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Abriss für den neuen Campus: Geplante Sporthalle hat noch keine Baugenehmigung
Campus Lünen-Süd
5000 Tonnen Schutt türmen sich an der Käthe-Kollwitz-Gesamtschule. Mit dem Abriss alter Gebäude hat der Campus-Bau begonnen. Eine Genehmigung für die neue Sporthalle gibt es aber noch nicht.
Fast abgeschlossen ist der Abriss des Gebäudes, in dem früher die Heinrich-Bußmann-Schule untergebracht war. 5000 Tonnen Schutt werden in der letzten Juni-Woche aufbereitet und abtransportiert, erklärt Uwe Pamp von der Firma Märkische Tiefbau.
Anwohner fürchten zunehmenden Parkverkehr, sollte der neue Campus Lünen-Süd fertig sein. Schon heute würde in den Anwohnerstraßen an der Schule geparkt, die täglich Anlaufstelle für 1000 Schüler und 94 Lehrer ist. Wie mag das wohl werden, wenn mit dem geplanten Campus Lünen-Süd weitere Nutzer zu dem Gelände strömen?
Neue Sporthalle mit 480 Plätzen auf der Tribüne
Die neue Dreifachturnhalle, die ab Oktober gebaut werden soll, bekommt 480 Tribünenplätzen. Bisher allerdings liegt keine Baugenehmigung vor. Geplant sind zudem ein Musikpavillon mit Tonstudio an der Mensa und eine Kita zwischen der alten Turnhalle und der Umweltwerkstatt.
Der Parkraum war eine der Fragen, die Mitglieder des SPD-Ortsvereins Lünen-Süd bei einer Besichtigung der Campus-Arbeiten am Mittwoch (12. Juni) an Schulleiter Reinhold Bauhus stellten. „Parkraum wird geschaffen“, ist er sicher. Die Schule habe viel Fläche, so viel Schulhof-Gelände werde gar nicht gebraucht.
Zukunftsprojekt des Stadtteils
Bei einem Rundgang wurde die Größe des Areals deutlich. Der Campus Lünen-Süd gilt als Zukunftsprojekt des Stadtteils, in das etwa 20 Millionen Euro investiert werden. Reinhold Bauhus skizzierte den Nutzwert für viele unterschiedliche Gruppen: Nicht nur Schüler, auch Bands können in dem neuen Musikpavillon üben und in der daneben liegende Mensa samt Bühnentechnik Konzerte geben.
„Schule ohne Zäune“
Bauhus spricht von einer „Schule ohne Zäune“. Der angrenzende Verkehrsübungsplatz, auf dem Fahrrad- und Mofa-Führerschein-Prüfungen abgenommen würden, könne Inline-Skating-Unterricht ermöglichen. Das könne auch zu einem Freizeitangebot für Jugendliche im Stadtteil werden.
Für einen neue Schulgarten will Bauhus Kontakt zu Kleingartenvereinen suchen.
Zusammenarbeit im Ortsteil
Die neue Mountainbikestrecke auf der Halde Victoria 3/4 soll Bereiche bekommen, wo Jugendliche selber Rampen bauen können. Auch das nahe gelegene Zentrum für Therapeutisches Reiten biete Möglichkeiten der Zusammenarbeit. Bauhus sieht den Campus als Standortfaktor für den Ortsteil, in den mit dem Wohngebiet an der Sedanstraße neue Einwohner ziehen.
Fahrradservice von Schülern
Die Schule richtet sich darauf aus. Weil es in Lünen-Süd kein Fahrradgeschäft gibt, könnten Schüler in der Fahrradwerkstatt nicht nur die Mountainbike-Räder für den Sportunterricht pflegen, sondern auch Dienstleistungen für Bürger anbieten.
Schon heute nutzen Zwar-Gruppen (Zwischen Arbeit und Ruhestand) die Holzwerkstatt der Schule, um dort nicht nur Nistkästen, sondern auch Bänke zu fertigen.
Es gibt viele Ideen, die Bauhus den Mitglieder des Ortsvereins aufzeigte. So könnten in der schuleigenen Lehrküche auch Produkte aus dem Schulgarten oder Lebensmittel von Händlern, die sonst weggeworfen würden, verarbeitet werden.
Bau der Sporthalle ist ab Oktober geplant
Anfang Juli sollen die Abbrucharbeiten des ehemaligen Gebäudetraktes der Heinrich-Bußmann-Schule abgeschlossen sein. Wie die Stadt auf Anfrage mitteilt, wird der Neubau der Sporthalle voraussichtlich im Oktober beginnen. 15 Monate Bauzeit seien geplant.
Energetische Sanierung ab 2020
Im Juli gehe es mit dem Abriss der ehemaligen Kleinschwimmhalle und Einfeldsporthalle weiter. Die energetische Sanierung der Gesamtschule steht im Sommer 2020 an. Der Bau von Musikpavillon und Kita sollen folgen.
Lünen ist eine Stadt mit unterschiedlichen Facetten. Nah dran zu sein an den lokalen Themen, ist eine spannende Aufgabe. Obwohl ich schon lange in Lünen arbeite, gibt es immer noch viel zu entdecken.
