Der Ausbau der B54 von Lünen nach Dortmund zu einer zweispurigen Fahrbahn ist im vollen Gange. Damit verbunden ist aber auch die Versiegelung von bisher naturbelassenen Flächen. Diese müssen wieder ausgeglichen werden - zum Beispiel durch die Pflanzung von Bäumen. Dafür wird allerdings ein bekanntes Gebäude weichen. „Auf den Flächen des alten Backsteingebäudes, das vielen als Antik-Markt bekannt ist, entsteht eine Wildobstwiese mit artenreichem Extensivgrünland und Quartieren für unterschiedliche Tierarten”, teilt Nadia Leihs, Pressesprecherin von Straßen.NRW, mit.
Eigentlich hätte der Abriss schon im Mai stattfinden sollen, doch weil sich in dem Haus Fledermäuse eingenistet und gebrütet haben, wurde der Termin verschoben. Jetzt beginnen aber die Abrissarbeiten.
Das Gebäude wird abgerissen, weil „die langfristige Erhaltung der Gebäudesubstanz und zum Beispiel ein dauerhafter Schutz gegen Vandalismus oder unbefugte Nutzung nicht zu gewährleisten ist”, so Straßen.NRW in einer Pressemitteilung.
Auf der dadurch neu entstehenden Fläche werden voraussichtlich 2024 die ersten Bäume gepflanzt. An mehreren Stellen werden dort Wildbienenhügel und andere Unterschlupfmöglichkeiten für Insekten eingerichtet.

Während das Backstein-Gebäude abgerissen wird, bleiben die Garagen noch stehen. Sie werden genutzt, um dort Wildtiere wie unter anderem Zwergfledermäuse, Zaunkönige, Bachstelzen und Rauchschwalben unterzubringen. „Die Garagen waren schon vor Beginn der Bauarbeiten sehr dicht mit Efeu überwachsen und boten Vögeln und Fledermäusen beste Möglichkeiten, ihre Jungen geschützt aufzuziehen“, erklärt Susanne Westheide, zuständige Landespflegerin von Straßen.NRW, warum diese weiterhin stehen bleiben. Schon im Sommer dieses Jahres begannen die Arbeiten an den Garagen, um für die Tiere bessere Bedingungen zur Brut zu schaffen.
Neuer Bach soll für Biotop sorgen
Doch nicht nur neue Grünflächen wurden errichtet. Auf einer rund 5000 Quadratmeter großen Fläche wurde das Bett für den Hönninghauser Bach gehoben. In der Vergangenheit floss der Bach in weiten Teilen unterirdisch durch Rohre. Jetzt soll er überirdisch verlaufen, bevor er in den Landwehrgraben mündet. Da der Bach keine natürliche Quelle besitzt, sondern durch Regenwasser gespeist wird, wird er in trockenen Sommern trockenfallen, in besonders feuchten Sommern kann er die ihn umgebenden Grünflächen überfluten. „So entsteht ein ganz besonderes Biotop”, so Straßen.NRW.
Am Ufer des Baches sollen so unterschiedliche Pflanzen wie Kohldistel, Kuckucks-Lichtnelke, Wiesen-Flockenblume und andere für Feuchtwiesen typische Pflanzen wachsen. Dadurch soll für verschiedene Amphibien und wasserliebende Insekten, wie zum Beispiel Libellen, ein neuer entstehende Lebensraum entstehen.
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