht wurden“.

Erst beten, dann einkaufen

Nach dem Gebet werde auch ganz einfache Lebenshilfe praktiziert, zum Beispiel Fragen nach günstigen Einkaufsmöglichkeiten beantwortet“, erklärte Dindarol: „Zum Teil erledigen unsere Gemeindemitglieder dann spontan Einkäufe mit den Neuankömmlingen.“ Schwieriger gestalten sich nach Angaben des Moschee-Sprechers Fragen der Flüchtlinge zu Aufenthaltsgenehmigungen oder dem Ablauf der Asylverfahren. „Da verweisen wir vorsichtshalber an die Stadt“, sagte Yahya Dindarol. Auch deshalb habe die Gemeinde vor zwei Wochen mit Fachdezernent Ludger Trepper gesprochen. „Herr Trepper wollte uns Kontaktdaten zukommen lassen“, so Dindarol. 

Wie die Stadt mit Flüchtlingen aus islamistisch geprägten Ländern umgeht, wollte unsere Redaktion von der Integrationsbeauftragen der Stadt wissen. Dr. Aysun Aydemir werde sich am Montag (21.9.) zu der Thematik äußern, sagte Stadtsprecherin Simone Kötter.

Unterdessen bereitet die Selimiye-Moschee-Gemeinde eine groß angelegte Spendenaktion für Flüchtlinge vor. Nähere Informationen will die Gemeinde am kommenden Freitag mitteilen – nach dem Freitagsgebet mit den Flüchtlingen. 

Nach offizieller Regierungsprognose werden 800.000 Flüchtlinnge in diesem Jahr nach Deutschland kommen. Die Organisationen Ditib Türkisch-Islamische Union und der Zentralrat der Muslime (ZMD) schätzen, dass bis zu 80 Prozent Muslime sind.