Arbeiten unter Extrem-Temperaturen: Frittieren und Bügeln ohne Hitzefrei

© Dennis Görlich

Arbeiten unter Extrem-Temperaturen: Frittieren und Bügeln ohne Hitzefrei

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Der Hochsommer hat Lünen erobert. 35 Grad und mehr machen dabei vor allem denen zu schaffen, die auf der Arbeit ohnehin schon großer Hitze ausgesetzt sind.

Lünen

, 09.08.2020, 15:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die aktuelle Hitze lockt viele Lüner ins Freibad oder Eiscafé. Die Temperaturen werden für einige Geschäfte in der Stadt allerdings zur Herausforderung. Die Mitarbeiter kommen noch mehr ins Schwitzen als sonst.

180 Grad vor der Brust

Bei Fischhändler Helmut Rothner liegen Frost und Hitze nur wenige Meter auseinander. Der Fisch wird auch an heißen Tagen bei konstanten drei Grad in der Theke gekühlt. Dafür sorgt eine 24.000 Euro teure Kühlanlage im Verkaufswagen.

Der rohe Fisch liegt zusätzlich auf Eis. Rothner verrät: „Das Eis ist nicht für die Kühlung da.“ Der rohe Fisch müsse feucht bleiben und das werde durch das langsam schmelzende Eis erreicht.

Während der Fisch in der Auslage also kalt gebettet ist, kommt Helmut Rothner selbst durchaus ins Schwitzen. Grund sind aber nicht die Temperaturen außerhalb des Verkaufsstandes, sondern die Zubereitung von Backfisch: „An der Fritteuse wird mir schon heiß. Man hat immer 180 Grad vor der Brust. Da macht es aber keinen Unterschied, ob es draußen 20 oder 35 Grad sind.“ Mit Marktschluss um 13 Uhr endet die hitzige Tätigkeit für Helmut Rothner nach fünf Stunden.

Klimaanlage funktioniert nicht

In der Reinigung im Lippezentrum sorgen einige der Geräte auch für ein herausforderndes Raumklima. „Wir haben hier keinen Durchzug. Wir müssen die Türen aufmachen, sonst ist es zu warm“, sagt Inhaberin Olesja Wolter.

Das Problem draußen: es sind deutlich über 30 Grad. Das Problem drinnen: Bügeleisen, Hosenpresse und der Dampfglätter für Hemden sorgen gefühlt für ähnliche Temperaturen.

Um zu verdeutlichen, wie warm es werden kann, berichtet Wolter aus den Wintermonaten: „Da können wir auch die Türen auflassen. Es ist so warm, da frieren wir nicht.“

Hinzu kommt, dass es eigentlich eine Klimaanlage gibt, die allerdings nicht richtig funktioniert: „Die ist zu alt. Eigentlich müssten hier zwei neue hin“, berichtet Olesja Wolter.

Ausgerechnet jetzt sei zudem besonders viel zu tun, weil viele Kunden gerade aus dem Urlaub kommen und viele neue Kunden dazu kämen. Zudem sei der Abhol- und Lieferservice durch Corona gerade besonders beliebt.