Ukraine-Krieg
Ärger über Wohncontainer für Flüchtlinge am Freibad Cappenberger See
Die von der Lüner Verwaltung und der Politik beschlossene Container-Landschaft für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine am Freibad Cappenberger See ist in der Bevölkerung durchaus umstritten.
Die von der Stadt Lünen geplante Unterbringung von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine auf einem Teil des Parkplatzes am Freibad Cappenberger See erhitzt die Gemüter: Neben kritischen Zuschriften an diese Redaktion stellen sich auch in den sozialen Netzwerken zahlreiche Menschen die Frage, ob es denn keinen anderen Standort für die Unterbringung der Flüchtlinge gibt als ausgerechnet den Freibad-Parkplatz.
In einer Zuschrift (Name der Redaktion bekannt) heißt es unter anderem:
„Seit Jahren hält die Lünener Bevölkerung in jedem Jahr die Luft an, ob das Freibad am Cappenberger See wohl geöffnet wird. Baustellen, Umleitungen und Corona waren in den vergangenen Jahren Hindernisse für die Badegäste. Dazu kam, dass das Bad entweder zu spät - trotz der guten Wetterverhältnisse - öffnete, oder zu früh schloss. Die Folge war, dass die Politik schon oft geneigt war, das Bad zu schließen. Und jetzt? Ich glaube es nicht, sollen auf dem Parkplatz Wohncontainer aufgestellt werden! Das finde ich unglaublich! Danach hat man wieder ein Argument, das Bad zu schließen! Zu wenige Besucher! Und das ist dann hausgemacht und - entschuldigung - eine bodenlose Unverschämtheit.“
Dazu erklärte die Stadt Lünen am Mittwoch (11. Mai) auf Anfrage unserer Redaktion, dass sich der Verwaltungsvorstand der Stadt Lünen zuletzt intensiv mit der Standortfrage auseinandergesetzt und verschiedene Möglichkeiten hinsichtlich ihrer Eignung untersucht habe.
Dabei hätten insbesondere die Verfügbarkeit und die Genehmigungsfähigkeit aufgrund der Eilbedürftigkeit eine entscheidende Rolle gespielt, hieß es weiter. Aber auch die sozialen Aspekte wie die Versorgungslage, die soziale Infrastruktur und die Erreichbarkeit seien berücksichtigt worden.
Daneben gibt die Stadt zu Bedenken, dass bei Bedarf die fehlenden Parkplätze durch zusätzlichen Parkraum auf der Fläche neben dem eigentlichen Parkplatz kompensiert werden: „Es geht kein Parkraum verloren.“
Die Wohnanlage im Überblick:
Die Anlage wird aus etwa 20 angemieteten Wohncontainern plus 6 Sanitärcontainern plus 3 Containern mit Kücheneinrichtungen sowie 1 Container, der mit Waschmaschinen und Trocknern ausgestattet ist, bestehen - in der Summe sind das dann 30 Container.Nach Fertigstellung soll die Container-Landschaft rund 60 bis 80 Personen Platz bieten.Mit einem Bezug rechnet die Stadt Lünen ab Anfang Juni.Die Wohnanlage wird eine eigene Sozialbetreuung durch einen örtlichen Träger der Wohlfahrtspflege und einen Hausmeisterdienst erhalten. Um auf mögliche Sorgen und vorhandene Ängste von Anwohnerinnen und Anwohnern einzugehen, plant die Stadt eine Informationsveranstaltung, bei der Fragen und Einwände vorgebracht werden können und von Vertreterinnen und Vertreter der Verwaltung beantwortet werden. Ort und Zeitpunkt der Veranstaltung werden zeitnah bekannt gegeben.Die monatlichen Container-Mietkosten belaufen sich für die Stadt auf etwa 10.000 Euro.Sobald die Wohnanlage steht, wird die Stadt Lünen nach eigenen Angaben zunächst allen Interessierten die Möglichkeit geben, sich vor Ort selbst ein Bild der Situation zu machen. Der genaue Termin der Veranstaltung wird rechtzeitig durch die Stadtverwaltung mitgeteilt.Dass die Container Anfang Juni am Cappenberger See aufgebaut werden können, geht wie berichtet auf eine von Bürgermeister Jürgen Kleine-Frauns sowie seinen Stellvertretern Daniel Wolski (SPD) und Rainer Hohl (Bündnis 90/Die Grünen) unterzeichneten Dringlichkeitsentscheidung zurück. Diese muss der Form halber Ende Juni vom Stadtrat rückwirkend abgesegnet werden. Dazu hieß es Mittwoch (11. Mai) bei der Stadt Lünen auf Nachfrage unserer Redaktion:
„Politik und Verwaltung haben sich mit der Situation auseinandergesetzt und die jeweiligen Standpunkte erläutert. In den Gesprächen ist man zu dem Ergebnis gekommen, dass der nun gewählte Standort zum jetzigen Zeitpunkt die richtige und praktikable Lösung darstellt.“
Vielen Dank für Ihr Interesse an einem Artikel unseres Premium-Angebots. Bitte registrieren Sie sich kurz kostenfrei, um ihn vollständig lesen zu können.
Jetzt kostenfrei registrieren
Einfach Zugang freischalten und weiterlesen
Werden auch Sie RN+ Mitglied!
Entdecken Sie jetzt das Abo, das zu Ihnen passt. Jederzeit kündbar. Inklusive Newsletter.
Bitte bestätigen Sie Ihre Registrierung
Bitte bestätigen Sie Ihre Registrierung durch Klick auf den Link in der E-Mail, um weiterlesen zu können.
Prüfen Sie ggf. auch Ihren Spam-Ordner.
Einfach Zugang freischalten und weiterlesen
Werden auch Sie RN+ Mitglied!
Entdecken Sie jetzt das Abo, das zu Ihnen passt. Jederzeit kündbar. Inklusive Newsletter.