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Am Cappenberger See tappen alle im Dunkeln - SV 08 will Licht und kümmert sich selbst
Am Cappenberger See
Wenn auf dem Platz von Westfalia Wethmar das Flutlicht an, ist, dann geht es. Aber sonst tappen am Cappenberger See alle komplett im Dunkeln. Dabei ließe sich das leicht beheben.
Alle, die hier regelmäßig mit und ohne Hund spazieren gehen, wissen, wovon die Rede ist: Und die, die zu den Vereinsheimen des TuS Westfalia Wethmar und des Schwimmvereins 08 am Cappenberger See möchten, tappen ebenfalls in diesen Wintertagen ab nachmittags im Dunkeln. Es fehlt Licht am Cappenberger See - finden zumindest viele in Wethmar. Es sei denn, auf dem Sportplatz wird gerade unter Flutlicht trainiert.
Bürgerantrag an den Ratsausschuss
Die Interessengemeinschaft „Wir für Wethmar“ hat deshalb schon im Mai über das Thema intensiv beraten. Ergebnis: Ein Bürgerantrag an den Ausschuss für Sicherheit und Ordnung Ende August. Inhalt des Schreibens: Die Bitte um „ausreichende Beleuchtung und deren schnellstmögliche Realisierung möglichst bis zum Herbst“. Das hat definitiv nicht gekappt. Der entsprechende Antrag stand erst am 28. November auf der Tagesordnung des Ausschusses.
Diskussion um zwei Wegstrecken
Es geht um zwei Wegstrecken: Zum einen um den Weg vom Vogelsberg zum Vereinsheim des TuS Westfalia Wethmar - zum anderen um jenen vom Parkplatz Cappenberger See zum neuen Vereinsheim des Schwimmvereins Lünen 08. Seitdem das hier steht, ist am Freibad auch zu dieser Jahreszeit jede Menge los. Wenn die Sportler zum Beispiel vom Krafttraining kommen, ist es stockduster. Zu den Betroffenen gehören auch Frauen und Kinder. Das Unverständliche: Hier stehen Leuchten - die aber eben nicht leuchten, und zwar schon länger nicht.
Franz-Josef Richter, Vorsitzender des Schwimmvereins 08 hat wenig Verständnis für die Situation und betont: „Ich möchte Licht haben, wenn unsere Kinder und die Frauen vom Training nach Hause gehen.“ Also hat er sich nun mit dem Schwimmverein selbst auf die Suche nach einer Lösung gemacht. Das große Ziel: Bei der Weihnachtsfeier des Vereins am 14. Dezember soll es hell sein.
Streit war im Ausschuss kein Thema
Im Ausschuss war dieser Tagesordnungspunkt schnell abgehandelt. Eine Hilfe für Richter und seinen Verein war das allerdings nicht, eine schnelle Abhilfe ist nicht in Sicht. Thomas Herkert, Leiter der Abteilung Stadtgrün, sagte: „Wir haben das vor Ort geprüft“. Danach sei man zu dem Ergebnis gekommen, dass eine Beleuchtung auf dem Weg vom Vogelsberg zum TuS-Vereinsheim sinnvoll sei; hingegen auf dem anderen Weg nicht. Herkert rechnet mit Kosten von rund 30.000 Euro. Außerdem sei man gerade dabei zu prüfen, ob eine Beleuchtung mit Sonnenkollektoren eine Alternative sein könne. Das könne eine „charmante Lösung“ sein, so Herkert.
Eine weitere Debatte gab es aber nicht. Die Mitglieder des Ausschusses stimmten schließlich einstimmig dafür, 30.000 Euro für eine Beleuchtung auf dem Weg vom Vogelsberg zum Sportplatz in den Haushalt einzustellen. Darüber müssen Haupt- und Finanzausschuss und Rat im Dezember entscheiden.
Schwimmverein auf der Suche nach einer Lösung
Warum eine Investition auf dem anderen Weg als nicht sinnvoll erachtet wurde, blieb im Ausschuss offen. Es gab keine Erklärung. Vermuten könnte man: Weil es Leuchten gibt, die man anschließen könnte. Und offenbar auch mit vergleichsweise geringem Aufwand. Zu hören ist, dass es Unstimmigkeiten über die Zuständigkeiten zwischen Bädergesellschaft und Stadt über die Zuständigkeiten gibt.
Dass man jetzt als Schwimmverein eine Lösung finden müsse, macht Richter einigermaßen fassungslos. Aber: „Wir haben es bisher immer geschafft, pragmatische Lösungen zu finden, die der Sache dienen.“
Die Stadt äußerte sich am Mittwoch zu dem Thema: „Die Fachverwaltung ist für das Vereinsheim des TUS Westfalia Wethmar zuständig, nicht jedoch für den Schwimmverein, dessen Gebäude auf Freibadgelände liegt, ebenso wie die Zuwegung. Hier ist die Bäder GmbH verantwortlich. Die ausgefallenen Leuchten sind ebenfalls Eigentum der Bäder GmbH.“
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