
© Günther Goldstein
Arbeitssicherheit bei Aurubis in Lünen: Gefährdet sind eher die Älteren
Aktionstag
Bei Aurubis Lünen, einem der weltweit größten Kupferrecycler, steht Arbeitssicherheit ganz oben. Einen Unfall hat es 2022 gegeben. Gefährdet sind nicht junge, sondern eher ältere Beschäftigte.
Das Recycling von Kupfer ist in seinen Prozessen nicht frei von Risiken für die Mitarbeitenden. Um Unfälle möglichst zu vermeiden, wird Arbeitssicherheit großgeschrieben. Zum Welttag für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit am 27. und 28. April hat Aurubis jetzt erstmals eine größere Aktion auf dem Betriebsgelände an der Kupferstraße ausgerichtet.
In der Ausstellungs- und Aktionsfläche konnte Betriebsleiter Michael Jordan auch den Lüner Bürgermeister Jürgen Kleine-Frauns begrüßen. „Wir tun sehr viel für die Sicherheit unserer Mitarbeiter“, sagte Jordan vor einer großen Zahl von Mitarbeitern. „Im laufenden Geschäftsjahr mussten wir erst einen nennenswerten Unfall verzeichnen, und dabei soll es nach Möglichkeit auch bleiben“. Der Bürgermeister griff das auf und sagte: „Das ist ein gutes Ergebnis, aber man sollte auch wissen, warum man so gut ist“.
Karsten Pilarczyk (54) ist dem Frühjahr 2018 als Fachkraft zuständig für Sicherheit. Er hat drei feste Mitarbeiter sowie rund 30 Helfer. Sie kümmern sich präventiv um die Belegschaft bei der täglichen Arbeit im Werk. Dabei können sie eine kontinuierliche Verbesserung feststellen. Die beiden Sicherheits-Aktionstage sollen jetzt zur Tradition werden.
Die größten Feinde der Sicherheit am Arbeitsplatz seien Nachlässigkeit und Fehleinschätzungen. „Es sind nicht die jungen Leute, die hier besonders gefährdet sind“, berichtet Pilarczyk, „sondern es sind die 40- bis 50-Jährigen, die am meisten in der Unfallbilanz auftauchen. Sie glauben, mit ihrer Routine hätten sie alles im Griff, und werden nachlässig“.

Zur Arbeitssicherheit gehört auch besondere Ausrüstung, wie ein spezieller Handschuh. © Günther Goldstein
Rettungssystem holt Menschen aus der Gefahr
Wie man Unfällen vorbeugen kann, zeigten die aufgebauten Stände. Da gab es viele verschiedene Sicherheitshandschuhe zu sehen und spezielle Kleidung etwa für die Schmelzbetriebe. Ein anderer Stand war mit Stolperfallen aufgebaut, es wurde ein Rettungssystem gezeigt, das Menschen aus Gefahrensituationen bergen kann. Der werksärztliche Dienst und die Berufsgenossenschaft waren präsent. Gezeigt wurden aber auch spezielle Lastenfahrräder, die im Betrieb eingesetzt werden können. Die Feuerbekämpfung war Thema an einem Stand, an dem man selbst den Einsatz von Feuerlöschern ausprobieren konnte. Daneben stand ein professionelles Rettungsfahrzeug zur Besichtigung parat.
Hindernisparcours für kleine Gabelstapler
Da auch der Weg zur Arbeit in den Bereich der betrieblichen Prävention gehört, konnten sich Beschäftigte auf einer speziellen Vorrichtung in einen Smart setzen und wurden mit etwa 12 km/h auf ein stehendes Hindernis katapultiert. So wurde erlebbar, welche Einwirkungen das auf den eigenen Körper hat.
Die Sicherheit am Arbeitsplatz „soll auch Spaß machen, denn unsere Mitarbeiter haben ja auch Familie, viele auch Kinder“, sagt Pilarczyk. Für den Nachwuchs gab es eine besondere Attraktion: einen Hindernisparcours für kleine Gabelstapler.
Die Welt besteht aus vielen spannenden Bildern, man muss sie einfach nur festhalten.