Acht Hektar Land an der Sedanstraße werden gerodet und für ein Bauprojekt vorbereitet
Wohngebiet Lünen-Süd
Die Fläche zwischen Sedanstraße, Saarbrücker Straße und Datteln-Hamm-Kanal wird nun von alten Gartenlauben und Holz befreit. Die Rodungsarbeiten schaffen Platz für 200 neue Wohneinheiten.

WBL räumt auf. © Günther Goldstein
Damit in Zukunft rund 200 Wohneinheiten auf der Fläche zwischen Sedanstraße, Saarbrücker Straße und Datteln-Hamm-Kanal entstehen können, muss das rund acht Hektar große Land erst einmal von Bäumen und alten Gartenhütten befreit werden. Die Entsorgung hatten einige Betroffene in den letzten Monaten offenbar schon in Angriff genommen, wenn auch nicht legal. Denn mehrfach wurden auf dem Gelände kleine Hütten und Müll in Brand gesetzt.
Die endgültigen und legalen Rodungsarbeiten der Wirtschaftsbetriebe Lünen (WBL) haben am 13. November begonnen, sie werden ungefähr 6 bis 8 Wochen andauern. „Es bedarf nicht nur der Rodung, sondern es müssen auch Hütten abgerissen werden und es stehen umfangreiche Aufräum- und Entsorgungsarbeiten an“, sagt ein Sprecher der Stadt.

Das gesamte künftige Baugebiet umfasst acht Hektar. © Günther Goldstein
Neben Einzelhäusern und Doppelhäusern, sollen auch Reihenhäuser auf der Fläche entstehen. Änderungen im Verlauf der Planungen sind laut Stadt nicht ausgeschlossen. Die Stadt ist gemeinsam mit den Stadtwerken Lünen Eigentümer der Fläche am Datteln-Hamm-Kanal.
Gutachten wurden beauftragt
Zeitgleich mit der Rodung „wird die frühzeitige Beteiligung der Behörden und der Träger öffentlicher Belange vorbereitet. Dazu sind im Vorfeld schon einige Gutachten und Untersuchungen in Auftrag gegeben worden“, teilt die Stadt auf Anfrage mit. Zu den Gutachten gehören auch Fachgutachten durch Externe. Im Vorfeld hatte beispielsweise der Naturschutzbund bemängelt, dass durch die Bebauung wertvolle Grünflächen vernichtet werden und dort ansässige seltene Vogelarten vertrieben würden. 29 Vogelarten leben hier, 5 davon sind relevant für die Planung. „Die rechtlichen Vorgaben zum Arten- und Naturschutz werden im laufenden Planverfahren selbstverständlich berücksichtigt. Falls Vermeidungs- bzw. Ausgleichsmaßnahmen erforderlich sind, werden diese in Abstimmung mit den Fachbehörden festgelegt und umgesetzt“, teilt die Stadt mit.
Kein Hochwasser-Risiko in Aussicht
Auch die Bedenken der Anwohner durch die Bebauung würde das Hochwasser-Risiko steigen, werden derzeit durch den Stadtbetrieb Abwasserbeseitigung Lünen (SAL) untersucht. SAL prüft die Entwässerungssituation in Lünen-Süd. Bisher sehe es gut aus, die Entwässerung der Entwicklungsfläche sei durchaus machbar. Eine Verschärfung der Problematik Hochwasser sei nicht in Sicht. Außerdem sind Schallschutzgutachten beauftragt, Ergebnisse liegen hierzu noch nicht vor.
Baubeginn noch offen
Die Stadt geht davon aus, dass das Planverfahren bis Herbst 2019 abgeschlossen sein wird, im Anschluss kann dann mit der Erschließung begonnen werden. Wer in Zukunft die Bauarbeiten durchführt und bis wann das Bauprojekt umgesetzt werden soll, ist noch völlig offen.