Kunden müssen in Geschäften bald möglicherweise ihren 2G-Status nachweisen. © picture alliance/dpa
Corona-Maßnahmen
2G in Lüner Geschäften: „Völliger Schwachsinn“ oder gute Lösung?
Im Lüner Einzelhandel dürfen bald möglicherweise nur noch Geimpfte und Genesene einkaufen. Die Händler machen sich ihre Gedanken. Die Frage der praktischen Umsetzung ist noch nicht geklärt.
Wenn die Ministerpräsidentenkonferenz am Donnerstag tagt, ist zu erwarten, dass im Rahmen der Corona-Maßnahmen künftig im Einzelhandel die 2G-Regel gilt. Nur Geimpfte und Genesene dürfen dann in den Geschäften einkaufen, in Supermärkten und Lebensmittelgeschäfte gilt das aber nicht.
Fahrradhändler wünscht sich Tests für alle
Romuald Tichawski, Inhaber des Fahrradhauses Mönninghoff, hält von den Plänen gar nichts: „Das ist für mich völliger Schwachsinn. Wenn das etwas bringen soll, müsste man 2G+, also mit zusätzlichem Test, einführen“, findet er. Denn auch Geimpfte könnten sich schließlich mit dem Virus infizieren und dieses weiterverbreiten. Er würde sich deshalb einen aktuellen Schnelltest als Voraussetzung wünschen, dann gebe es auch keinen Grund, Ungeimpfte auszuschließen. So befürchtet er, dass einige Kunden nicht mehr kommen können. „Viele werden warten, bis diese Regeln nicht mehr gelten“, vermutet Romuald Tichawski. Dazu müsse man jeden kontrollieren, was im Alltag erheblichen zusätzlichen Aufwand bedeutet.Blomenkemper will Excel-Liste als Hilfe nutzen
Ralf Blomenkemper, Inhaber des Spielwarengeschäfts an der Münsterstraße, will bei seinen vielen Stammkunden eine Excel-Liste mit dem Impfstatus anlegen. „Das ist natürlich freiwillig. Dann können sie später zu uns kommen, ohne jedes Mal den Ausweis vorzuzeigen“, erklärt er. Grundsätzlich befürwortet er die 2G-Maßnahme: „So sind wir sicherer und der Druck auf die Ungeimpften wird erhöht.“ Dennoch helfen diese aus seiner Sicht nicht im Kampf gegen die großen Online-Händler. „Das Internet darf alles und wir müssen alles rausreißen“, sieht Ralf Blomenkemper hier ein Ungleichgewicht. Eines dürfe auf keinen Fall passieren: „Wir haben unglaublich Angst, dass wir im Weihnachtsgeschäft schließen müssen. Das trifft uns so hart, als ob wir drei Monate zumachen müssen.“Ralf Blomenkemper will den Impfstatus seiner Stammkunden in einer Tabelle erfassen. © Nora Varga (A)
Zweifel an den Kontrollmechanismen
Deshalb meint auch Andreas Pohl, Inhaber von Leder Pohl, pragmatisch: „2G ist besser als ein Lockdown, das ist das Wichtigste.“ Etwas unwohl ist ihm beim Gedanken, bald den Impfstatus der Kunden kontrollieren zu müssen: „Der überwiegende Teil wird mit der Regel gut umgehen, aber es wird Leute geben, die das nicht so einfach zeigen wollen. Was sollen wir da machen? Man hat gelesen, was es teilweise für Vorfälle gibt“, zweifelt er an der praktischen Umsetzung.
Der City-Ring erwartet, dass 2G-Regeln im Einzelhandel wohl kommen werden. Konkretes Thema beim City-Ring sei das aktuell noch nicht. Auch der verkaufsoffene Sonntag am 5. Dezember ist noch nicht abgesagt oder von der Politik verboten worden.
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